Noch bewegt sich nichts am Lift

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Die Skiliftbetreiber in Ludwigsstadt hoffen, dass Skifahrer bald auf einer weißen Pracht den Hang herunterfahren können. Foto: Veronika Schadeck
Die Skiliftbetreiber in Ludwigsstadt hoffen, dass Skifahrer bald auf einer weißen Pracht den Hang herunterfahren können.  Foto: Veronika Schadeck

Am Ludwigsstadter Wetzel- und Höfenlift sowie am Tettauer Kiesel- und Wildberglift hofft man auf die weiße Pracht.

Läuft das Weihnachtsgeschäft nicht, verhagelt es den Skiliftbetreibern meist die Bilanz. Auch in Ludwigsstadt und Tettau. Noch bewegt sich nichts an den Liftmasten am Wetzel- und Höfenlift in Ludwigsstadt oder am Kiesel- und Wildberglift in Tettau. Die Türen der Skihütten sind verschlossen. Schnee soll nun in den nächsten Tagen kommen. Und die Skiliftbetreiber hoffen, dass sich in den nächsten Wochen Hunderte von Skifahrern auf ihrem Skiliftareal tummeln können. Denn mit der weißen Pracht kommen auch Einnahmen. Und diese brauchen die Skiliftbetreiber.
Pech hatten die Skiliftbetreiber in Ludwigsstadt in der vergangenen Wintersaison. Keinen einzigen Tag waren die Lifte im Betrieb. In der Saison 2014/2015 war der Skilift in Ludwigsstadt an elf Tagen geöffnet. Diese Entwicklung sieht der Geschäftsführer der Ludwigsstädter Skiliftbetriebe GmbH, Gerhard Rentsch, nicht ganz so negativ. Denn, so war zu hören, habe es in der jüngeren Vergangenheit auch zwei gute Jahre mit 43 und 39 Betriebstagen gegeben. In den 80er Jahren gab es einen Winter mit 79 Betriebstagen. Auf der anderen Seite waren da auch Winter ohne Schnee.
Bisher, so Rentsch, könne man auf Rücklagen zurückgreifen. Sollte aber weiterhin der Schnee ausbleiben, werde man sich etwas überlegen müssen. Denn rund 14 000 Euro fielen pro Jahr für den Unterhalt des Ludwigsstädter Skizentrums an. In diesem Zusammenhang spricht Rentsch von der Haftpflichtversicherung, Tüv, von Reparaturarbeiten etc.
Für die Verantwortlichen des Skiliftbetriebes in Ludwigsstadt waren die letzten Winter kein Grund zur Resignation. Im Gegenteil, es wurde investiert. So ist beispielsweise im vergangenen Jahr der Tüv an der Skiliftanlage erneuert worden. Ein leerstehendes Haus "Am Wetzel", das die Stadt für einen Euro von dem auswärts wohnhaften Besitzer erworben hatte, wurde durch die Skiliftbetreiber beseitigt. Nun soll die Zufahrt zum Skilift verbreitert werden. Die Betreiber wollen dann für den Untergrund und den Frostschutz der Trasse aufkommen. Das ist möglich, da viele Anteilseigner entsprechende Gerätschaften haben.


72 Gesellschafter

Durch die Verbreiterung der Straße "Am Wetzel" soll dann künftig Gegenverkehr zum Skilift möglich werden, auch sollen vorhandene Gefahrenstellen beseitigt werden, erklärte Rentsch 72 Gesellschafter gibt es bei den Ludwigsstädter Skiliftbetrieben. Den Grundstein für diese Liftanlage legten Anfang der 70er Jahre 50 Mann. Es gab Zeiten, da zählte die frühere Genossenschaft und jetzige GmbH (seit 1992) 130 Anteilseigner.
Es klingt etwas Stolz in der Stimme von Gerhard Rentsch mit, als er meint, dass die Skiliftbetreiber in all den Jahren nie einen Cent Zuschuss bekommen hätten. Auch nicht, als vor etwa sechs Jahren der Pistenpully für 110 000 Euro angeschafft worden sei. "In Thüringen ist das anders."
Für Gerhard Rentsch ist der Wetzsteinlift die schönste Skiliftanlage "weit und breit". Schon das sei ein Grund, an den Skiliften festzuhalten. Das sei man den Gründervätern des Skiliftes - mittlerweile sind diese nahezu alle verstorben - "schuldig". Sollte trotz aller Hoffnung auch in dieser Saison der Schnee ausbleiben, hat Rentsch einen Plan B. Durchaus, so räumte er ein, könne er sich vorstellen, Patenschaften für den Skilift zu vergeben. "Aber noch ist es ja nicht soweit!"
Erleichtert ist er, dass für die Skihütte in Ludwigsstadt ein Pächter vorhanden ist. In Lauenhain, dort betreiben die Skiliftbetreiber Ludwigsstadt einen weiteren Skilift - bleibt in diesem Jahr aufgrund eines fehlenden Pächters auch bei ausreichenden Schneeverhältnisse der Skilift geschlossen.
"Wir sind startbereit", meinte der Geschäftsführer der Tettauer Skiliftbetriebe, Peter Gerold auf Anfrage. Weiter wies er darauf hin, dass sobald die Schneeverhältnisse passen, auch wieder Snowboard- und Skikurse stattfinden würden. Mehr wollte er nicht sagen. Fakt ist, dass die Tettauer Skiliftbetreiber vor drei Jahren aus wirtschaftlichen Gründen auf Partnersuche waren. Es wurde die Gemeinde als Gesellschafter ins Spiel gebracht. Peter Gerold sprach damals von 10 000 Euro Fixkosten pro Jahr und davon, dass wenn in den Weihnachtsferien kein Schnee vorhanden sei, diese Einnahmeverluste nicht kompensiert werden könnten.


Faktor Demografie

Egal, ob Tettau oder Ludwigsstadt. Neben den fehlenden Schnee stellt auch die demografische Entwicklung im Frankenwald eine Herausforderung dar. Und auch das benachbarte Thüringen. So ist das größte alpine Skigebiet in Thüringen, die Skiarena Silbersattel Steinach, nur circa 20 Kilometer entfernt. Und dort ist laut Aussage von Gerhard Rentsch von Investitionen in Millionenhöhe die Rede.