Mutter und Kind in Asylunterkunft in Kronach getötet: 34-Jähriger nun "wegen Mordes" angeklagt
Autor: Redaktion
Kronach, Mittwoch, 22. Dezember 2021
Im Mai 2021 wurden eine Frau und ihr zweijähriges Kind in einer Asylunterkunft in Kronach getötet. Nachdem Haftantrag gegen einen 34-Jährigen erlassen wurde, ist gegen diesen nun Anklage wegen Mordes von der Staatsanwaltschaft Coburg erhoben worden.
An einem Sonntagabend im Mai 2021 (23. Mai 2021) hatte ein 34-jähriger Mann in einer Asylbewerberunterkunft in Kronach eine Frau und ihr Kleinkind mit einem Messer attackiert. Die Frau und ihre Tochter erlitten tödliche Stichverletzungen, während in der Wohnung ein Feuer ausbrach. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Beamten davon aus, dass der 34-Jährige die Wohnung vorsätzlich in Brand gesteckt hatte.
Update vom 22.12.2021, 15.10 Uhr: Staatsanwaltschaft Coburg erhebt Anklage
Die Staatsanwaltschaft Coburg teilt am Mittwoch (22. Dezember 2021) mit, dass in dem Fall nun Anklage zum Schwurgericht wegen zweifachen Mordes und schwerer Brandstiftung erhoben wurde.
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"Hintergrund ist ein Vorfall Mitte des Jahres in einer Asylunterkunft in Kronach, bei der zwei eritreische Staatsangehörige, eine Mutter und ihr zweijähriges Kind, zu Tode kamen und anschließend ein Feuer ausbrach. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Femizid im Zusammenhang mit einer früheren Beziehung aus. Sie sieht einen dringenden Tatverdacht, dass der Angeschuldigte seine ehemalige Partnerin und deren Kind durch Messerstiche aus niedrigen Beweggründen getötet hat", heißt es in der Mitteilung.
Näheres zum Prozess ist derzeit noch nicht bekannt.
Update vom 27.05.2021, 13.00 Uhr: Nach zweifachem Todesfall in Asylunterkunft Kronach: Flüchtlingshilfe will Beerdigung ermöglichen
"Wir alle sind zutiefst geschockt, was sich am Pfingstsonntag in der Gemeinschaftsunterkunft in Kronach zugetragen hat", schreibt die Flüchtlingshilfe in Kronach auf Facebook. Die Trauer sei mit den Freunden und der Familie der beiden Opfer, die man jetzt unterstützen wolle.
Die Familie der 31-jährigen Frau und ihre Tochter lebe in Äthiopien. Die Flüchtlingshilfe wolle auf den Wunsch der Familie eingehen und die beiden Leichname nach Äthiopien bringen. Deshalb hofft die Flüchtlingshilfe nun auf Spenden für die Beerdigungskosten.
"Wer etwas spenden möchte – und ist der Betrag noch so klein – kann dies gerne tun" – an die "Flüchtlingshilfe im Landkreis Kronach" auf das Spendenkonto DE26 7712 0073 0029 2136 07 der HypoVereinsbank mit dem Verwendungszweck "Äthiopien".