Neue Pläne nach der Hitzeschlacht beim Kronacher Stadtspektakel
Autor: Marco Meißner
Kronach, Dienstag, 02. Juli 2019
Das historische Festwochenende in Kronachs Oberer Stadt litt wie wohl nie zuvor unter dem hochsommerlichen Wetter. Das Konzept für das Event soll daher angepasst werden. Erste Ideen gibt es schon.
In den Straßen der Oberen Stadt steppt der Bär. Die Viertelmeister sorgen mit ihren Spielen für eine Riesengaudi. An den Ständen wird gestöbert. Bei den historischen Gruppen wird mit zahlreichen Neugierigen über die Geschichte gefachsimpelt. So hätten es alle Beteiligten des Historischen Stadtspektakels gerne wieder gehabt. Doch das aus den Vorjahren gewohnte Bild wurde durch eine brennende Sonne, leergefegte Straßen und improvisierte Abkühlungen ersetzt. Ein Signal, sich über den Ablauf des Festes Gedanken zu machen?
"Das war schon extrem", gesteht Tina Kummer. Als Teilnehmerin der Cronacher Ausschuss Compagnie (CAC) hat sie - ebenso wie ihre Mitstreiterinnen - mit allen Mitteln versucht, sich das Lagerleben bei weit über 30 Grad einigermaßen erträglich zu gestalten. Die Unterröcke wurden angefeuchtet, Tücher umgebunden und der Schatten gesucht. Dass meist erst zum Abend Besucher aufgetaucht sind, ist für sie schade - aber absolut nachvollziehbar. "Wer nicht kommen musste, ist bei dem Wetter lieber ins Schwimmbad", meint sie.
Auch ihr CAC-Kollege Walter Schinzel-Lang zeigt Verständnis, "wenn bei der Hitze nicht viele Leute kommen". Doch was hält er von Gedankenspielen mancher Beteiligter und Verantwortlicher, für künftige Wettereskapaden an den Zeiten des Spektakels zu schrauben?
Vorläufig würde er nichts ändern. "Nächstes Mal kann es schon wieder ganz anders sein", meint Schinzel-Lang und verweist darauf, dass der Samstag schon immer der schwächere Tag beim Spektakel war und der Sonntag wegen des Abbaus vermutlich schwer nach hinten ausgedehnt werden kann. Für die Teilnehmer gelte: "Man macht sein Hobby ja gern, da muss man halt durch."
Beim Tourismusbetrieb der Stadt erkennt man jedoch die Herausforderung, künftig vielleicht öfter mit derartigen Wetterlagen konfrontiert zu werden. Schon während des laufenden Festbetriebs wurden daher erste Überlegungen zum nächsten Stadtspektakel im Jahr 2021 getroffen. Zwei Ansatzpunkten kommt dabei besondere Bedeutung zu.
Nach dem Fest ist vor dem Fest
"Wir überlegen tatsächlich, die Marktzeiten zu verlängern", stellt Betriebsleiterin Kerstin Löw fest. Ihr Mitarbeiter Philipp Kober erklärt: "Den Nachmittag würde ich ungern aufgeben." Zu sehr biete er sich für den Familienbesuch auf dem Fest an. Aber: "Für die historischen und gastronomischen Angebote halte ich die Nacht für eine gute Idee." Nach dem Festzug am Freitagabend und am Samstag könnten also Teile des Programms in kühlere Stunden rücken. Die Fragen der Beleuchtung und der genauen Öffnungszeiten müssten vorab aber noch geklärt werden.
"Die Lektion dieses Festes ist: Hitze ist schlimmer als Regen, wenn es um die Besucher geht", bringt Löw ihre Erkenntnisse vom Wochenende auf den Punkt. Wenn es früh schon heiß losgehe und es in den folgenden Stunden immer heißer werde, blieben die Gäste tagsüber aus.