In puncto Biodiversität ist Nordhalben Modellgemeinde in Oberfranken. Wie es um das Projekt steht, erfuhr der Gemeinderat in einem Sachstandsbericht.
Der Beauftragte für die Biodiversität in Nordhalben, Michael Büttner (FW), gab einen Zwischenbericht über den "Marktplatz der biologischen Vielfalt". Die Ziele des Projektes sind der Erhalt der Artenvielfalt, Maßnahmen zu Schutz und Sicherung dieser in Flur, Wald und im Ort und eine regionale Wertschöpfung zu erreichen. Nordhalben wurde hier als Modellgemeinde ausgewählt, übrigens die einzige in Oberfranken, da hier noch eine bayernweit einzigartige Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten besteht.
Seit Beginn des Projektes wurde ein Workshop durchgeführt, bei dem das Projekt vorgestellt wurde und eine Flurbegehung stattfand. Als Starter-Projekte werden am 19. Oktober eine Informationsveranstaltung des Forstbetriebes Nordhalben bei Heinersberg stattfinden, Ende Oktober/Anfang November soll eine Obstbaum-Allee in Zusammenarbeit mit der Grundschule und dem Kindergarten und durch die Unterstützung der Naturpark-Ranger gepflanzt werden. Außerdem ist im November auch die Pflanzung der Vogelschutzhecke und die Ansaat einer Blühfläche angedacht, dies unter der Organisation und Durchführung durch die Jagdgenossenschaft.
Zweiter Workshop
Die Bevölkerung hat Michael Büttner auch herzlich eingeladen zum zweiten Workshop, der am 24. September um 18 Uhr im Haus des Gastes stattfinden wird. Hier sollen Ziele, Maßnahmen und Zukunftsprojekte erarbeitet werden.
Michael Büttner informierte auch darüber, welche Tätigkeiten er seit seinem "Amtsantritt" bereits ausgeführt hat. Neben vielen Gesprächen, Treffen mit sämtlichen Behörden und Verbänden hat er auch Kontakt mit der Arnika-Akademie in Teuschnitz, der Ökologischen Bildungsstelle Mitwitz, der Garten-Kreisberatung Kronach und dem Tourismusverband Oberes Rodachtal aufgenommen. Auch ist er Ansprechpartner für Privatpersonen bei Fragen zu mehr naturnaher Bewirtschaftung.
Was ist noch in Planung? Die Gartenfachberatung durch die Kreisfachberaterin auf freiwilliger Basis, Sammelbestellungen von Pflanzpaketen oder Blühmischungen, Sicherung und Pflege eines Feuchtbiotops, Förderung der Wiesenbrüter-Populationen durch Entnahme von Fichtenanpflanzungen stehen ebenfalls an. Da dieses Engagement extrem zeitintensiv ist, wünscht sich Michael Büttner mehr Verständnis aus der Bevölkerung, ein gemeinsames Verständnis und Geschlossenheit des Gemeinderates hinsichtlich Arten- und Biotopschutz und vor allem mehr Unterstützung bei seiner Arbeit. "Helft alle mit und lasst uns gemeinsam die Modellgemeinde Nordhalben zum Vorbild für viele andere Städte und Gemeinden machen", schloss Büttner seine Ausführungen.
Für die Fraktionen sagten Michael Wunder (CSU) und Zweiter Bürgermeister Ludwig Pötzinger (FW) ein großes Dankeschön an Michael Büttner und sicherten ihre Unterstützung zu. Auch Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) sagte zu, dass bei den Schreibarbeiten Yannick Wildner mitarbeiten werde. Bei der Renovierung des Rathauses habe man bereits Mauerseglerkästen angebracht und auf die Fledermauskinderstube Rücksicht genommen.
Auf Anfrage von Rudolf Ruf (CSU), wann das Ziel des Projektes erreicht sei, meinte Michael Büttner, dass dies ein lebenslanger Prozess werden wird, der jedoch in den nächsten zwei Jahren durch Strategie und Konzept angestoßen werden muss. Michael Köstner (CSU) betonte, dass es in der Bevölkerung eine Bewusstseinsbildung geben müsse, was jeder dafür tun kann.