Marmelade einkochen leicht gemacht: Hauswirtschafterin Marina Herr verrät Tipps
Autor: Rebecca Vogt
LKR Kronach, Freitag, 24. Juli 2020
Hauswirtschafterin Marina Herr verrät Tipps und Tricks, wie aus Früchten im Handumdrehen leckere Marmelade wird.
Marina Herr steht in ihrer Küche am Herd. Vor sich hat die Frau mit den kurz geschnittenen Haaren und der runden Brille einen großen, glänzenden Topf. In diesem köchelt es. Ein Blick über den Rand zeigt: Die Kirschmarmelade, die darin gerade vor sich hin brodelt, ist fast fertig. Mit einem hölzernen Kochlöffel rührt Marina Herr den Inhalt immer wieder um. Schließlich soll die Marmelade kurz vor Schluss nicht noch anbrennen.
"Vier Minuten muss das Ganze sprudelnd kochen. Das steht zumindest auf der Gelierpackung", sagt Herr und lacht. Als Hausfrau und Mutter kocht sie seit rund 20 Jahren immer wieder selbst Marmelade ein - aus Früchten, die auf dem eigenen Hof wachsen. Herr ist gelernte Hauswirtschafterin mit Fortbildung zur Referentin "Ernährung und Hauswirtschaft". Da schlägt die Erfahrung so manche Gebrauchsangabe.
Gelierprobe in hitzefestem Glas
Als die Zeit um ist, nimmt Herr eine Gelierprobe. Dazu lässt sie wenige Tropfen des Kirschsuds vom Kochlöffel in ein hitzebeständiges Glas tropfen. Die Flüssigkeit läuft im Glas nach unten. "Wenn die Marmelade schnell geliert, also schnell fest wird, dann ist sie fertig", erklärt Herr. Sie blickt auf die Tropfen im Glas. "Das muss noch ein bisschen kochen", sagt sie.
Bei der zweiten Gelierprobe einige Augenblicke später passt alles. Die Kirschmarmelade wird sofort fest, als sie auf dem Boden des Glases angelangt ist. "So sollte das sein", sagt Herr zufrieden und nickt. Die Hauswirtschafterin hat dem Fränkischen Tag in dieser Woche einen Blick in ihre Küche erlaubt und einige Tipps in Sachen Marmelade einkochen verraten:
Früchte und spezielle Zutaten
Zum Marmelade einkochen bieten sich in erster Linie Früchte an, die gerade Saison haben. Bei wem zum Beispiel im eigenen Garten große Mengen auf einmal anfallen, der kann die Früchte zunächst auch einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten. Das hat mitunter sogar Vorteile. "Johannisbeeren lassen sich zum Beispiel leichter von ihrem Strang ablösen, wenn sie eingefroren sind", sagt Marina Herr. Was das Kombinieren von Früchten und die Zugabe spezieller Zutaten betrifft, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. "Das kommt auch immer ein bisschen darauf an, was man selbst oder die Familie mag."
Brombeeren ließen sich zum Beispiel gut mit Äpfeln, Holunderbeeren oder Zwetschgen kombinieren. Kirschmarmelade könne man beispielsweise auch mit einem Schuss Amaretto verfeinern, Zwetschgenmus mit Lebkuchengewürz oder Zimt. "Diese Zutaten sollte man aber erst kurz vor dem Abfüllen hinzugeben, sonst verkochen sie", sagt Herr. Wichtig sei es, einwandfreie Früchte zu verwenden, nicht, dass am Ende das ganze Glas schlecht schmeckt.
Gelierzucker
Wenn es so schmecken soll "wie bei Oma", komme man um den Gelierzucker 1:1 nicht herum, sagt Marina Herr. "Ich bevorzuge den Gelierzucker 1:1 auch deshalb, weil er keine Konservierungsstoffe enthält und ich so am Ende weiß, was drin ist. Das ist mir persönlich einfach wichtig." Welchen Gelierzucker man zum Marmelade einkochen nimmt, müsse jeder für sich individuell abwägen, sagt Herr. Beim Gelierzucker 1:1 kommt auf ein Kilogramm Früchte ein Kilogramm Zucker. Als Geliermittel dient hier Pektin. Ein Stoff, der aus Pflanzen gewonnen wird, wie Herr erklärt.