Die Stadt startet in die zweite Ausbauphase des Breitband-Förderprogramms. Der Anschluss des Hauptorts und von acht Stadtteilen kostet 1,15 Millionen Euro.
Nägel mit Köpfen hat der Bürgermeister der Stadt Wallenfels, Jens Korn, gemacht, als er gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Thüga MeteringService, Peter Hornfischer, den Vertrag für den Breitbandausbau der Stadt Wallenfels unterschrieben hat. Damit ist klar, dass die Bevölkerung von Wallenfels und der umliegenden Gemeindeteile bald einen Zugang zum schnellen Internet haben wird.
Möglich wurde diese Maßnahme durch das neue Breitband-Förderprogramm der Ausbaustufe II, das Ende 2014 in Kraft trat und den direkten Anschluss der Haushalte an das Glasfasernetz beinhaltet.
"Gute Erfahrungen gemacht"
Für Bürgermeister Jens Korn ist es wichtig, einen kompetenten Partner an der Seite der Stadt Wallenfels zu haben.
"Die guten Erfahrungen, die wir bereits beim Ausbau in Neuengrün, Wolfersgrün, Wellesbach und Wellesberg mit der Thüga MeteringService gemacht haben, geben uns Zuversicht, dass es auch hier und in den kleinen Ortsteilen funktionieren wird", erklärte Korn.
Für den Stadtrat sei es auch wichtig gewesen, einen Partner zu haben, der präsent ist und sich nicht anonym im Hintergrund bewegt. Die Ausbauarbeiten müssen innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein. Auch bei den Bauarbeiten wurde auf ein Unternehmen aus der Stadt Wallenfels zurückgegriffen.
Das sind die neun Ortsteile
Neun Ortsteile befinden sich im neuen Ausbaugebiet, und zwar: Vordere-, Mittlere- und Hintere Schnaid, Voglerei, Berghaus, Neumühle, Geuser, Dörnach und der Hauptort Wallenfels.
Der Projektleiter der Thüga MeteringService, Martin Graf, erläuterte, dass mit insgesamt 1,15 Millionen Euro Investitionskosten 26 000 Meter Glasfaserkabel verlegt werden.
Zeitaufwendig sei auch das sogenannte Verspleißen der Kabelfasern. Bis zu 144 Fasern beinhaltet ein Glasfaserkabel, auf einer Trommel befinden sich 4000 Meter. Mit einem Spleißgerät werden nun die einzelnen Fasern verbunden, um die Trasse lückenlos weiterzuführen.
108 Direktanschlüsse
108 Direktanschlüsse sind im Ausbaugebiet eingeplant. Das heißt, es ist vorgesehen, das Glasfaserkabel bis in die jeweiligen Häuser zu verlegen, was für alle Anschlussnehmer eine optimale Versorgung bedeuten wird. Es ist vor allem in der Schnaid, wo jedes Haus einzeln angeschlossen werden muss, eine zeitaufwendige Herausforderung.
Neun Multifunktionsgehäuse, sogenannte DSL Zugangsmultiplexler (DSLAM), werden neben dem Kabelverzweiger der Telekom aufgestellt. Hier werden die Daten aller Anschlussnehmer gebündelt und an den Breitbandserver weitergeleitet. Mit bis zu 100 Megabit in der Sekunde können die angeschlossenen Haushalte dann im Internet unterwegs sein, je nach gebuchter Option.
Dort wo noch kein direkter Glasfaseranschluss möglich ist, erfolgt laut Graf die Zuleitung über das Kupferkabel der Telekom. Das heißt, Thüga geht mit dem Glasfaserkabel in den Kabelverzweiger der Telekom und nutzt das vorhandene Netz.
"Die Gemeinden packen an"
"In Wallenfels und überhaupt hier in der Region zögern die Städte und Gemeinden nicht lange - sie packen an und versuchen, so schnell wie möglich in den Genuss von Fördermitteln zu kommen und das Breitbandnetz auszubauen", erklärte
Peter Hornfischer. Die Thüga, so der Geschäftsführer, greife mit der unternehmenseigenen Marke komDSL vor allem ländlichen Kommunen im eigenen Netzgebiet bei der technischen Realisierung unter die Arme.
Da sich die großen Telekommunikationsanbieter hauptsächlich auf die lukrativeren Metropolen konzentrieren, existieren auf dem Land noch drastische Lücken der Versorgung mit schnellem Internet. Doch gerade hier ist eine flächendeckende Versorgung notwendig.