Der Bürgermeister Jens Korn (CSU) stellte zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden aktuelle Zahlen und Ideen aus Wallenfels vor.
Der Bürgermeister Jens Korn (CSU) stellte zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden Erich Mähringer (CSU, Zweiter Bürgermeister), Andreas Buckreus (SPD, Dritter Bürgermeister) und Frank Müller (FW) aktuelle Zahlen vor.
Das Hauptaugenmerk wurde und wird darauf gelegt, den Bevölkerungsrückgang zu stoppen und die Infrastruktur anzupassen. Die Eckdaten des Haushaltes 2016 lauten: Verwaltungshaushalt 5 807 537 Euro, Vermögenshaushalt 2 838 250 Euro, Gesamthaushalt 8 645 787 Euro. Dies bedeutet eine Steigerung des Gesamthaushaltes gegenüber 2015 um 17 Prozent. Im Verwaltungshaushalt schlägt vor allem die Gewerbesteuer mit einer Million Euro zu Buche.
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt ist mit 715 000 Euro eingeplant. Nach Abzug der ordentlichen Tilgungen verbleibt eine freie Spitze von 439 000 Euro, die für Investitionen eingeplant werden kann.
Da die Gemeindeverbindungsstraße Schnappenhammer und Wolfersgrün in einem schlechten Zustand ist, sind für 2016 Planungskosten von 150 000 Euro eingeplant, die Gesamtmaßnahme wird mit 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen und kann nur mit Fördergeldern der Regierung umgesetzt werden.
Wasserversorgung
Ein Dauerthema ist die Fremdwasserreduzierung. Bei einem Anteil von bis zu 80 Prozent in der Kläranlage ist das ein enormer Kostenfaktor. Schlechte Kanäle und falsche Anschlüsse für das Oberflächenwasser sind hier die Hauptursachen. In einer ersten Maßnahme werden die alten Leitungen im Bereich für 100 000 Euro erneuert. Auch die Wasserversorgung von Schnappenhammer zur Vorderen Schnaid muss neu verlegt werden, Kostenfaktor 200 000 Euro. Ende März werden die Arbeiten für den Breitbandausbau durch die Firma Thüga beginnen und in
Wallenfels Stadt, Schnaid, Geuser und Dörnach eine neue Ära der Kommunikation einläuten. Mit einer Einstellung von 500 000 Euro ist diese Maßnahme nur durch die 90 Prozent Förderung durch den Freistaat Bayern möglich. Im Zuge des Breitbandausbaus werden die Gehsteige in diesen Bereichen saniert.
Das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) wurde vom Bund aufgelegt. Im Freistaat soll es für die energetische Sanierung kommunaler Gebäude und Einrichtungen verwendet werden. Die Stadt Wallenfels hat hier einen Antrag für die energetische Sanierung der Turnhalle im Bildungszentrum eingereicht.
Für das alte Lehrschwimmbecken soll es eine Umnutzung geben, die eventuell im Rahmen der Städtebauförderung umgesetzt werden kann. "Es könnte vielleicht in die Richtung Generationenübergreifender Indoor-Spielpark gehen", sagte Korn unter Vorbehalt. Genaue Planungen liegen hier noch nicht vor.
Junge Menschen anlocken
Der Bevölkerungsrückgang in Wallenfels könne nur gestoppt werden, wenn man die Attraktivität am Wohnort erhöhen und die jungen Menschen an die Heimat binden könne. Deshalb müssten Arbeitsplätze geschaffen und Perspektiven aufgezeigt werden. Als erstes Projekt wird das Kirchenumfeld in Angriff genommen (350 000 Euro mit 150 000 Euro Eigenanteil) und gleichzeitig die Planungen für die Stadtsanierung im Bereich Marktplatz als "Mehrfachbeauftragung" umgesetzt werden.
"Es wird wahrscheinlich einen städtebaulichen Wettbewerb geben, bei dem die Büros ihre Vorstellungen einbringen", sagte Korn. Auch soll die Bevölkerung mit ins Boot geholt werden. Beim Kirchenumfeld muss die Friedhofsmauer erneuert werden, die Kosten von 90 000 Euro werden jedoch nicht gefördert. Die Bevölkerung muss sich ab Ende Juni auf erhebliche Einschränkungen im Bereich Friedhof einstellen.
Leerstandsmanagement
In Wallenfels würden zwar viele Immobilien leer stehen, der Bedarf an Mietwohnungen sei dennoch vorhanden. Hier sollen mithilfe des generationenübergreifenden Wohnungsmarktkonzeptes des Marktes Steinwiesen und der Stadt Wallenfels Lösungen gefunden werden. Für die Analysen entstehen der Stadt Kosten in Höhe von 8000 Euro. 2016 werden 50 000 Euro als Ansatz für ein Planungsbüro für ein Feuerwehrgerätehaus eingestellt.
Die Kosten für die Böschungssicherung in der Rathausgasse seien noch nicht absehbar. Im alten Schulhaus in Wolfersgrün werden Brandschutzmaßnahmen fällig, diese wurden mit 50 000 Euro eingestellt, Förderung gibt es keine. Der Vorplatz vor dem Technikgebäude im Freibad wird mit 20 000 Euro saniert und die Außenanlagen beim Bauhof gehen in den Bauabschnitt II.
Bürgermeister Korn betonte, dass die Investitionen im Sinne der vom Stadtrat formulierten langfristigen Ziele sind. "Nur mit den hohen Fördersätzen können wir die Aufgaben und Ausgaben schultern", sagte Korn. Ein wenig stolz sind die Fraktionsvorsitzenden und der Bürgermeister darauf, dass unterm Strich eine Neuverschuldung von "nur" 63 000 Euro steht. Nach der Planungsphase in 2016 werden in den kommenden Jahren Maßnahmen umgesetzt werden. Das Feuerwehrgerätehaus stehe hier sicher im Fokus. Ebenso die Sanierung des Marktplatzes und weitere Projekte der Stadtsanierung.