Kreis Kronach: Berufsschule soll Investitionsschwerpunkt werden
Autor: Marian Hamacher
LKR Kronach, Montag, 08. April 2019
Die Schulden des Kreises Kronach sind auf 8,9 Millionen Euro gesunken. Auch neue sind im von Landrat Klaus Löffler vorgestellten Haushalt nicht vorgesehen.
Klaus Löffler (CSU) scheint ein Freund berühmter Zitate zu sein - oder Zitate berühmter Menschen. Zumindest ist darauf Verlass, dass die besonders wichtigen Reden des Kronacher Landrats stets mit den Worten einer anderen Person beginnen. Die dann gewissermaßen den Tenor dessen vorgeben, was gleich folgen wird.
Nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Vorjahr, war es diesmal ein Satz des französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, mit dem Löffler im Kreistag seine Haushaltsrede begann. "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen", hat der Autor der Erzählung "Der kleine Prinz" einmal gesagt.
Das Kreisgremium scheint allerdings beides anzustreben: für die Zukunft wichtige Themen zu erahnen - und dafür zu sorgen, dass diese umgesetzt werden. Knapp 45 Minuten dauerte, es ehe der Landrat seine wichtigsten Vorhaben skizziert hatte. "Ich weiß, dass der Landkreis derzeit ein großes Rad ist", sagte Oppositionsführer Richard Rauh (SPD) in seiner Stellungnahme, bevor der Haushalt einstimmig verabschiedet wurde. "Und der Landrat gibt auch nach dem dritten Jahr seiner Amtszeit eine hohe Schlagzahl vor."
Oberste Priorität
Unter anderem im Bereich der Berufsschule. Diese werde aufgrund unterschiedlichster Sanierungsarbeiten in den kommenden Jahren einen großen Investitionsschwerpunkt bilden und habe oberste Priorität, betonte Löffler: "Ein erstes Konzept über die Neuausrichtung liegt vor, welches jetzt mit allen Beteiligten weiter vorangetrieben wird." Um mögliche zukünftige Baumaßnahmen planen zu können, stellt der Landkreis in diesem Jahr 150 000 Euro bereit.
Er sehe den Schwerpunkt seiner Arbeit insbesondere in strukturverbessernden Maßnahmen, erklärte Löffler. Seine Vision von der zukünftigen Kreisentwicklung sei eine noch stärkere Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit, Umwelt oder auch Tourismus. Ausdruck dessen wird demnächst ein neues Sachgebiet sein, das ihm direkt unterstellt ist. Zum 1. Juli werden die Sachgebiete 14 (Kreis- und Infrastrukturentwicklung, Wirtschafts- und Strukturförderung) und 15 (Regionalmanagement) zusammengelegt. Dadurch würden Parallelstrukturen abgeschafft und die Effizienz gesteigert, sagte der Landrat.
"Besser als erwartet"
Während sich die Effizienz in der Verwaltung erst noch steigern soll, ist das bei den Steuereinnahmen der Gemeinden bereits geschehen. Dadurch haben diese ihre Schulden um 4,3 Millionen Euro abgebaut, teilte Löffler zufrieden mit. Schaue er auf die Zahlen, sehe er im Landkreis "eine Entwicklung, die in vielen Bereichen besser als erwartet verlief".
Sieben Kommunen erhielten Stabilisierungshilfen vom Freistaat Bayern in Höhe von 4,5 Millionen Euro (200 000 Euro mehr als 2018). Unverändert blieb hingegen der Hebesatz für die Kreisumlage, der nach wie vor bei niedrigen 41 Punkten liegt. "Und ich strebe an, die auch nächstes Jahr zu halten", kündigte Löffler schon einmal an. Trotz teurer Maßnahmen wie die Kreisstraße KC 18 zwischen Hirschfeld und Windheim, die den Landkreis fast zwei Millionen Euro kostete, sanken dessen Schulden auf 8,9 Millionen Euro. Angesichts der aktuellen Lage gehe er zudem davon aus, dass 2019 keine neuen Schulden gemacht werden müssen.