Pressig will Haus in Förtschendorf kaufen und abreißen

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Die Gemeinde Pressig will das "Bauer-Anwesen" in Förtschendorf kaufen und wegreißen. Allerdings ist dies an eine Bedingung geknüpft. Foto: Veronika Schadeck
Die Gemeinde Pressig will das "Bauer-Anwesen" in Förtschendorf kaufen und wegreißen. Allerdings ist dies an eine Bedingung geknüpft. Foto: Veronika Schadeck

Der Pressiger Bauausschuss hat dem Erwerb einer Immobilie in Förtschendorf zugestimmt. Eine Bedingung gibt es aber.

Der Dorfkern in Förtschendorf soll attraktiver werden. Deshalb will die Gemeinde das "Bauer-Anwesen" im Schützengrund 8 erwerben und abreißen. Der Bau- und Umweltausschuss fasste am Montagabend in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses einen entsprechenden Beschluss. Allerdings unter den Vorbehalt, und hier folgte das Gremium dem Vorschlag von Klaus Dressel (CSU), dass das Amt für ländliche Entwicklung zustimmt und man auf eine 90-prozentige Förderung im Rahmen der kleinen Dorferneuerung hoffen kann.

Laut den Ausführungen des Bauleiters Andreas Schorn ist dem Markt das leer stehende Gebäude von einem Nachlassverwalter für 3000 Euro zum Kauf angeboten worden. Hinzu kommen Kosten für den Abriss der Doppelhaushälfte und für die Fassadengestaltung des angrenzenden Gebäudes in Höhe von rund 14 000 Uhr. Schorn teilte weiter mit, dass die Kosten für die Neugestaltung des Areals nicht - wie ursprünglich angenommen - in das Sonderprogramm "Förderoffensive Nordbayern" aufgenommen werde, da die "Bagatellgrenze" in Höhe 25 000 nicht überschritten wird.

Zuvor fragte Peter Trinkwalter, warum denn das Anwesen 8 nicht an den vorhandenen Interessenten verkauft werde?: "Förtschendorf hätte einen Bürger mehr."


Heinlein äußert Bedenken

Reinhold Heinlein (CSU) gab zu bedenken, dass es sich dabei um einen 72-jährigen Mann handele, der auf der Suche nach einer günstigeren Bleibe ist. Er bezweifelte, dass der Interessent das Anwesen verschönern beziehungsweise in Stand halten könnte.

Ein anderes Thema war die Sanierung des Kanalsystems in der Gartenstraße. Hier sprach Anwohner Gottfried Müller von einem unzumutbaren Zustand. Er forderte die Gemeinde zum Handeln auf. Bereits im September 2016 wurde von den Anwohnern ein Schreiben an die Gemeinde gerichtet. Es wurde berichtet, dass in 2016 zum dritten Mal die Keller in der Gartenstraße überflutet gewesen seien. Die Ursache dafür sei ein Rückstau im Kanalsystem gewesen. "Das Problem ist bekannt", hieß es in der Gemeinde. Allerdings stünden andere Projekte an, zudem habe die Kommune kein Geld. Reinhold Heinlein sprach von einem "akuten Handlungsbedarf". Andreas Schorn wies darauf hin, dass der Finanzausschuss sich dafür ausgesprochen habe, im Herbst 2017 mit den Planungen zu starten. Im nächsten Jahr soll dann der komplette Ausbau der Gartenstraße vorgenommen werden.

Zurückgestellt wurde die Auftragsvergabe für die Pflege der Grünflächen am Marktplatz Rothenkirchen. Hier verlas Andreas Schorn zwar drei Angebote, das Gremium folgte aber dem Vorschlag von Klaus Dressel (CSU), sich zuvor bei den örtlichen Vereinen umzuhören. Eventuell würden diese gegen einen gewissen Betrag die Grünflächen pflegen.


Stärkere Berücksichtigung

Bei der Zustimmung der Maßnahmen durch den Landschaftspflegeverband signalisierte das Gremium, dass sich der Markt künftig eine stärkere Berücksichtigung bei den Vergaben wünscht. Lediglich 7300 Euro würden für die Gemeinde Pressig bei einem Gesamtvolumen von über 500 000 Euro bereitgestellt.
Unter Punkt "Sonstiges" regte Klaus Dressel an, darüber nachzudenken, ob Andreas Schorn nicht bei kleineren Projekten die Architekturaufgaben übernehmen könnte. Der geschäftsleitende Beamte Edmund Lang wies daraufhin, dass dies schon teilweise der Fall sei. Er stellte aber auch klar: "Wir haben einen Bautechniker und keinen Bauingenieur eingestellt."

Werner Löffler (CSU) kritisierte den Zustand am Bahnhofsplatz in Pressig. Andreas Schorn verwies auf das Frühjahr und dass an diesem Platz ein größeres Buswartehäuschen entstehen soll. Kritik gab es von Reinhold Heinlein. Er forderte die Gemeinde auf, dafür Sorge zu tragen, die Verstopfungen beim Entlastungsschacht für Oberflächenwasser in der Wickendorfer Straße in Förtschendorf zu beseitigen, um Überschwemmungen zu vermeiden.