Kronach: Darum hat sich der Abriss des ehemaligen Hagebaumarkts verzögert
Autor: Marian Hamacher
Kronach, Dienstag, 22. Januar 2019
Der Abriss des ehemaligen Hagebaumarkts in Kronach hat sich etwas verzögert. Auswirkungen auf den Neubau der Finanzfachhochschule soll das aber nicht haben. Dass die Kosten höher werden als gedacht, hat allerdings andere Gründe.
Es soll kalt werden. Sehr kalt. Bis zu vier Wochen könnte die angekündigte Kältewelle dauern, vermutet der Deutsche Wetterdienst. Die Werbetafel in der Siechenangerstraße in Kronach dürfte daher durchaus auf Interesse stoßen. "Noch mehr Kaminöfen auf Bestellung!" preist der Hagebaumarkt in dicken weißen Lettern auf grünem Grund an.
Wer nach zusätzlichen Wärmequellen für kalte Wintertage sucht, wird dort allerdings nicht mehr fündig. Vielmehr sieht es rund um die Hauswand, an der die Werbung prangt, aus, als sei das Areal selbst in Rauch aufgegangen.
Nachdem schon im Oktober des vergangenen Jahres nur noch einzelne Pfeiler des ehemaligen Baustoffhandels des Hagebaumarkts zu sehen waren, sind nun auch die letzten Tage des einstigen Hauptgebäudes angebrochen. Als wären sie aus Styropor, pflücken sich Bagger mit ihren eisernen Krallen die Pfeiler und Dachbalken.
Unterlagen sind schon überprüft
;1,4 Millionen Euro hat der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des bayerischen Landtags für den Rückbau des alten Hagebau-Gebäudes genehmigt - von dem eigentlich längst nichts mehr zu sehen sein sollte. Denn mit dem Ende des vergangenen Jahres hätte auch die Zeit der
Baumarkt-Areals enden sollen. "Da mag die eine oder andere Verzögerung der Witterung geschuldet sein", erklärt Andreas Hetzer vom Staatlichen Bauamt Bamberg und betont: "Das hält uns aber nicht auf! Voraussichtlich zum Jahreswechsel 2019/2020 beginnen die ersten Arbeiten für den Neubau der geplanten Finanzfachhochschule des Freistaats Bayern. "Das wird auch ein bisschen davon abhängen, wie die Genehmigungen kommen, ob die Ausschreibungen laufen, wie wir zeitlich liegen und ob es noch Sinn macht, in diesem Jahr zu beginnen", sagt Hetzer.
Bis dahin laufen die Planungen im Hintergrund. Inzwischen hat das Baumamt die Planungsunterlagen von den beauftragten Planungsbüros übernommen und ebenso wie die Regierung von Oberfranken überprüft. "Jetzt gehen sie ans Bauministerium und dann ans Finanzministerium", erklärt Hetzer den nächsten Schritt. "Insofern sind wir mit dem Rückbau nicht unter Druck."
Kommenden Montag wird die Finanzhochschule auch Thema im Kronacher Stadtrat sein, wenn das Staatliche Bauamt die Ratsmitglieder über den aktuellen Stand der baurechtlichen Aspekte in Kenntnis setzt. "Wir erwarten nicht, dass die Stadt da grundsätzliche Bedenken hat", glaubt Hetzer. Das Bauamt habe von Beginn der Planungen an die Nähe zur Stadt gesucht. Auch bei den Punkten, die eventuell problematisch sein könnten - wie etwa die Parksituation. "Das Parken ist immer ein heikles Thema. Aber da ist zwischen Stadt und Staat so viel diskutiert worden, dass das relativ einfach gehen sollte."