Oliver Plewa könnte sich vorstellen, den "Naturraum noch mehr zu vermarkten", innerörtliche Baulücken zu schließen, einen Energieplan zu erstellen und eine Mitfahr-App für Pendler einzurichten. "Wir sind alle auf dem gleichen Fahrrad unterwegs", schickte Sigi Katholing voraus. Er setzt auf energiesparende Technik, Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden, regionalen und ökologischen Strom und er will der Flächenversiegelung entgegentreten.
Beim Tourismus setzt Katholing auf eine deutlich attraktivere Bewerbung von Kultur und Sehenswürdigkeiten. In diesem Zusammenhang monierte er auch die "Toilettensituation" im Wasserschloss: "Wir hätten ja welche, wenn sie nicht immer zugeschlossen wären, damit man sie nicht sauber machen muss." Er möchte das Wasserschloss "temporär bewirtschaften mit einem Kiosk" und das Schloss als Tagungsort bekannt machen.
"Wir müssen vor allem sichtbar werden." So jedenfalls drückte es Oliver Kern aus, der sich dazu einen gut gemachten Imagefilm als Werkzeug vorstellen könnte. Einheitlich auftreten müsse man und vor allem auch die Touristen selbst befragen.
Auch Oliver Plewa ist für einen "einheitlichen Markenauftritt" und favorisiert ein neues Konzept für den Kirchweihmarkt. "Und wir müssen Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten und dabei alle Medien nutzen."
Alle drei Bürgermeisterkandidaten hatten ihre Ziele definiert. Sigi Katholing (55 Jahre), Bautechniker und Organisator von diversen Sportveranstaltungen, möchte ein "Miteinander für Mitwitz". Das bedeute, die Menschen mitzunehmen, sie ernst zu nehmen, Vorschläge aufzunehmen und Projekte umzusetzen.
Oliver Kern (30 Jahre), der Kaufmann, der Theorie und Praxis miteinander verbindet, möchte "frischen Wind in die Gemeinde bringen." Auch für ihn bedeute das zuzuhören und mit den Menschen gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Er möchte Kritik annehmen und regelmäßige Diskussionsrunden in allen Ortsteilen.
Oliver Plewa (33 Jahre), der Mann mit dem "gut gefüllten Werkzeugkoffer", Gartenbautechniker und Netzwerkmanager für die Arnika-Stadt Teuschnitz, will seine ganze Energie und Erfahrung einbringen. Er hat vor, vor allem Fördergelder zu generieren, und er möchte ein verlässlicher Ansprechpartner sein, für den die Transparenz in der Gemeindearbeit Bürgermeisterpflicht wäre. "Aber ich weiß, dass man auch Entscheidungen treffen muss, die vielleicht nicht allen Bürgern schmecken."
Bürger fragen
Pflege Bei der Podiumsdiskussion in Mitwitz durften die Bürger ihre Fragen und Anliegen direkt an die drei Kandidaten richten. Carmen Köhler sprach die Pflegesituation im Ort an und bekam die Auskunft, dass man die Situation fest im Blick habe und auch den Bedarf. "Wir bleiben dran", versprachen alle drei und verwiesen auf eine eventuelle Tagespflege und den Bau eines Seniorenwohnheims.
Ortsdurchfahrt Friedrich Bürger lobte erst einmal die "dynamischen und rhetorisch geschickten Kandidaten", bevor er seinen ersten Pfeil abschoss: "Was wollt Ihr gegen die katastrophale Ortsdurchfahrt unternehmen? Schwerlastverkehr begrenzen? Tempo limitieren? " Oliver Kern: "Das muss man von den Verantwortlichen prüfen lassen." Dieser Meinung schlossen sich die beiden anderen an.
Umsetzung Seine zweite Frage fand die ganze Zustimmung des Publikums: "Ich möchte hier und heute eine verbindliche Zusage, was von Euch innerhalb eines Amtsjahres komplett umgesetzt wird." Sigi Katholing: "Ich werde beim Bauhof ansetzten, damit die Anliegen der Bürger schneller erledigt werden. Dafür könnte ich mir einen speziellen Button auf der Homepage der Gemeinde vorstellen." Oliver Plewa: "Ich werde Stadtumbaumanagement betreiben, damit wir geeignete Strukturen schaffen". Oliver Kern: "Das Mobilitätskonzept wird laufen. Man wird wissen, wer wann wohin fährt, um andere mitzunehmen."
Mikwe "Mikwe erhalten, ja oder nein?" Katholing: "Nur bis zu einem gewissen Punkt. Der Bauhof muss integriert werden." Plewa: "Mikwe ja, Haus nein." Kern: "Mikwe ja, auf jeden Fall und wenn die Gebäudesanierung wirtschaftlich nicht tragbar ist, dann nur die Mikwe." Geschaffen werden sollen vor allem in Mitwitz auch wieder genügend Arbeitsplätze, und Menschen sollen emotional an ihre Heimat gebunden werden.