Erstmeldung vom 25.05.2021: Zwei Tote nach Brand in Asylunterkunft - Verdächtiger in Kronach festgenommen
Aufgrund der bisherigen Ermittlungen des Fachkommissariats für Tötungsdelikte bei der Kripo Coburg und der Staatsanwaltschaft Coburg ging dem folgenschweren Feuer eine Beziehungstat voraus. Danach besteht der dringende Verdacht, dass der 34-Jährige am Sonntag, gegen 17.45 Uhr, das Gebäude der Asylbewerberunterkunft in der Ludwigsstädter Straße aufgesucht und sich über den Balkon gewaltsam Zutritt in die Wohnung der 31-jährigen Frau verschafft hatte.
Anschließend soll er die 31-Jährige und ihre zweijährige Tochter mit einem Messer attackiert haben. Drei weitere Frauen, die sich ebenfalls in der Wohnung aufhielten, konnten aus den Räumen flüchten und setzten den Notruf ab. Währenddessen brach in der Wohnung der 31-Jährigen ein Feuer aus. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der 34-Jährige die Räume, in denen sich die 31-Jährige mit ihrem Kleinkind aufhielt, vorsätzlich in Brand gesetzt hat. Dabei erlitt der Mann selbst lebensgefährliche Verletzungen und versuchte über den Balkon zu flüchten.
Ersthelfer retteten den Mann aus dem Gebäude und leiteten umgehend mit Hilfe der inzwischen eingetroffenen Rettungskräfte medizinische Maßnahmen ein. Ein Rettungshubschrauber brachte den Schwerstverletzten anschließend in eine Spezialklinik. Für die Mutter und ihr Kind kam allerdings jede Hilfe zu spät, sie starben in den Wohnräumen. Feuerwehrleute, die den Brand in der Wohnung rasch unter Kontrolle brachten, entdeckten die beiden Leichen. An dem Gebäude der Asylbewerberunterkunft entstand ein Sachschaden von mindestens 50.000 Euro.
Kronacher Asylunterunterkunft brennt: Obduktion bestätigt Mordverdacht
Nach den ersten Maßnahmen durch Kronacher Polizeibeamte übernahm die Kriminalpolizei Coburg die Ermittlungen. Brandfahnder sicherten umgehend Spuren in der ausgebrannten Wohnung der Asylbewerberunterkunft. Sie erhielten Unterstützung von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Eine durch die Staatsanwaltschaft Coburg angeordnete rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass das zweijährige Kind bereits durch Messerstiche tödliche Verletzungen erlitt. Die 31-Jährige erlitt ebenfalls eine tödliche Stichverletzung und starb nach Ausbruch des Brandes.
In Bamberg gibt es derweil Streit um Äußerungen eines Arztes, der Einschätzungen zur Gesundheit geflüchteter Menschen abgibt. Die oberfränkische Regierung beendete die Zusammenarbeit mit ihm.
Aufgrund der eindeutigen Erkenntnisse beantragte die Staatsanwaltschaft Coburg gegen den 34-Jährigen, der sich nach wie vor in einem kritischen Gesundheitszustand befindet, Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlags und besonders schwerer Brandstiftung.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Beamten fing es am Sonntag gegen 17.50 Uhr in der Wohnung an, zu brennen. Mehrere Bewohner waren zu diesem Zeitpunkt noch in der Asylbewerberunterkunft. Sie konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen, wegen des Brandschadens jedoch zunächst nicht zurückkehren. Vertreter des Landratsamtes vermittelten ihnen eine Unterkunft. Aufgrund des Brandschadens konnte kein Bewohner der Asylbewerberunterkunft in seine Wohnung zurückkehren.
Kronach: Großer Schaden in Asylunterkunft - Bewohner brauchen neue Heimat
Vertreter des Landratsamtes Kronach kamen vor Ort und vermittelten den Menschen eine Unterkunft. Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuz und der Notfallseelsorge unterstützten hierbei und betreuten die Bewohner. Die Ursache für das Feuer in einer Wohnung des Hauses war zunächst unklar. Brandfahnder der Kripo Coburg ermitteln.