Kronacher Baumärkte bleiben an verkaufsoffenen Sonntagen geschlossen
Autor: Rebecca Vogt
Kronach, Dienstag, 05. März 2019
In der Stadt Kronach müssen einige Geschäfte ab sofort an verkaufsoffenen Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Der Handelsverband kritisiert die Neuregelung scharf.
Die Stadt Kronach hat den räumlichen Geltungsbereich für verkaufsoffene Sonn- und Feiertage verkleinert. Künftig bleiben damit etwa Geschäfte, die jenseits der Stöhr- beziehungsweise Siechenangerstraße liegen, an verkaufsoffenen Sonn- und Feiertagen geschlossen. Außerhalb des neuen Geltungsbereichs liegen unter anderem das Gewerbegebiet Kehläcker und das Industriegebiet an der Rodach.
Grundsätzlich dürfen in Bayern pro Jahr vier verkaufsoffene Sonntage abgehalten werden. Für die Öffnung der Geschäfte muss es einen speziellen Anlass geben. In der Stadt Kronach zählen hierzu der Frühlingsmarkt, das historische Stadtspektakel, das Stadtfest und das Drei-Länder-Treffen am Tag der Deutschen Einheit.
Mehrere Urteile des Bundesverwaltungsgerichts (BVG) sorgten in den vergangenen Jahren für verschärfte Vorgaben, was die Durchführung der verkaufsoffenen Sonntage betrifft. So dürfen unter anderem nur Geschäfte im Umfeld der Veranstaltung am verkaufsoffenen Sonn- beziehungsweise Feiertag teilnehmen.
Rechtliche Vorgabe umgesetzt
Wie Dieter Krapp, Leiter des Kronacher Ordnungsamts, berichtet, war aufgrund der Vorgaben des BVG eine Änderung des Geltungsbereichs erforderlich. "Die Rechtslage ist eindeutig", sagt Krapp. Allgemein dürften die verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage nicht den Charakter eines Werktags haben und die geöffneten Läden lediglich als "Beiwerk" der Veranstaltung dienen.
Im benachbarten Kulmbach etwa blieben die Geschäfte in der Peripherie an verkaufsoffenen Sonntagen schon im vergangenen Jahr geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hatte damals Beschwerde bei der Rechtsaufsichtsbehörde eingelegt.
Der neue Geltungsbereich sei entsprechend der möglichen Laufwege der Veranstaltungsbesucher festgelegt worden, erklärt Krapp. Man habe überlegt, wo die Besucher parken und wie sie anschließend zu Fuß zur Veranstaltung kommen.