"Es ist uns in den vergangenen Wochen durch intensive Gespräche gelungen, den Wegfall der HNO-Praxis mit Dr. Sperschneider durch ein neues Angebot zu kompensieren. Zusätzlich freuen wir uns, im kommenden Jahr zwei neue Kinderärzte und einen neuen Allgemeinmediziner bei uns im Landkreis begrüßen zu dürfen. Das ist ein weiterer Beleg dafür, was wir erreichen können, wenn alle Beteiligte an einem Strang ziehen", betont Landrat Klaus Löffler.

Ab Januar 2026 werden in den Räumlichkeiten der Helios-Frankenwaldklinik HNO-Ärzte aus dem Helios-Cluster Südsachsen-Franken, zu dem auch Kronach gehört, Sprechstunden anbieten. "Alles, was benötigt wird, ist eine Überweisung durch den Hausarzt. Damit haben wir mit der Praxis Dr. Rüttinger und dem kurzfristigen Angebot in der Klinik auch weiterhin zwei kompetente Anlaufstellen in HNO-Angelegenheiten", unterstreicht der Landrat. Voraussetzung für diese positive Entwicklung war der Beschluss des Zulassungsausschusses, der dafür die erforderlichen Weichen gestellt hat. Für diese Entwicklung hatten sich Landrat Klaus Löffler und MdL Jürgen Baumgärtner in den vergangenen Wochen intensiv eingesetzt. Der Landrat bedankt sich ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen Michaela Hofmann und Iris Püttmann von der KVB, die sich ebenfalls unermüdlich für eine Lösung eingesetzt haben.

Der Dank gilt auch Standortleiter Sven Hannewald und Klinikgeschäftsführer Johannes Biesold von Helios, die sich ohne zu zögern bereit erklärt haben, mit "Manpower" zu unterstützen und Ärzte zur Verfügung zu stellen. Aufgrund ihrer Anstellung bei Helios und ihres Lebensmittelpunktes außerhalb Bayerns war es für die Ärzte leider keine Option, sich auf einen Arztsitz zu bewerben und eine eigene Praxis zu eröffnen. Dementsprechend ist das Engagement von Helios zunächst temporär angedacht. Für Landrat Klaus Löffler bleibt es deshalb das erklärte Ziel, den bisherigen Arztsitz der Sozialstiftung Bamberg vielleicht sogar in der bestehenden Praxis nachzubesetzen, um somit eine dauerhafte Fortführung zu gewährleisten. "Auch hier führen wir bereits Gespräche und ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird", so Landrat Klaus Löffler, der mit der aktuellen Übergangslösung sehr zufrieden ist.

Der Weg dahin war allerdings sehr steinig. Es gingen zahlreiche Gespräche mit Ärzten, politischen Vertretern, aber auch beispielsweise mit ortsansässigen Hörgeräteakustikern voraus. Letztere hatten auf die aus dem Facharztmangel resultierende Situation für sie selbst, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger hingewiesen, die mitunter lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten, um eine benötigte Hörgeräteverordnung durch einen Facharzt zu erhalten.

"In einer Videokonferenz mit Michaela Hofmann von der KVB und den beiden Helios-Klinikgeschäftsführern haben meine Mitarbeiter und ich alle Karten auf den Tisch gelegt. Wir hatten Ärzte, die im HNO-Bereich tätig sind, sich aber nicht auf einen Sitz bewerben wollten, wir hatten medizinische Fachangestellte aus der sich auflösenden Praxis, in der Frau Dr. Sperschneider aktuell noch tätig ist, und es standen Räumlichkeiten und Equipment zur Verfügung. Auf dem Weg zu einer Lösung verwies Michaela Hofmann auf das kürzlich geschaffene Instrument einer so genannten Institutionsermächtigung. Dies hat die Möglichkeit eröffnet, an der Helios-Frankenwaldklinik eine HNO-Sprechstunde zu etablieren. Dass das nun dank Helios tatsächlich geklappt hat und wir damit auch die bereits praktizierende HNO-Ärztin Dr. Rüttinger entlasten können, freut uns außerordentlich", so der Landrat.

"Helios bekennt sich mit diesem Angebot ganz konkret zum Standort Kronach und setzt ein deutliches Zeichen, dass die Gesundheit der Bevölkerung für uns im Fokus steht. Wir danken dem Landrat für das stets offene Ohr sowie die gute Zusammenarbeit und hoffen, dass wir einen wichtigen Beitrag leisten können, um die medizinische Versorgung und somit die Daseinsvorsorge im Landkreis langfristig gewährleisten zu können", erklärt Johannes Biesold, Geschäftsführer der Helios-Frankenwaldklinik.

Doch damit nicht genug: "Wir bemühen uns weiterhin intensiv um einen Arzt, der die Nachfolge von Frau Dr. Sperschneider antreten könnte. Unabhängig davon prüfen wir auch die Gründung eines kommunalen MVZ. Auch hier stehen wir bereits mit Ärzten in Kontakt, die sich eine Arbeit in einem solchen MVZ vorstellen könnten", verdeutlicht Landrat Klaus Löffler, der allerdings in Bezug auf die medizinische Versorgung noch weiterdenkt. "Gerade arbeiten wir mit Helios an einem langfristig angelegten Modell, um Schülern, die den Numerus Clausus nicht schaffen, Stipendienplätze für ein Medizinstudium anzubieten. Damit wollen wir das Problem fehlender Ärzte an der Wurzel packen und entgegensteuern. Wenn uns das gelingt, kommen wir einen wichtigen Schritt voran", ist der Landrat überzeugt.

Erfreuliches gibt es zudem aus dem Bereich der Kinderärzte zu berichten: So werden ab 1. April 2026 zwei neue Kinderärzte in Kronach praktizieren. Detaillierte Informationen werden zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. "Die Zusage steht und darüber freue ich mich außerordentlich. Die beiden Kinderärzte werden einen wichtigen Beitrag leisten, die Versorgung unserer Kleinsten und somit unserer Familien zu verbessern", betont Landrat Klaus Löffler, der noch eine weitere positive Nachricht zu vermelden hat. Demnach werde die Helios-Frankenwaldklinik im kommenden Jahr Räumlichkeiten für den Betrieb einer Hausarztpraxis durch einen Allgemeinarzt zur Verfügung stellen.