Sanierung auf Zielgeraden

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Für die Rathaussanierung wurden weitere Gewerke vergeben. Im Obergeschoss zum Bürgermeisterbüro wird gerade neuer Bodenbelag verlegt. Bei der Besprechung (v. l.) Stephan Urban (Kämmerer), Rainer Förtsch (Geschäftsleiter) und Alexander Hempfling (Architekt) Foto: eh
Für die Rathaussanierung wurden weitere Gewerke vergeben. Im Obergeschoss zum Bürgermeisterbüro wird gerade neuer Bodenbelag verlegt. Bei der Besprechung (v. l.) Stephan Urban (Kämmerer), Rainer Förtsch (Geschäftsleiter) und Alexander Hempfling (Architekt) Foto: eh

Beim Stockheimer Rathaus dürfte die energetische Sanierung bald abgeschlossen sein.

In der ersten Gemeinderatssitzung nach der Bürgermeisterwahl gratulierte im Namen des Gremiums Zweiter Bürgermeister Siegfried Weißerth (CSU) dem mit überragender Mehrheit wiedergewählten 1. Bürgermeister Rainer Detsch (FW). Detsch wurde am 5. Februar ohne Gegenkandidat bei einer erstaunlich hohen Wahlbeteiligung von 48,97 Prozent mit über 99 Prozent der Stimmen wiedergewählt.

Erstmals wurde er 2011 zum Gemeindeoberhaupt der ehemaligen Bergwerksgemeinde gewählt. In seiner Gratulation sah Weißerth im Wahlergebnis und auch in der hohen Wahlbeteiligung eine herausragende Bekundung der persönlichen Wertschätzung der Bürger an den Bürgermeister. Seinen Wahlspruch "wir alle sind Gemeinde" habe er in den vergangenen sechs Jahren nicht nur im Ratsgremium gelebt, sondern auch durch offenen Zugang der Bevölkerung gegenüber genauso umgesetzt. Das von ihm geforderte Miteinander sei im Gremium mit einem guten Team in der Verwaltung erfolgreich umgesetzt worden. Eine besondere Fähigkeit des Bürgermeisters sei das aufmerksame Zuhören und Anhören von Meinungen, weshalb er auch im Gremium hoch geschätzt werde, sagte Weißerth. Er dankte für die erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren und den Blick in die Zukunft gerichtet, meinte er, "mit gemeinsamem Tun und Handeln werden wir mit dem Bürgermeister zusammen auch in Zukunft unsere Gemeinde gestalten und auf einem guten Weg bleiben".


Sprachloser Bürgermeister

Sichtlich beeindruckt von so viel Lob, zeigte sich der Bürgermeister ziemlich sprachlos. Er interpretierte das Wahlergebnis als Ergebnis einer guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat, einem guten Verwaltungs- und Bauhofteam und letztlich in guter Zusammenarbeit mit Vereinen und Bürgern. Er lege großen Wert auf gute Vorbereitungen der Sitzungen mit vielen Informationen, was Basis für die gute Zusammenarbeit und für das Vertrauen auch im Gremium sei. "Wir können und wollen so weiterarbeiten und werden unsere Gemeinde mit unseren Bürgern so weiter voranbringen." Damit blieb Detsch seinem Stil treu, nur gemeinsam im fairen Miteinander das Beste für die Bevölkerung erwirken zu können.

Ein großes Projekt geht in diesen Wochen bald seiner Vollendung entgegen. Dazu zählen der Abbau von Barrieren und die energetische Sanierung des Rathauses. Das Gremium vergab weitere Gewerke. Die Rolladenarbeiten an die Firma AWK, Heinz Schmidt, Kronach zum Preis von 20 651,26 Euro, die Stuck- und Putzarbeiten (Außenanstrich) an die Firma Eckert, Oberlangenstadt (31 350,91 Euro) und die Gerüstarbeiten an die Firma Ermler, Coburg (4636,95 Euro).


Heimische Firmen berücksichtigen

Auf Anregung von Gerhard Wolf (FW) solle man Überlegungen anstellen, wie man bei Auftragsvergaben zukünftig einheimische Firmen besser berücksichtigen könne. Nicht immer muss das billigste Angebot auch das wirtschaftlich günstigste Angebot sein, gab er zu bedenken. Dem pflichtete Dirk Raupach (SPD) bei. Allerdings müssten dann gewisse Faktoren schon in der Ausschreibung berücksichtigt und angegeben werden, das werde nicht immer einfach. Dies sah auch Geschäftsleiter Rainer Förtsch so und merkte an, dass die Verwaltung ohnehin sehr bemüht sei, einheimische Firmen bei Ausschreibungen zu berücksichtigen, die dann aber auch alle Kriterien nach der Vergabe- und Vertragsordnung (VOB) für Bauvergaben erfüllen müssten, was für kleinere Betriebe durchaus manchmal Probleme bereiten könne.

Die Räte waren sich auf Vorschlag von Bürgermeister Detsch einig, für das Förderprogramm "Förderoffensive Nordostbayern" zwei Objekte vorzuschlagen. Dabei handelt es sich um die "Rentei" am Bergwerksgelände und das Anwesen Dorfplatz 3 in Reitsch. Dazu führte der Rathauschef aus, dass die Rentei schon seit den 1990er Jahren immer wieder als Sanierungsprojekt diskutiert worden sei und 1994 das Dach saniert wurde. Jetzt habe man die große Chance, für die Rentei, die man als Begegnungsstätte Rentei-Informationszentrum Haßlachtal zur Förderung vorschlage, einen Zuschuss von 90 Prozent erreichen zu können.

Joachim Beez (SPD) nannte dies einen großen Glücksfall und da solle man zugreifen. Dem stimmten auch Siegfried Weißerth und Silvia Weißbach (CSU) zu. Nicht ganz so euphorisch sah dies Daniel Wachter (parteilos), denn man müsse für spätere Jahre auch die Unterhaltskosten tragen. Er werde aber der Aufnahme in das Förderprogramm zustimmen.


"Weiterer Glücksfall"

So erfolgte einstimmig der Beschluss, die Projekte "Rentei" und "Dorfplatz 3" in Reitsch für das Programm Förderoffensive Nordostbayern-Oberfranken anzumelden. Der Bürgermeister verspricht sich vom Projekt Rentei eine Initialzündung für die Vereine. Das Anwesen Dorfplatz 3 in Reitsch soll abgerissen werden und dafür Spielplatz mit Geräteschuppen und ein Kräuter- und Lehrgarten entstehen, was ins Gesamtkonzept der einfachen Dorferneuerung ergänzend gut passen würde. Von einem weiteren Glücksfall sprach Geschäftsleiter Rainer Förtsch in einer Zustimmung zur Sanierung der "Alten Ludwigsstädter Straße" in Neukenroth. Die Umleitung soll dabei zum einen Teil über die Alte Ludwigsstädter Straße und über den Rad- und Gehweg nach Pressig erfolgen. Nach der Umleitungsphase, die drei bis fünf Wochen dauern könne, sollen der Geh- und Radweg wie auch die Alte Ludwigsstädter Straße komplett saniert werden. Für die Restsanierung fallen für die Gemeinde Stockheim voraussichtlich Kosten von rund 30 000 Euro an.


Gemeinderat in Kürze

Bauhof
Für den Bauhof wurde die Neuanschaffung eines Kastenwagens für 11 123 Euro beschlossen. Dem Antrag des Schützenhortes Stockheim auf Bezuschussung des Austausches von drei Fenstern wurde in Höhe von 431,49 Euro zugestimmt.

Wasserwerk
Der Jahresabschluss für das Wasserwerk für 2015 wurde mit einem Verlust in Höhe von 32 252,92 Euro festgestellt. Trotz des Defizits sprach Daniel Wachter (parteilos) von einer guten Entwicklung und besonders positiv sei zu bewerten, dass die Wasserversorgung in kommunaler Hand sei. Der Bürgermeister ergänzte: "Wir haben gutes Wasser und in eigenen Brunnen noch Potential." Im Vergleich zu den Vorjahren sei man auf einem Weg der Kostendeckung.

Bauanträge
Folgenden Bauanträgen wurde gemeindliches Einvernehmen erteilt. Bau eines Einfamilienhauses mit zwei Stellplätzen in Burggrub. Anbau eines Wohngebäudes in Haßlach. Neubau eines Einfamilienhauses in Wolfersdorf. Errichtung eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Reitsch.