Kronach: Tierheim und Hundebesitzerin warnen vor Giftködern - "es war Horror"
Autor: Isabel Schaffner
Kronach, Freitag, 07. April 2023
Eine Freundin des Tierheims Kronach war am Mittwochabend mit ihrem Hund spazieren, als dieser sein Verhalten plötzlich besorgniserregend veränderte. "Es war Horror", sagt sie hinterher. Das Tierheim warnt deshalb vor möglichen Giftködern.
- Tierheim Kronach warnt vor wahrscheinlich ausgelegten Giftködern - Hund musste in Klinik
- Dort "laufen viele mit ihrem Hund": wo sich der Vorfall eventuell ereignete
- "Konnte sich nicht mehr bewegen" - Bullterrier brauchte Infusion
- Besitzerin teilt Tipps nach ihrem Erlebnis
Es sollte ein üblicher Abendspaziergang werden. Wie die Angestellte des Tierheims Kronach Katrin Meserth inFranken.de berichtet, sei Susanne Pöll, eine gute Freundin des Tierheims, am Mittwochabend (5. April 2023) mit dem Miniature Bullterrierer ihrer Tochter am Schullandheim Hammermühle unterwegs gewesen. Zu Hause seien ernsthafte Spastiken bei dem Tier aufgetreten. Der Verdacht auf eine Vergiftung habe sich schließlich in der Nürnberger Tierklinik bestätigt, weshalb das Tierheim die Öffentlichkeit mit einem Post warnte. Immer wieder gibt es Warnungen auch von der Polizei vor Giftködern in ganz Franken.
Hund erleidet Vergiftung in Kronach - "krümmte sich und hatte Lähmungen"
Zwischen 18 und 18.30 Uhr sei Pöll am Garten des Schulandheims Hammermühle, nahe dem Fußballplatz entlang gegangen. Dort habe sie die Hündin von der Leine gelassen, sei weitergegangen und habe schließlich bemerkt, dass sie etwas fresse. "Ich habe mir nichts dabei gedacht", sagt sie im Gespräch mit inFranken.de. "Zuhause ging alles noch." Sie habe die Hündin aus dem Auto gelassen, sie in ihre Box gebracht und bis 21.30 Uhr gearbeitet. "Dann wollte ich sie raustun, aber sie konnte nicht mehr richtig laufen. Sie konnte die Füße nicht richtig aufsetzen, krümmte sich und hatte Lähmungen", erinnert Pöll sich.
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Sofort habe sie eine Mitarbeiterin des Tierheims Kronach verständigt, aber es habe eine Weile gedauert, bis sie aus ihrer Sicht zur richtigen Adresse, in die Tierklinik Nürnberg Hafen, kam. Hier habe das Personal ihr bereits den Verdacht auf Vergiftung genannt. "Wir sind alle am Hoffen und Bangen", sagte Meserth inFranken.de am Donnerstagmittag. "Sie hat Chancen", sei die Nachricht aus der Klinik gewesen, wo der Bullterrier eine Infusion bekommen habe. "Wo es passierte, laufen viele mit ihrem Hund. Es ist ganz furchtbar."
Pöll könne im Nachhinein nicht sagen, wie das Gift aussah und ob es sich tatsächlich am vermuteten Ort befand. Inzwischen sei die Hündin wieder über den Berg (Donnerstagnachmittag, 6. April 2022). "Das müssen wir jetzt erstmal verdauen. Es war Horror", sagt Pöll inFranken.de später. Tierheimmitarbeiterin Meserth kann nur den Kopf über solch eine Handlung schütteln. "Vielleicht ging es gar nicht gegen Hunde und jemand hat Rattengift ausgestreut, aber das kann man ja auch nicht offen hinlegen."
Mutmaßliche Giftköder: Akut lebensbedrohliche Notfälle werden in Nürnberg rund um die Uhr behandelt
Wenn Hunde solch ein verändertes Verhalten aufweisen, ginge es laut der Tierschützerin um Schnelligkeit, wie in diesem Fall zu sehen ist. "Wirklich verhindern kann man es eigentlich nicht, außer der Hund trägt einen Maulkorb. Es geht so schnell." Die Täter säßen "am längeren Hebel" und man erwische so gut wie nie. Das sei noch dazu das Fatale. "Welches Leid sie verursachen - für Hund und Besitzer. Von den Kosten ganz zu Schweigen."
Im Nachhinein sei Susanne Pöll sehr dankbar für die Dienste der Nürnberger Klinik. Sie habe gelernt, dass man den Anrufbeantworter ganz zu Ende hören müsse und akut lebensbedrohliche Notfälle rund um die Uhr behandelt würden.