Negativzinsen für hohe Spareinlagen von Firmen

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Für Privatkunden ist ein Verwahrentgelt aber nicht vorgesehen, so die Sparkasse Kulmbach-Kronach. Foto: Oliver Berg/dpa
Für Privatkunden ist ein Verwahrentgelt aber nicht vorgesehen, so die Sparkasse Kulmbach-Kronach. Foto: Oliver Berg/dpa

Für Firmenkunden mit überdurchschnittlich hohem Guthaben führt die Sparkasse Kulmbach-Kronach ein Verwahrentgelt ein.

Das Modell der Sparkasse war immer recht einfach: Kunden haben die Möglichkeit, ihr Geld anzulegen - und die mittelständische Wirtschaft darf darauf hoffen, einen Kredit zu erhalten. Kurz: Wer Geld gibt, erhält Zinsen, wer es erhält, zahlt Zinsen. Doch das ist in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger geworden.

Bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach ist daher mit dem simplen Modell vorerst Schluss - zumindest für manche Firmenkunden. "Im Bereich der Firmenkunden wird für überdurchschnittlich hohe Guthaben im siebenstelligen Anlagebereich ein Verwahrentgelt eingeführt", erklärt Pressesprecher Markus Lieb. Mit den betroffenen Firmenkunden und Kommunen habe und werde man über alternative Anlagen und individuelle Lösungen sprechen.


Eine extreme Herausforderung

Für Privatkunden gelte die Einführung des Verwahrentgelts jedoch nicht, betont Lieb. "Die Breite unserer Bevölkerung ist also nicht betroffen." Die Null- und Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sei nach wie vor eine extreme Herausforderung für die gesamte Finanzbranche. "Bereits seit Juli 2014 müssen Kreditinstitute für Geld, das sie bei der Europäischen Zentralbank hinterlegen, einen Strafzins von 0,4 Prozent zahlen", sagt Lieb. Dies bedeute für die Sparkasse Kulmbach-Kronach jährliche Kosten im sechsstelligen Bereich.

In Zeiten, in denen der Brexit oder auch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten die Finanzwelt durcheinanderbringen, sei es schwer, Prognosen abzugeben, wohin bei Kapitalerträgen und Zinsen die Reise geht. Aktuell halte es die Sparkasse Kulmbach-Kronach aber nicht für notwendig, Negativzinsen auf Kundeneinlagen an ihre Privatkunden weiterzugeben. "Dies schließen wir damit im Moment für den Großteil unserer Kunden aus", so Lieb.