Die meisten Teilnehmer der Kronacher Sandstein-Werkstatt formten diesmal Tiere.
Tasten, schauen, hämmern und klopfen - 14 kreative Köpfe machten sich in den vergangenen beiden Wochen daran, den die Lucas-Cranach-Stadt so prägenden Sandstein in Kunstobjekte zu verwandeln. Der Kurs, der im idyllisch gelegenen Garten-Atelier von Tobias Schreiber in Dobersgrund stattfand, ging über zwei Wochen. Einige Teilnehmer blieben nur eine Woche dabei, dafür stießen andere in der zweiten Woche dazu. Unter professioneller Anleitung des freischaffenden Bildhauers schufen sie Reliefs, Ornamente und Figürliches. Den künstlerischen Formen und Ausdrucksweisen waren dabei kaum Grenzen gesetzt.
Die meisten der Steinkünstler sind "Wiederholungstäter". "Dienstälteste" ist Maria Hausmann aus Kronach, die zum 16. Mal dabei ist. Dicht auf den "Fersen" sind ihr Lore Walker aus Kronach und Brigitte Bühler aus Unterrodach mit jeweils 15 Teilnahmen.
Maria Hausmann vollendete in diesem Jahr ihren 2018 begonnenen Reiher, zudem schuf sie ein Ornament. Schon des Öfteren hat sie Freunde oder Familienangehörige mit den Ergebnissen ihres kreativen Schaffens bedacht. "Dieses Mal werde ich aber meine beiden Steine selbst behalten", verrät sie. Brigitte Bühler haute eine Frauenfigur in Stein, während Lore Walker zwei verschiedene Steine auf dem Arbeitspodest bearbeitete. Dabei entstanden eine Katze sowie zwei Köpfe in einer Skulptur.
Freundschaft und Kreativität
Der Zusammenhalt und das Gesellige, eine Atmosphäre von Freundschaft und Kreativität - und das alles in einmaliger Kulisse inmitten herrlicher Natur und fachkundiger Begleitung von Tobias Schreiber - das ist es, was bei den Teilnehmern besonders gut ankommt. Hierfür sind die Teilnehmer auch bereit, durchaus weite Strecken auf sich zu nehmen. Die weiteste Anreise hatten der Rheinländer Johannes Thum, Uwe Hüftle aus Stuttgart sowie Antje Mann aus Berlin.
Während die kreative Dame ein wunderbares Unendlichkeitszeichen schuf, entschieden sich ihre beiden männlichen Kollegen für "tierisch gute" Motive. Uwe verewigte einen Pelikan, während der Leverkusener seinen wachsenden Sandstein-Zoo - unter anderem mit einem Frosch, einem Bär, einem Wal und einem Fisch - um einen Elefanten erweiterte und dabei eine echte Überraschung erlebte. "Mein Stein ist zweifarbig. Das war am Anfang gar nicht zu sehen, erst mitten unter der Arbeit", erzählt er freudestrahlend und zeigt voller Stolz seinen zweifarbigen Elefanten von beiden Seiten.
Auch bei anderen Teilnehmern standen tierische Motive hoch im Kurs. Caroline Bayerkuhnlein aus Rotheul/Neuhaus-Schierschnitz wagte sich an eine Katze auf einer Stele, der Kronacher Frank Schramm an einen großen und einen kleinen Bären, Stammgast Achim Küpferling (zum 13. Mal dabei) an ein Podest mit Meerestieren sowie der "Novize" Jürgen Bauer an eine schlafende Gans.
Die Teilnahme ist für den Küpser - gleich in doppelter Bedeutung - ein Geschenk. "Ich habe mich selbst nie angemeldet, da ich zeitlich sehr eingespannt bin. Heuer wurde ich dann damit beschenkt. Das kam für mich völlig überraschend", erzählt er. Unter einem Vorwand hatte man ihn zuvor gebeten, sich diese Zeit freizuhalten. Vor rund 20 Jahren habe er sich schon einmal in ähnlicher Weise an einem Stein erprobt, jedoch nicht unter solch professioneller Anleitung. "Es hat mir großen Spaß gemacht. Wenn es zeitlich hinhaut, bin ich gerne mal wieder dabei", kündigt er an.