Kronach: Firma Loewe verkauft - Skytec-Gruppe übernimmt fränkischen TV-Hersteller
Autor: Marian Hamacher
Kronach, Samstag, 14. Dezember 2019
Die Firma Skytec übernimmt die Markenrechte am insolventen Kronacher TV-Hersteller Loewe. Eine letzte Entscheidung steht aber noch aus.
Nun ist es fix: Die Markenrechte des insolventen Kronacher TV-Herstellers Loewe gehen an die zypriotisch-slowakische Beteiligungsfirma Skytec. Dazu habe sich der britische Finanzinvestor Riverrock "nach ausgiebigen Verhandlungen mit den vorhandenen Interessenten über die wirtschaftlichen Eckdaten und nach einem Vergleich der vorgelegten Konzepte" entschieden, teilte Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß am Freitagabend (13. Dezember 2019) mit. Denn kein Interessent sei daran interessiert gewesen, Loewe im "ursprünglichen Bestand" zu erwerben.
Dass der traditionsreiche fränkische Hersteller von Fernsehgeräten an Skytec verkauft wird, ist keine große Überraschung. Das Interesse des Unternehmens an Loewe ist bereits in der Woche zuvor bekannt geworden.
Das letzte Wort
Sein Unternehmen habe bereits mit Blaupunkt und Sharp bewiesen, dass es etablierte Marken wieder zu neuem Leben erwecken und sie erfolgreich am Markt positionieren kann, meint Skytec-Chef Aslan Khabliev. "Mit uns als europäischem Investor ist sichergestellt, dass Loewe nicht nur ein europäisches Unternehmen bleibt, sondern, dass es auch weiterhin dem international angesehen Prädikat ,Made in Germany‘ verbunden bleibt."
Da Riverrock seit einer Umschuldung im Jahr 2015 im Besitz der Loewe-Markenrechte ist, gaben die Briten in den Verhandlungen den Ton an und verhandelten als Hauptgläubiger selbst mit den beiden Interessenten. Neben Skytec hatte auch der chinesische Elektronikkonzern Hisense ein Angebot abgegeben.
Eigentlich bot die Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers (pwc) im Auftrag des Insolvenzverwalters sowohl die Markenrechte als auch die restlichen Vermögenswerte als Gesamtpaket an. "Es war den Interessenten aber von Anfang an klar, dass Riverrock das letzte Wort haben wird", sagte ein Sprecher der Kanzlei des Insolvenzverwalters auf FT-Anfrage. Und nur wer im Besitz der Markenrechte ist, habe auch Interesse an den restlichen Vermögensgegenstände des Traditionsunternehmens.
Dabei handelt es sich vor allem um Maschinen, Werkzeuge, Mobiliar, das Rohteillager, Ersatzteile und die Fertiggeräte. "Wir haben auch noch etwas Know-how zu verkaufen, denn ein paar Patente liegen nicht bei Riverrock", so der Kanzlei-Sprecher. "Aber dabei handelt es sich nicht um 20 oder 30 Prozent der restlichen Werte, sondern wirklich nur um die letzten paar Prozente."