Das vom Einsturz betroffene Stromkabel sei selbstverständlich umgehend stillgelegt worden.
Das hat zur Folge, dass fünf Häuser auf der Flussseite der Haiger Straße zwischenzeitlich ohne Elektrizität sind. "Das Ortsnetzkabel lief an der Brückenunterseite entlang", berichtet Christian Martens vom Netzbetreiber Bayernwerk AG. "Mit dem Einsturz der Brücke ist auch das Kabel gerissen."
Die Kollegen vor Ort hätten provisorisch ein Stromkabel verlegt, das in etwa acht Metern Höhe über den Fluss führt. Dazu hätten sie sich zwei vorhandene Maste an den jeweiligen Ufern zunutze gemacht. "Sie haben einen Stein, der an einem Verbindungsseil befestigt war, über den Fluss geworfen und konnten das Stromkabel anschließend mit Umlenk-Rollen über den Fluss ziehen."
Brücke nicht bei allen beliebt
Die betroffenen Haushalte hatten am Mittwochabend wieder Strom. Parallel haben die Arbeiter mit einem Bagger das gerissene Kabel in der Erde freigelegt und abgesichert. "Dieses Provisorium kann erst einmal so bleiben", versichert der Bayernwerk-Sprecher. "Wir warten erst einmal ab, was nun mit der Brücke passiert."
Während die Arbeiten an der Unglücksstelle voranschreiten, wird unter den Anwohnern am Ufer eifrig diskutiert. Anja Viehweger gehört das Grundstück, auf dem sich der Zugang zur Brücke befindet. Die Bürger durften die Überführung seit Jahr und Tag aufgrund eines öffentlichen Wegerechts nutzen - zum Ärger der 41-Jährigen. "Die Brücke wird nur von ein paar Gassi-Gängern genutzt", erzählt sie. "Die kommen hier rüber, lassen ihre Hunde ihr Geschäft verrichten und gehen wieder nach Hause."
Die meisten Bürger würden - wie sie - sowieso die andere Brücke etwa 100 Meter flussabwärts nutzen, die auch von bis zu 3,5 Tonnen schweren Fahrzeugen befahren wird. Zwar hat Viehweger schon als Kind auf der nun eingestürzten Brücke gespielt und viele schöne Erinnerungen. Jedoch habe sie auch miterlebt, wie das Bauwerk mit den Jahren verfallen sei. "Jetzt ist das passiert, was wir schon vor Jahren vorausgesagt haben."
Dass die Brücke nun weg ist, tut ihr nicht leid. "Ich habe schon lange angeregt, dass dieser Weg weg gehört. Doch so lange sich einzelne Anwohner dagegen sträuben, konnte man da nichts machen."
Einer von ihnen ist Stephan Porzelt. "Diese Fußgängerbrücke hat die Häuser am anderen Ufer mit dem Ort verbunden", erklärt der Anwohner von der anderen Flussseite. "Ich bin jetzt auch schon über 60. Ältere Menschen und Kinder brauchen diese Anbindung."
Weil die andere Brücke schmal und nur einseitig befahrbar ist, sei sie für Fußgänger nicht sicher. "Da besteht Gefahr für Leib und Leben." Darum erachtet es Porzelt als notwendig, dass die Brücke wieder aufgebaut wird. Immerhin handele es sich um einen gewidmeten Weg.
Kurz bevor die Brücke eingestürzt ist, sei seine Frau noch dort entlang gegangen. "Man darf sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn in dem Moment jemand auf der Brücke gewesen wäre."
Vor dem, was jetzt passiert ist, hat der Anwohner laut eigener Aussage schon länger gewarnt, unter anderem bei Bürgerversammlungen. "Da ist so viel Treibgut hängen geblieben, dass sich schon eine richtige Barriere aufgebaut hat. Aber niemand hat sich darum gekümmert."
Bislang liegen keinerlei Hinweise darauf vor, dass zum Zeitpunkt des Unglücks jemand in der Nähe der Brücke war. Trotzdem wird dieser Mittwoch den Gundelsdorfern noch lange in Erinnerung bleiben - und auch dem Münchener Ladekranfahrer: "Ich dachte, hier passiert