Selbst in einem hochtechnisierten Land wie Japan steht deutsche Ingenieurskunst hoch im Kurs: Erstmals hat die Hans Weber Maschinenfabrik aus Kronach eine Komplettanlage für die Herstellung von Wasserdruckrohren nach Japan geliefert.
Die Installation des Extruders samt Folgetechnik übernahmen die oberfränkischen Spezialisten im rund 9000 Kilometer entfernten Nagano City. Dort erlebten erlebten sie auch einen Kulturaustausch der besonderen Art.
An internationaler Erfahrung mangelt es der Firma Weber nicht: In Aserbaidschan, Brasilien und in vielen anderen Ländern der Welt sind Maschinen aus Kronach im Einsatz. "Made in Germany" ist international nach wie vor ein wichtiges Entscheidungskriterium bei Extrudern. Mit ihnen lassen sich unter anderem Rohre sowie Profile für den Einsatz im Fensterbau oder in der Automobilindustrie herstellen.
"Über unsere Handelsvertretung in Japan kam der Kontakt zur Firma Torii Kasei zu Stande", erklärt Geschäftsführer Michael Weber. Das Unternehmen mit seinen rund 170 Mitarbeitern in Nagano war bis dato auf die Produktion von Wellrohren spezialisiert.
Dank der neuen Fertigungstechnik aus Kronach zählen nun auch Druckwasserrohre zum Portfolio der Firma aus Fernost, die gemeinsam mit Weber einen weiteren Meilenstein setzte: Es ist die erste und größte Polyethylen-Großrohranlage ihrer Art in ganz Japan. Mit ihr werden Druckrohre mit bis zu 800 mm Durchmesser gefertigt.
Für Michael Weber und seine weit gereisten Mitarbeiter war dies der Anfang für einen ganz besonderen Auftrag. Von Verhandlungen bei Tee und Reis in herzlicher Atmosphäre bis hin zur Inbetriebnahme der Maschine samt Schulung der japanischen Mitarbeiter stand der Kontakt unter einem ganz besonderen Stern - mit verblüffenden Erkenntnissen. "Am Ende sind sich beide Mentalitäten gar nicht so fern. Sowohl Oberfranken als auch Japaner legen größten Wert auf Qualität und Effizienz. Im Projektverlauf haben wir erkannt: Kulturelle Unterschiede werden schnell durch gemeinsame Ziele überwunden.
So entstand nicht nur ein fruchtbarer, sondern ein fast schon freundschaftlicher Austausch", so Michael Weber, der es sich nicht nehmen ließ, beim Start der Extruderanlage persönlich vor Ort zu sein. Die Maschinenfabrik Weber befindet sich in Familienbesitz.
red