Der "Zigeuner-Fasching" ging heuer unter dem Motto "Feiern ist gesund" über die Bühne. Immer wieder wurde der Schlachtruf "Wilhelmsthal Mäih-Mäih-Mäih" angestimmt.
Er zitterte, er wackelte, er bebte, aber er steht noch - der Wilhelmsthaler Berg hatte am Wochenende schwerste Turbulenzen zu überstehen. Seismogramme machten als Herd des Bebens die Turnhalle aus. Verantwortlich für die "Naturgewalt" war der diesjährige "Zigeuner-Fasching", bei dem es einmal mehr hieß: "Wenn der Berg ruft". Es gab ein rappelvolles Haus, tolle Musik, Tanz, fantasievolle Masken und Kostüme sowie ein stimmungsgeladenes Programm.
Und diesem Ruf folgte auch in diesem Jahr eine überwältigende Anzahl an Faschingsfans und Feierwilligen jeglichen Alters und aus sämtlichen Richtungen. Junge und junggebliebene Gäste, für die eine fantasievolle Verkleidung ein absolutes Muss war, machten mit bester Laune und purer Lust am Partymachen die Nacht zum Tag.
Akteure in Topform Doch nicht nur das Publikum war ohne Anlaufzeit gleich auf Betriebstemperatur, auch die Akteure präsentierten sich in Topform. Viele altbewährte Darsteller, aber auch talentierte Nachwuchsakteure sorgten für tolle Stimmung und Begeisterungsstürme im Minutentakt. Eine Pointe jagte die nächste, feurige Musik- und Gesangseinlagen rissen die Zuschauer mit. Die in Wilhelmsthal schon berühmt-berüchtigten, gepfefferten Sketche deckten mit trockenem Humor manch kleinere, aber auch größere "Sünden" der Bevölkerung auf. Dabei bekamen so ziemlich alle Nachbarortschaften des Bergdorfs ihr Fett weg - von Gifting über Steinberg bis nach Friesen. Kein Thema war den Wilhelmsthaler Narren zu heiß. Schauplätze des Geschehens waren beispielsweise ein Beichtstuhl, eine Sauna oder ein Biergarten.
Und natürlich kam auch das mittlerweile wohl bekannteste Buswartehäuschen im ganzen Landkreis zu Ehren.
Der "Zigeuner-Fasching" wartete aber auch mit aufregenden tänzerischen Show-Acts auf. Die Damenwelt kam insbesondere beim Männerballett rund um den Faschingsmuffel Michael sowie bei den Wasserspielen der "Flying Ducks" voll auf ihre Kosten. Die Herren der Schöpfung freuten sich über Gastauftritte solch berühmter Top-Stars wie Helene Fischer und Jennifer Lopez. Diese wurden nur von einer Dame getoppt, nämlich der wunderhübschen Thusnelda (Silke Bernschneider), die auch heuer wieder in Wilhelmsthal auf Männerschau und prompt wieder leer ausging.
Grandioser Auftritt Für Begeisterungsstürme sorgten freche singende Männchen und "Schwarzlichtgeister" sowie - nach ihrem grandiosen Auftritt vom vergangenen Jahr - erneut Jakob und Udo, in Person von Diana Bülling und Bianca Weiß. Diese wurden, nach einem ausgiebigen Spanferkelessen, Opfer einer Seuche, konnten aber dem Gevatter Tod, der schon mit der Sense bereitstand, gerade noch einmal entkommen. Was für ein Glück! So darf man sich hoffentlich im kommenden Jahr auf ein Wiedersehen freuen.
Die außergewöhnlichsten Musikauftritte des Abends lieferten zweifelsohne die "Klatscher-Mädchen", die alleine durch rhythmisches Klatschen für tollen "Sound" sorgten, sowie das "Luftpumpen-Orchester". Einige hinreißende Damen hatten ihre Luftpumpen mit in die Turnhalle gebracht.
Aber nicht, weil sie dachten, die würden ihnen draußen am Fahrrad geklaut. Die guten Stücke von Mini- bis zur großen Fußluftpumpe wurden von ihnen zu anderen Zwecken "missbraucht" - nämlich als Musikinstrumente.
Auch bei den abschließend angestimmten Gaudi-Hits ging mächtig die Post ab. Nach dem offiziellen Teil des Abends, durch den Zigeuner-Faschings-Club-Vorsitzender Thomas Schreiner geführt hatte, war natürlich noch lange nicht Schluss. Im Gegenteil: Es folgte ein Nachbeben der besonderen Art, das sich gewaschen hatte und konstant bis in frühen Morgenstunden anhielt.