Zur Eröffnung der Projektschau gabs die Preisverleihung zum Thema Revitalisierung des Jahns-Bräu-Areals.
Insgesamt herrschte eine gute Stimmung, als am Mittwochnachmittag die Ausstellung "Revitalisierung Jahns Bräu-Areal in Ludwigsstadt" in der Jahns-Bräu-Brache eröffnet wurde. Zusätzlich wurden auch die Preisträger des Ideenwettwerbs bezüglich der Wiederbelebung der Jahns-Bräu Brache prämiert. Durchsetzen konnte sich unter den elf Bewerbern Renee Lorenz vom Architekturbüro GmbH (Grub) am Forst sowie Markus Schäf vom Landschaftsarchitekturbüro Stautner und Schäf (München).
Ihren Planungen zufolge soll unter anderem in den nächsten Jahren ein weiteres Leuchtturmprojekt in der Rennsteig-Region entstehen. Ziel ist die Schaffung eines attraktiven handwerklichen, kulturellen und gastronomischen Ortes auf den "Jahnshof". Um auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei attraktive Freiflächen mit Aufenthaltsqualität zu schaffen, sollen Teile der ehemaligen Brauerei entfernt werden.
Die bestehen bleibenden Gebäude werden durch neue Fassadengestaltungen, Umbauten und Sanierungen aufgewertet.
Als Erinnerung an die Jahns-Bräu soll der Turm erhalten werden. Zwischen dem Turm und dem einige Meter entfernten Fluss "Loquitz" soll ein Biergarten entstehen. In der Nähe sollen auch Kinderspielplätze integriert werden.
Wie Markus Schäf erläuterte, denke man daran, für die Fassadengestaltung des Hotels und der Brauerei ortstypische regionale Baustoffe zu verwenden. Holz als Rohstoff aus dem Frankenwald, Schiefer als ortstypische Wand- und Dachverkleidundung. Es ist ein gewaltiges Projekt, das sich die Stadt zusammen mit Privatinvestoren, der JAB Immobilien GmbH & Co.
KG in Kooperation auf die Fahne geschrieben hat.
"Hier tut sich tatsächlich was", freute sich Bürgermeister Timo Ehrhardt, der die Wiederbelebung der Jahns-Bräu-Brache als ein großes Projekt für die Rennsteig-Region bezeichnete.
"Ludwigsstadt mausert sich gut, es sah schon anders aus", so Isabel Strehle von der Abteilung Städtebauförderung der Regierung von Oberfranken. Sie zeigte sich beeindruckt, dass in Ludwigsstadt die Stadt und Privatinvestoren - die alle aus der Region kommen beziehungsweise damit verwurzelt sind - gemeinsam ein so großes Projekt realisieren wollen. Strehle wies darauf hin, dass in den Ideenwettbewerb 110 000 Euro investiert wurden. Davon übernahmen die JAB-Immobilien GmbH rund 30 000 Euro, 80 000 Euro kamen von der Regierung von Oberfranken, speziell aus dem Städtebauförderprogramm zur Revitalisierung von Industrie- und Gewerbebrachen.
"Jetzt geht die Arbeit richtig los", so der private Mitinvestor, Wolfgang Feuerpfeil. Und in der Tat: Nach Aussage von Isabel Strehle muss das Projekt bis zum Jahre 2020 nicht nur realisiert, sondern auch abgerechnet sein, um in den Genuss von Förderungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zu kommen.
Die Zeit ist also knapp. Denn bis dahin muss der Vorentwurf konkretisiert werden, die Detailplanung erstellt und das Finanzierungskonzept erarbeitet und genehmigt werden. Danach muss gebaut werden. Es werden also zahlreiche Gespräche zwischen der Stadt und der JAB Immobilien GmbH sowie der Regierung von Oberfranken und den Planern erfolgen.
Die JAB Immobilien GmbH, bestehend aus neun Investoren, zeichnet für die Entstehung der Brauerei, der Gastronomie, Verkaufsräume und Hotel verantwortlich. Die Investoren gehen von einer Summe zwischen fünf und sechs Millionen Euro aus.
In diesem Zusammenhang wies Wolfgang Feuerpfeil darauf hin, dass die JAB Immobilien GmbH lediglich auf Wirtschaftsförderungen hoffen könne.Die Stadt wird die Sanierung der Restflächen und -gebäude auf dem Jahns-Bräu-Gelände übernehmen. Die Stadt kann auf Förderungen aus dem Städtebau- und EFRE-Förderprogramm hoffen. Der stellvertretende Landrat Gerhard Wunder wies darauf hin, dass der Landkreis die Wiederbelebung der Brache unterstützt. Das sei nicht immer einfach, denn manche sagen: "Die die meisten Schulden haben, machen die größten Projekte!"