KC 3 bei Gifting: Ein Ende der Bauarbeiten ist in Sicht

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Am 4. Oktober soll damit begonnen werden, die letzten Asphaltschichten auf die Kreisstraße 3 aufzutragen. Ende des Monats soll die Vollsperrung dann der Vergangenheit angehören. Foto: Privat
Am 4. Oktober soll damit begonnen werden, die letzten Asphaltschichten auf die Kreisstraße 3 aufzutragen. Ende des Monats soll die Vollsperrung dann der Vergangenheit angehören.  Foto: Privat

Anderthalb Monate müssen sich die Giftinger Anwohner noch gedulden: Doch Ende Oktober sollen endlich die ersten Autos über die Kreisstraße 3 rollen.

Das Schlimmste sei die Ungewissheit. "Das ist wie bei einer Wandertour, bei der man nicht weiß, wie lange sie noch dauert", sagt Oliver Haag. Wenn das Ziel nicht mehr weit entfernt sei, wisse man wenigstens, dass es reiche, noch einmal die Zähne zusammenzubeißen, erklärt der Giftinger. Seine Wanderung - und die seiner Nachbarn - begann Ende Juli des vergangenen Jahres. "Es wurde von der Stadt ein Flugblatt in die Briefkästen geworfen, auf dem stand, dass die Straße renoviert wird und erstmal nicht benutzbar sein wird", erzählt er. "Vier Tage später ging es los."


"Traurig und wütend"

Ein Datum für das Ende der Bauarbeiten an der Kreisstraße 3 (KC 3) bei Gifting sei auf dem Flugblatt nicht angegeben gewesen. "Ich finde, dass es sich gehört, dass man sich alle halbe Jahre mal meldet und einen Zwischenstand gibt", ärgert sich der 41-Jährige.
"Aber vom Landratsamt kam überhaupt nichts. Das macht mich traurig und wütend."

Auf eine E-Mail wurde ihm nun der Oktober als Zeitpunkt für die letzten Bauarbeiten genannt. "Aber leider nicht in welchem Jahr", fügt Haag sarkastisch an. Nach einem Jahr und doppelt so vielen gefahrenen Kilometern hilft offenbar nur noch Ironie.

Doch tatsächlich ist das laufende Kalenderjahr gemeint. Spot hin, Ironie her. "Ende Oktober werden die letzten Arbeiten abgeschlossen sein, und die Straße wird für den Verkehr freigegeben", erklärt Gunther Dressel von der Tiefbauabteilung des Landratsamts. Ab dem 4. Oktober soll auch auf dem letzten Teilstück in Richtung Staatsstraße erst eine Frostschutz-, dann eine Asphalttrag- und schließlich die Asphaltdeckschicht aufgetragen werden.


Dank an Anwohner

Bis zum Ende des Oktobers seien diese Arbeiten erledigt. "Vielleicht werden wir das Tempo in der Anfangszeit auf 70 beschränken, da noch Arbeiten am Randbereich anstehen könnten", sagt Dressel. "Aber das Wichtigste ist, dass die Straße endlich benutzt werden kann." Die Bauzeit sei angesichts der vorgenommenen Baumaßnahme absolut gerechtfertigt gewesen. "Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Schließlich haben wir neben der Straße auch eine Brücke vier Stützmauern und eine Felssicherung gebaut", so Dressel, der sich bei allen Giftinger Bürgern und Einwohnern des Landkreises bedanken möchte. Wegen der aufgebrachten Geduld und den vielen Umleitungs-Kilometern, die täglich in Kauf genommen werden mussten. "Wir haben auch nach anderen Lösungen gesucht, aber da gab es leider keine Alternative", betont Dressel.


Wieder aufgerissen

Eine bessere Lösung hätte er sich aber für die Verlegung der Fernwasserleitungen gewünscht. Weil die Planung der Frankenwaldgruppe (FWG) erst nach der des Landratsamts fertig wurde, musste laut Dressel ein bereits mit Grobteer versehener Teil der Straße wieder aufgerissen werden: "Das ist schon sehr ärgerlich." Die dadurch entstandenen Kosten trage aber die FWG. Viele seien dies aber nicht gewesen, teilt FWG-Geschäftsleiter Gerhard Woller schriftlich mit. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten entsprächen die Kosten für die Grabarbeiten vor dem Auftragen der Asphaltdeckschicht auch den geplanten Kosten. Zahlen möchte er aber keine nennen.

Die neue Asphaltoberschicht zu zerstören, sei nicht nötig gewesen, da diese erst später verlegt wird. "Jede andere Lösung hätte eine zeitliche Verzögerung der Baumaßnahmen um mindestens ein Vierteljahr bedeutet", so Woller. Der Bauablaufplan für den Straßenbau sei von der Straßenbaubehörde aufgrund unvorhergesehener Probleme umgestellt worden, um den festgelegten zeitlichen Ablauf der Gesamtmaßnahme nicht zu gefährden. Um die Vorgaben für die Baumaßnahmen der Frankenwaldgruppe trotzdem einzuhalten, wurde die KC 3 zum jetzigen Zeitpunkt gekreuzt und das Rohr verlegt. "Die Baumaßnahmen der KC 3 ziehen sich schon viel zu lang hin, sodass die Frankenwaldgruppe eine weitere Verzögerung ihres Leitungsausbaus nicht hinnehmen wollte", heißt es in Wollers Stellungnahme. Auch eine zeitlich längere Belastung der Anwohner in Gifting werde dadurch verhindert.
Diese wären wohl einfach nur froh, wenn ihre "Wanderung" Ende Oktober endlich beendet werden würde. "Denn irgendwann ist man einfach erschöpft", sagt Haag.