Druckartikel: Robert und Lina zählen zu Besten

Robert und Lina zählen zu Besten


Autor: Heike Schülein

Kronach, Donnerstag, 18. April 2013

Lina Prell und Robert Kotschenreuther erreichten beim Landeswettbewerb für "Jugend musiziert" in Cham den ersten Platz. Das Gitarren-Duo sicherte sich damit die Teilnahme am bundesdeutschen Entscheid.
Für ihre Teilnahme am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" ist für Lina Prell (rechts) und Robert Kotschenreuther (links) eifriges Proben angesagt. Mit im Bild Das Bild zeigt sie mit ihren Lehrern (ab zweiter von links) Gerhard Bauer und Miroslav Matousek. Foto: Heike Schülein


Geradezu zärtlich nehmen Lina und Robert ihre Instrumente in die Hand, um sie mal sanft und gefühlvoll zu bearbeiten, bisweilen aber auch um in temperamentvolles Spiel auszubrechen. Gleich beginnt ihre Unterrichtsstunde in der Kronacher Berufsfachschule für Musik in Oberfranken. Doch an diesem Nachmittag ist zunächst einmal Einspielen angesagt. Einspielen bedeutet für die gerade einmal 14 Jahre alten Saitenvirtuosen auch, gleich anspruchsvolle Musikkompositionen anzustimmen.

Erst seit sechs Monaten spielen der Kronacher und die Wilhelmsthalerin zusammen - und das sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass sie sich bald mit den besten Nachwuchs-Gitarristen in ihrem Alter aus allen Bundesländern messen können.

Möglich machte dies ihre erfolgreiche Teilnahme am Landeswettbewerb "Jugend musiziert", wo sie die Jury mit Gitarren-Musik aus der Feder von Ferdinando Carulli, Enrique Granados und Maximo Diego Pujol zu überzeugen wussten.

Öffentliche Auftritte gewohnt

Öffentliche Auftritte - beispielsweise bei Konzerten - sind die Beiden gewohnt. Und doch: "Die Teilnahme bei ,Jugend musiziert‘ ist doch etwas Besonderes. Da bin ich schon aufgeregt. Die Jury hört ja wirklich jede Kleinigkeit, jeden noch so kleinsten Fehler", weiß Lina. Sie und Robert sind bereits mehrfache Preisträger des renommierten, auf mehreren Ebenen stattfindenden Wettbewerbs, sowohl solo als auch im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Partnern. Für Lina ist ihre Teilnahme am Bundeswettbewerb der bislang größte Erfolg. Dabei hatte sie es schon einmal fast so weit geschafft. Ein einziger Punkt fehlte. "23 bis 25 Punkte bedeuten den ersten Preis und die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb. Ich hatte 22 Punkte", erzählt die 14-Jährige.

Robert erreichte schon einmal beim Bundeswettbewerb einen sehr guten dritten Preis. Robert ist musikalisch "vorbelastet". Ihm wurde seine Musikalität bereits in die Wiege gelegt, unterrichtet doch sein Vater Harald Kotschenreuther an der Kronacher Musikschule. "Mein Vater ist Dozent für Akkordeon. Ich habe schon im Kindergartenalter an den Akkordeons bei uns zu Hause herumgedrückt, probiert und getestet", verrät Robert, der auch etwa zwei Jahre Klavier-Unterricht erhielt. Zur Gitarre kam er bei einem "Tag der offenen Tür" der Kronacher Berufsfachschule für Musik, als man verschiedene Instrumente ausprobieren durfte. "Die Gitarre hat mir am besten gefallen", erinnert er sich.

Für Lina musste es schon immer Gitarre sein. Ihre Vorliebe für das Instrument stammt aus ihrer Kindergartenzeit. "Ich hörte schon damals gerne zu, wenn unsere Betreuerinnen etwas auf der Gitarre spielten", so Lina.
Ihrer Meinung nach sei die Gitarre sehr reich an Klangfarben und man könne mit ihr ganz verschiedene Stimmungen einfangen und rüberbringen. Lina erzählte ihren Eltern, dass sie gerne Gitarre lernen möchte und erhielt dann tatsächlich das Instrument als Geschenk. "Meine ersten Versuche haben sich dann wohl auch gleich nach Tönen angehört", erinnert sie sich lachend. Jedenfalls erhielt sie zunächst einige Zeit Unterricht in Wilhelmsthal, bis ihr Musiklehrer zur Bundeswehr ging. Zwei Nachbarn von Lina empfahlen ihr schließlich die Musikfachschule weiter.

Lina und Robert sind voll des Lobes über ihre Gitarrenlehrer Gerhard Bauer und Miroslav Matousek, die sie sehr in ihrer Entwicklung fördern. "Ich glaube, sie sind noch aufgeregter bei Wettkämpfen als wir", meinen Lina und Robert schmunzelnd. Dies gelte insbesondere für Miroslav Matousek, der für ihre Teilnahme an den Wettbewerben verantwortlich zeichnet und sie, wann immer es ihm möglich ist, auch begleitet. Lina und Robert können es sich gut vorstellen, dass es für sie selbst später einmal beruflich in die musikalische Richtung gehen könnte - beispielsweise als Gitarrenlehrer an einer Musikfachschule.

"Ich übe so oft, dass meine Eltern manchmal sagen, jetzt ist es einmal gut. Aber ich spiele wirklich sehr, sehr gerne", verrät Lina voller Begeisterung. Wichtig sei aber für ein Gitarren-Duo insbesondere das gemeinsame Üben. Die Musik höre sich zu zweit ganz anders an, sind sie sich einig. Lina und Robert spielen sehr gerne zusammen. Auch bei Wettbewerben empfinden sie es als angenehmer, zu zweit als alleine vor der Jury zu spielen. Vor Wettbewerben treffen sie sich zu zusätzlichen Proben, die sich schon einmal in die Länge ziehen können.
Wie sie beim Bunedswettbewerb abschneiden werden, das vermögen die beiden nicht zu sagen. Aber bereits die Teilnahme ist ein großer Erfolg. Immerhin spielen beim Bundeswettbewerb die Besten aus allen Bundesländern.



Landesebene Lina Prell und Robert Kotschenreuther gingen im Landeswettbewerb in der Altersgruppe IV für die Geburtsjahrgänge 1997 bis 1998 an den Start.

Programm Die beiden Musiker aus dem Landkreis Kronach spielten Serenade A-Dur: 1. Largo maestoso / 2. Allegro moderato (Ferdinando Carulli, 1770 - 1841), Danza Espagnola: Oriental (Enrique Granados, 1867 - 1916) sowie Tango, Milonga y Final: 1. Tango / 2. Milonga de Junio (Maximo Diego Pujol, geb. 1957).

Bewertung Die Teilnehmer wurden nach Punkten bewertet. Die ermittelten Punkte orientieren sich an der Leistungsvorstellung des Landeswettbewerbs. Für die besten Leistungen werden Preise vergeben. In den Preisen drückt sich die Bewertung der relativ besten Leistungen aus, bezogen auf die jeweilige Wertungskategorie und Altersgruppe. Die Preiszuordnung richtet sich nach der erreichten Punktzahl - beispielsweise von 23 bis 25 Punkten: 1. Preis und Weiterleitung zum Bundeswettbewerb.

Bundesebene Termin des 50. Bundeswettbewerbs ist vom 17. bis 24. Mai 2013 in Erlangen, Fürth beziehungsweise Nürnberg.