Update vom 16.04.2021: Kein Astrazeneca-Bestellzwang für nächste Lieferung mehr
Wie der Bayerische Apothekerverband gegenüber inFranken.de bereits angekündigt hatte, wird der Astrazeneca-Bestellzwang für Hausärzte bei der kommenden Lieferwoche vom 26. April 2021 bis 2. Mai 2021 wegfallen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung KBV hat auf ihrer Website die Regeln für die Impfstoffbestellung für Hausärzte aktualisiert.
"Die Bestellung von Impfstoff erfolgt ab sofort impfstoffspezifisch", schreibt die KBV. Demzufolge müssen Ärzte auf dem Arzneimittelrezept nun den Impfstoffnamen und die jeweiligen Dosen, die sie bestellen möchten, angeben. Um möglichst viele Patienten impfen zu können, empfiehlt die KBV jedoch dringend, beide Impfstoffe zu bestellen. Hausärzte erhalten für die Woche vom 26.04.2021 bis zum 02.05.2021 mindestens 18 bis maximal 30 Dosen Biontech-Impfstoff und mindestens 10 bis maximal 50 Dosen Astrazeneca.
Erstmeldung vom 15.04.2021: Astrazeneca-Bestellzwang: Kronacher Arzt übt Kritik und setzt Impfungen aus
Der Kronacher Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. Ulf Rosenbauer impft seine Patienten vorübergehend nicht mehr gegen Covid-19. Auslöser ist ein indirekter Abnahmezwang für den umstrittenen Impfstoff von Astrazeneca. "Ich sehe da ein bisschen meine Therapiefreiheit in Gefahr und möchte auch niemandem etwas aufschwatzen", sagt der Hausarzt am Donnerstag (15. April 2021) inFranken.de. "Ich will ganz einfach selbst entscheiden, wem ich was verimpfe. Ich lasse mich da nicht gängeln."
Seit der zweiten Aprilwoche können sich Menschen in Deutschland auch bei ihrem Hausarzt gegen Covid-19 impfen lassen. In rund 35.000 Arztpraxen ist eine Corona-Schutzimpfung mittlerweile möglich. Eine entsprechende Anordnung der Bundesregierung sieht für die kommende Woche nun vor, dass Arztpraxen nur dann mit dem Biontech-Impfstoff beliefert werden sollen, wenn sie in gleicher Stückzahl Astrazeneca-Dosen abnehmen.
"Die Bestellung muss dabei eins zu eins aufgeteilt werden, damit sie zugewiesen wird", erklärt Rosenbauer. "Das heißt: Wenn Sie ein Fläschchen Biontech-Cominardy für sechs Impfungen haben wollen, müssen Sie zehn Impfungen Astrazeneca mit abnehmen." Der Kronacher Allgemeinmediziner übt an dieser Regelung scharfe Kritik. Er wünscht sich die Möglichkeit, das Covid-19-Vakzin frei wählen zu können. "Dieses 'Wenn-ihr-das-wollt-müsst-ihr' hat da nichts zu suchen - nicht in einer Pandemie-Situation", moniert er.
Der 39-Jährige selbst ist laut eigenen Angaben mit dem Wirkstoff von Biontech gegen Covid-19 geimpft. Nach seinem Kenntnisstand habe sich dieser bislang als relativ nebenwirkungsarm erwiesen - "bei guter Wirksamkeit". Das Vakzin von Astrazeneca zeige zwar auch eine gute Schutzwirkung und sei sicherlich kein schlechter Impfstoff, hinterlasse zugleich aber immer wieder Fragezeichen. "Da passiert was. Da passieren Thrombosen. Da sterben Menschen." In Zusammenhang mit Astrazeneca gebe es derzeit viel Nervosität, betont Rosenbauer. "Da herrscht einfach sehr viel Unsicherheit."
"Ich habe eine gewisse Verantwortung und möchte die nicht missbrauchen"
"Wir wissen aber, es gibt da einen zeitlichen Zusammenhang mit Thrombosen nach Impfungen." Er selbst glaube zwar auch nicht, dass der Astrazeneca-Impfstoff selbst Thrombosen erzeuge. "Aber es wird eine Konstellation im Menschen geben, die einfach in Zusammenhang mit dem Impfstoff eine Thrombose entwickelt." Konkrete Kenntnisse hierzu lägen bislang nicht vor. "Und solange wir das nicht wissen, sollte jeder die freie Entscheidung treffen können, ob er sich impfen lässt oder nicht."
Rosenbauer sieht sich seinen Patienten gegenüber in der Pflicht. "Man verbringt viele, viele Jahre mit seinen Patienten. Und die vertrauen einem natürlich. Ich habe eine gewisse Verantwortung und möchte die nicht missbrauchen", betont der Kronacher Hausarzt. "Ich möchte bei dem, was ich mache, sagen können: Ich habe das aus gutem Gewissen heraus gemacht. Und das stelle ich momentan einfach mit dem Astra-Impfstoff nicht fest." Aus diesem Grund hat er die Impfungen gestoppt - zumindest für die kommende Woche.
Unterdessen sieht es für die Zeit danach inzwischen so aus, als ob das umstrittene Prozedere der Vergangenheit angehört. "Bislang waren nur generische Bestellungen möglich", erklärt Thomas Metz, Pressesprecher des Bayerischen Apothekerverbands, inFranken.de. Demnach konnten die impfenden Ärzte bei ihrer Vakzin-Bestellung keinen Impfstoff namentlich angeben. Laut dem Verband ändert sich das Bestellverfahren künftig. Ab der 17. Kalenderwoche sei der Covid-19-Impfstoff bei Bestellungen frei wählbar. Die bisherige Regelung, dass jede Praxis ein sogenanntes Vial (Injektionsfläschchen) mit sechs Dosen Biontech nur in Verbindung mit einem Vial mit zehn Astrazeneca-Dosen erhält, soll wegfallen.
Allgemeinmediziner wünscht sich mehr Impfungen in Praxen
Dr. Ulf Rosenbauer hat indes noch ein anderes Anliegen. Sein großer Wunsch sei, dass Bundesregierung und Gesundheitsministerium endlich erkennen, dass das Impfen eine Aufgabe der Hausärzte sei. "Da kennen wir uns aus. Wir impfen gegen so viele andere Dinge - etwa jedes Jahr gegen Grippe. Gegen Schweinegrippe, Zecken und Tetanus haben wir auch geimpft." Dies werde den Hausärzten - anders als bei Covid-19 - zugestanden.
Der Kronacher Allgemeinmediziner fordert daher, dass die "vielen Millionen Biontech-Impfdosen" nicht mehr in die Impfzentren weitergeleitet, sondern den Hausärzten zur Verfügung gestellt werden. Sein Vorschlag: Nur die in den Praxen übrig gebliebenen Impfdosen sollen anschließend ins Impfzentrum gelangen. "Also genau anders herum." Rosenbauers Appell: "Generell wünsche ich mir, dass viel mehr in den Hausarztpraxen geimpft wird."
Eine Lehrerin aus dem Großraum Bamberg erhielt derweil noch vor dem ersten Impfstopp Mitte März ihre Erstimpfung mit Astrazeneca und hoffte auf ihre Zweitimpfung. Das viele Hin und Her um die Impfung ging nicht spurlos an ihr vorbei.
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Also die Aussage, dass Leute den Astra Impfstoff nicht wollen, kann ich überhaupt nicht zustimmen.
Ich selbst bin mit Astra bereits einmal geimpft und ich werde mir auch die zweite Impfung damit geben lassen. Natürliche gibt es ein gewisses Risiko, aber das hat man bei jeder OP, wenn Frau die Pille nimmt oder man andere Medikamente nimmt und vielem mehr.
Bei uns im Landkreis war vor ein paar Tagen ein Aufruf, dass im Impfzentrum noch Astra Impfsoff "übrig" ist, man kann sich melden wenn man damit geimpft werden möchte. Die Dosen waren innerhalb kürzerer Zeit vergeben. Mein Mann hat es auch versucht, aber er ist telefonisch überhaupt nicht durchgekommen. Er möchte sich auch bald impfen lassen, liebend gerne auch mit Astra.
Daher kann ich es nicht wirklich glauben, dass bei dem Arzt die Patienten angeblich den Astra Impfstoff nicht wollen. Es gibt in meinem Bekanntenkreis auch vereinzelt Menschen die den Astra Impfstoff nicht wollen, aber die Mehrheit würde sich gerne damit impfen lassen.
BESSER DEN ALS KEINEN!
Mein Hausarzt weigert sich auch mich mit Astrazeneca zu impfen...ich vertraue ihm, er wird wissen warum
Muss ich halt warten bis ich mit einem anderen Impfstoff an der Reihe bin
Mit dem Erscheinen der allerersten Impfung war doch schon klar um was es geht. Wie mit Allem in diesem System geht es um Geld / Gewinn. Und da alles Menschenvieh (mehrfach) geimpft werden soll, braucht es Überzeugung und / oder Zwang. Der Mensch vererbt seine Habgier.
Da Covid19 bei unseren Politkern zu einen rentablen Geschäftsmodell zu werden scheint, finde ich die Aktion von Herrn Dr. Rosenbauer sehr mutig.
Es tut gut in dieser schweren Zeit von Menschen zu hören, die nicht den sogenannten „Mainstream“ folgen und eine eigene Meinung haben. Danke Herr Dr. Rosenbauer!
alles was mit Corona zu tun hat und von unserer Politik entsteht ist mittlerweile sehr kritisch zu sehen. Fachleute wie Mediziner empfehlen die Aussetzung mit AstraZeneca und der kleine Laie soll auf eigene Gefahr ja sagen. Und das er ja sagt schürt man Angst und Unsicherheit.
Es snd schon viele Menschen aus den 3 Stock gesprungen, weil der Dachstuhl brennt oder vom sinkenden Schiff gesprungen obwohl sie nicht schwimmen konnten.
Eine frechheit wie ich meine.
Haupsache es machen sich ein paar Große die Taschen voll, obwohl sie es absolut nicht nötig hätten.