Grünes Licht für betreute Wohngruppe

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Der erste Spatenstich für das Seniorenprojekt soll zwischen Mai und Juli erfolgen. Computerfoto: Saco-Architekten GmbH
Der erste Spatenstich für das Seniorenprojekt soll zwischen Mai und Juli erfolgen.  Computerfoto: Saco-Architekten GmbH
Dort, wo einst ein Mietsgebäude der Alten Porzellanfabrik stand, soll in den nächsten Monaten das Projekt "Zukunftsorientiertes Wohnen" (ganz oben) des Pflegedienstes "Pflege ohne Grenzen" entstehen. Foto: privat
Dort, wo einst ein Mietsgebäude der Alten Porzellanfabrik stand, soll in den nächsten Monaten das Projekt "Zukunftsorientiertes Wohnen" (ganz oben) des Pflegedienstes "Pflege ohne Grenzen" entstehen. Foto: privat
 

Das Seniorenprojekt "Leben in der alten Wasserburg" nimmt Gestalt an. Zwölf Bürger sollen in je etwa 22 qm großen Zimmern wohnen.

Dort, wo einst ein Schankfleck stand, soll das Projekt "Zukunftsorientiertes Wohnen" entstehen. Der Marktgemeinderat fasste am Montagabend in der Gemeinderatssitzung einen Vorratsbeschluss und gab somit grünes Licht für den Bau der betreuten Wohngemeinschaft "Leben in der alten Wasserburg" in der Siedlungsstraße 6.
Wie der Inhaber von der "Ambulanten Pflege ohne Grenzen" und Gemeinderat, Martin Schülein (CSU/BfT), auf Anfrage erklärte, sollen für zwölf Bürger je etwa 22 qm große Bewohnerzimmer geschaffen werden, hinzu kommen Gemeinschaftsküche und -raum sowie entsprechende Sanitärräume. Im Gemeinschaftsbereich soll miteinander gekocht, gegessen und gelebt werden. Jedes Zimmer soll mit barrierefreien Nasszellen ausgestattet werden.
Zum Einzug in die Wohngemeinschaft sind nach der Fertigstellung alle berechtigt, die einen Pflegegrad haben, erklärt Schülein. Er räumt allerdings ein, dass intensivpflichtige Patienten nicht aufgenommen werden können. Es geht darum, so Martin Schülein, dass Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz so selbstständig und selbstbestimmt leben können, wie es eben möglich ist. Pflegekräfte innerhalb der Wohngemeinschaft, sollen dort, wo es notwendig ist, Hilfestellungen leisten. Sein Team und er wollen mögliche "eingeschränkte Alltagskompetenzen" anerkennen, diese positiv beeinflussen, indem "Pflege ohne Grenzen" als Vermieter der Wohngemeinschaft eine angenehme Umgebung schafft.


"Günstiger als im Pflegeheim"

Die Bewohner können Kontakte pflegen, aber auch ihrem Bedürfnis nach Individualität nachkommen. Schülein spricht davon, dass das Leben in kleinen Wohngemeinschaften für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz und ihre Angehörigen viele Vorteile habe. "Leben in der alten Wasserburg" sei ein Zwischenmodell zwischen Wohnen daheim und einem Pflegeheim. Und: Das Leben in der Seniorenwohngemeinschaft sei günstiger als in einem Pflegeheim, da es Synergieeffekte bei Pflege, seniorengerechter Ausstattung und alltäglicher Hausarbeit gebe. Die Angehörigen können sich, sofern diese es wünschen, am Betreuungsprozess beteiligen.
Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) freute sich, dass durch das Vorhaben "Zukunftsorientiertes Wohnen" in Tettau ein Schandfleck beseitigt werden konnte. Wie zu erfahren war, erwarb der Markt das an diesem Standort befindliche ehemalige Mietshaus und kam für den Abriss auf. Dafür erhielt der Markt Tettau im Rahmen von Städtebaumitteln Förderungen. Die "alte Wasserburg" deshalb, weil sich in dem rund 100 Jahre alten Gebäude bis in die 1950er Jahre eine Mühle der Porzellanfabrik befand. Der Spatenstich für dieses Projekt soll laut dem Bürgermeister zwischen Mai und Juli 2017 erfolgen.
Errichten wird die Wohngemeinschaft die Saco-Architekten GmbH aus Neustadt/Aisch. Nach der Fertigstellung will es der Pflegedienst ohne Grenzen erwerben und weiter an die Interessenten vermieten.
Zuvor sprach sich das Gremium dafür aus, kostenlose WLAN-Hotspots im Rathaus und im Tropenhaus "Klein Eden" zu installieren. Die Nutzer können sich dann von Smartphones, Tablets und Laptops kabellos ins Internet einwählen.
Carl-August Heinz (CSU/BfT) fragte nach den zusätzlichen Kosten, falls der Markt in Langenau und Schauberg Hotspots einrichten würde. Ebertsch vertrat die Auffassung, dass man "einen Schritt nach dem anderen tun sollte".
Weiterhin wurde darüber informiert, dass künftig das Verbrennen von hölzernen Gartenabfällen innerhalb der geschlossenen Ortschaft vom Gesetz her verboten ist. Unter Punkt Sonstiges kritisierte Carl-August Heinz, dass zwar der Markt Tettau erfreulicherweise Start und Ziel des diesjährigen Wandermarathons sei. Aber: "Finden uns überhaupt die Leute?!" Damit spielte der Unternehmer darauf an, dass der Markt in den aktuellen Karten des Frankenwald-Tourismus-Centers nicht eingezeichnet ist. "Ich halte das für seltsam!"


"Fünf bis zehn Jahre warten"

Dietmar Schmidt (SPD) regte an, dass der Landschaftspflegeverband im nächsten Jahr beim Areal oberhalb des Friedhofs bis zum Hohlweg tätig sein sollte. Peter Ebertsch bedankte sich bei Falk Wick und dem Pro-Markt-Tettau für die Organisation des Ostermarktes. Der Markt sei ein voller Erfolg gewesen.
Der Bürgermeister verwies des Weiteren auf ein Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt. Er teilte dem Gremium mit, das, was die Sanierung der Staatsstraße zwischen Schauberg, Richtung Tettau betrifft, die Tettauer noch fünf bis zehn Jahre warten müssten.