Grünes Licht für die Fusion

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Laut Vorstand Jürgen Möhrle ist es eine Überraschung, dass für die Fusion einstimmig votiert wurde. Foto: Archiv
Laut Vorstand Jürgen Möhrle ist es eine Überraschung, dass für die Fusion einstimmig votiert wurde.  Foto: Archiv
Hans-PeterFörtsch
Hans-PeterFörtsch
 

Die Mitglieder der Raiffeisen-Volksbank Kronach-Ludwigsstadt e.G. sprachen sich zu 100 Prozent für die Fusion mit der Kulmbacher Bank eG aus.

Die Vertreter der Mitglieder der Raiffeisen-Volksbank Kronach eG gaben bei der Vertreterversammlung am Mittwochabend grünes Licht für die Fusion mit der Kulmbacher Bank eG. Sollten sich nun die Vertreter der Kulmbacher Bank eG am kommenden Montag ebenfalls für einen Zusammenschluss aussprechen, so steht einer Fusion, rückwirkend zum 1. Januar 2017, nichts mehr im Wege.
Dass 100 Prozent der Vertreter sich für eine Fusion mit Kulmbach ausgesprochen haben, habe ihn nicht nur mit Freude erfüllt, sondern es sei auch eine Überraschung gewesen, so der Vorstand der Raiffeisen-Volksbank Kronach-Ludwigsstadt, Jürgen Möhrle, bei einem Pressegespräch am Donnerstag.
Man wolle, so sein Vorstandskollege Georg Feder, mit einer Verschmelzung die Weichen für eine gemeinsame und erfolgreiche Zukunft als eine starke genossenschaftliche Regionalbank stellen.
Im Falle einer Fusion werden Jürgen Möhrle und sein Kollege Georg Feder ihre Vorstandsposten abgeben. Beide würden als Generalbevollmächtige weiterhin in der Bank arbeiten, wobei Feder seinen Dienstsitz nach Kulmbach verlegen werde.


"VR Bank Oberfranken Mitte eG"

Nach vorausgesetzter positiver Zustimmung der Kulmbacher Vertreter soll die neue Genossenschaftsbank als "VR Bank Oberfranken Mitte eG" firmieren. Als Sitz ist Kulmbach vorgesehen.
Von der größeren Einheit versprechen sich die beiden Vorstände Synergieeffekte, eine Bündelung von Kräften, um die Herausforderungen der Zukunft, wie demografische Entwicklung, Niedrigzinsnivau, Digitalisierung, die Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern etc. besser meistern zu können.
Einig sind sich Georg Feder und Jürgen Möhrle: "Der regionale Bezug bleibt erhalten!". Die Ansprechpartner, beispielsweise im Kredit- oder Anlagenbereich, werden vor Ort bleiben. Beide betonten, dass es aufgrund einer Fusion zu keinerlei Schließungen von Geschäftsstellen und Personalentlassungen kommen wird. Das Personal soll ausschließlich sukzessive über eine natürliche Fluktuation angepasst werden.
Im Falle der Fusion wird der Aufsichtsrat künftig aus zehn Mitgliedern bestehen. Aus Kronach sind der Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt, sein Steinwiesener Kollege Gerhard Wunder, der Rechtsanwalt Josef Geiger und Frank Wich in den Aufsichtsrat delegiert worden. Bisher stellte die Volksbank acht Aufsichtsräte. Bis zur endgültigen Gremiumsbildung in der neuen Bank stellten sich Hans-Peter Förtsch (Reichenbach), Dieter Kohlmann (Pressig) und Fritz Leiß (Ludwigsstadt) als Aufsichtsräte bereit. Sie wurden auch einstimmig von der Versammlung gewählt. Hans-Peter Förtsch wurde im Rahmen der Zusammenkunft auch für seine 30-jährige Tätigkeit als Aufsichtsrat geehrt. "Er ist stets ein gefragter Ratgeber", so Möhrle.


Kreditgeschäft legte deutlich zu

Das Pressegespräch nutzten die beiden Vorstände aber auch, um auf die Entwicklung der Raiffeisen-Volksbank im vergangenen Jahr einzugehen. Demnach konnte das Kreditgeschäft deutlich an Volumen zulegen. Die Kundenausleihungen - im überwiegenden Teil gingen diese an den privaten Wohnungsbau beliefen sich auf 155 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von über 3,4 Prozent. Dagegen reduzierten sich die Kundeneinlagen in Höhe von 361 Millionen Euro um drei Prozent. Die Bilanzsumme verringerte sich um knapp zehn Millionen auf 418 Millionen Euro.
Wie Jürgen Möhrle weiter sagte, konnten im vergangenen Jahr 425 Neukunden begrüßt werden - und das trotz rückläufiger Einwohnerzahlen und intensivem Wettbewerb. Die Dividende an die Genossen beträgt 1,25 Prozent. Laut Möhrle hatte das anhaltend niedrige Zinsniveau weiterhin Auswirkungen auf das Ergebnis, das jedoch aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduzierung und Umstrukturierierung bei reduzierter Bilanzsumme verbessert werden konnte. 90 Mitarbeiter arbeiten bei der Raiffeisen-Volksbank Kronach-Ludwigsstadt e.G. Diese sind in neun Geschäftsstellen und einer Mobilen Geschäftsstelle mit acht Halteorten im Markt unterwegs. Und das soll auch so bleiben.


Blick auf die Zahlen

Bilanzsumme Kulmbacher Bank eG 723,8 Millionen Euro/ Raiffeisen-Volksbank Kronach-Ludwigsstadt 418,0 Millionen

Kundenanlagevolumen 927,8 Millionen Euro/598,9 Millionen Euro

Kundenkreditvolumen 311,2 Millionen Euro/193,8 Millionen Euro

Eigenmittel 79,9 Millionen Euro/36,0 Millionen Euro

Kunden 36 900/30 650

Mitglieder 18 951/10 033

Mitarbeiter 158/91 vs