Kurzweilig, unterhaltsam, abwechslungsreich - und das alles auf hohem Niveau. So ist der Musikliebhaber die Auftritte des Jugendorchesters Kronach und der Kronacher Musikanten gewohnt. Das Jahreskonzert am Freitag erfüllte wieder diese hohen Erwartungen.
"Ave Maria no morro" - es gibt Stücke, die unweigerlich das Herz berühren. Als die Kronacher Musikanten am Freitag in der Stadtpfarrkirche die ersten Töne dieses Klassikers erklingen ließen, tauchte das Publikum sofort in die ergreifende Atmosphäre ein. Blasmusik, wie bist du schön! Farbige Lichteffekte am Mauerwerk und an den Säulen schufen eine ganz besondere Stimmung. So wurde der ganze Kirchenraum in das Erlebnis mit einbezogen.
Die Illumination für "Kronach leuchtet" zog die Blicke auf sich, störte aber keineswegs die Konzentration; sie ließ die Zuhörer ganz und gar in die Klangwelt abtauchen. Diese konnten so ihre Herzen vollkommen für die wunderbare Musik öffnen.
Zum ersten Mal in einer Kirche Das traditionelle, heuer erstmals in einem Gotteshaus abgehaltene Jahreskonzert stellt für das Jugendorchester Kronach den Höhepunkt des Vereinsjahrs dar. Erneut wartete das musikalische Glanzlicht mit einem bunten Melodienstrauß der verschiedensten Stilrichtungen und einer Mischung aus anspruchsvollen Stücken auf.
Durch die hervorragende Akustik der Stadtpfarrkirche entfaltete sich der Klang der Instrumente in seiner ganzen Pracht und Schönheit - einfach überwältigend. Es war eine große Freude, den Aktiven in ihren schmucken Trachten bei ihrer Musik zuhören zu dürfen.
Den ersten Teil bestritten die Kronacher Musikanten, nach der Pause trat das Jugendorchester in Erscheinung. Es erklangen Marsch, Polka, Walzer, Film- und Musicalmelodien sowie Konzertwerke bekannter Komponisten.
Von Kurt Gäble über Jacob de Haan und Andrew Lloyd Webber bis zu Adele war alles dabei. Die Dirigenten, Harald Scherbel (Kronacher Musikanten) und Stefan Krauß (Jugendorchester), hatten ihre Musiker glänzend eingestellt und verstanden es, sie zu einer großartigen Leistungen zu inspirieren.
Herzerfrischende Klänge Bei den lockeren und beschwingten Klängen hatten die Mitwirkenden einmal mehr die Möglichkeit, ihr großes musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Und das taten sie auf eine herzerfrischende, lebendige und schwungvolle Weise. Durch das kurzweilige Programm führten die Akteure selbst. Sie wussten zu jedem Stück viel Hintergrundwissen zu berichten.
Der Vorsitzende des Jugendorchesters, Günter Soja, freute sich in seiner Begrüßung über die große Besucherzahl.
Die Grüße der Stadt Kronach übermittelte Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU).
Ehrungen für aktive Musiker Beim Jahreskonzert wurden langjähriger Aktive geehrt. Darunter war auch der Vorsitzende des Jugendorchesters, Günter Soja, der seit 40 Jahren musiziert. Bereits ein halbes Jahrhundert macht Harald Trebes Musik.
"Mit ihm ehren wir die herausragende Figur des Jugendorchesters. Er ist derjenige, der die Fäden in der Hand hält. Das ist eine ganz besondere Auszeichnung", würdigte der stellvertretende Bezirksvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Thomas Kolb, Günter Soja.
"Ohne ein exzellentes Team wäre das alles nicht zu schaffen. Ich hoffe, dass es noch etliche Jahre so weitergeht", erwiderte der Geehrte bei der Gratulation sichtlich gerührt.
1974 begann Soja seine Ausbildung auf dem Tenorhorn bei Hanne Meusel.
Soja ist aktiv im Jugendorchester und bei den Kronacher Musikanten. Seit circa 30 Jahren ist er Mitglied des Vorstands als Orchestersprecher, Vorsitzender der Bläserjugend, stellvertretender Vorsitzender und seit Dezember 2002 als Vorsitzender. Er gründete die Bläserjugend im Jahr 1989. Seit mehr als 20 Jahren ist er stellvertretender Dirigent des Jugendorchesters und später auch der Kronacher Musikanten.
Ein halbes Jahrhundert erfreut Harald Trebes nun schon die Menschen mit seiner Blasmusik. Der Kronacher hat 1964 - ein Jahr nach der Gründung des Jugendorchesters - mit der Ausbildung auf der Posaune begonnen. Seitdem ist er mit kurzen Unterbrechungen aktiv im Verein tätig. Er spielt die Erste Posaune bei den Kronacher Musikanten.
Sabine Pfeffer wurde für zehnjähriges Musizieren geehrt. 2002 hat sie ihre Ausbildung auf der Querflöte begonnen, seit 2004 spielt sie im Jugendorchester. Auch in der außermusikalischen Jugendarbeit ist sie sehr engagiert; sie ist stellvertretende Vorsitzende der Bläserjugend. Es fehlte der Jubilar Stephan Heim, der für 30 Jahre Musizieren geehrt werden sollte.