Im ungenutzten Gebäude Friedhofsweg 4 in Tettau könnten neben Gruppenräumen auch acht kleinere Wohnungen entstehen.
Die Tettauer wollen Leerstände beseitigen. Deshalb beschlossen die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung am Montagabend, die Machbarkeitsstudie zum Anwesen am Friedhofsweg 4 abzuschließen. Zuvor hatten Jutta Pecher und Holger Linß den Vorentwurf der Planungen vorgestellt.
Demnach könnte das Erdgeschoss des über 100-jährigen Gebäudes als Gemeindehaus beziehungsweise Gruppenraum für Festivitäten genutzt werden. In den ersten und zweiten Obergeschossen könnten insgesamt acht Wohnungen für ein bis drei Personen entstehen. Diese könnten beispielsweise Auszubildende, Einwanderer oder Pendler nutzen. Der vorhandene Anbau sollte zurückgebaut werden, um das Gebäude in seinen ursprünglichen Charakter zurückzuführen.
Als vorteilhaft wertete das Architekturbüro die Nähe zum Ortskern und das großzügige Grundstück.
Zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro müssten nach ersten Kostenschätzungen aufgebracht werden, um das Gebäude komplett zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Jutta Pecher wies darauf hin, dass allein die Instandsetzung des Gebäudes inklusive Rückbau 400 000 Euro an Kosten verursachen würden.
Investor gesucht
Wie soll es nun weitergehen mit diesem maroden Gebäude? Die Machbarkeitsstudie wird zum Abschluss gebracht. Die Gemeinde muss nun das Grundstück mit dazugehörendem Gebäude vom Privateigentümer erwerben. Das Architekturbüro ermittelte die "harten Zahlen". Parallel dazu wird ein Investor gesucht, der diese Maßnahme in Angriff nimmt.
Wie zu hören war, ist in Tettau Bedarf an kleinen und modern ausgestatteten Wohnungen vorhanden. Danach soll der Förderantrag im Rahmen von Städtebau an die Regierung von Oberfranken gestellt werden.
Tettau will zudem in den Genuss des bayerischen Breitbandförderprogramms kommen. Ziel: ein flächendeckendes schnelles Internet. Deshalb soll jetzt wiederum ein Antrag eingereicht werden. Zudem wollen die Gemeinderäte auch das Bundesförderprogramm zum Breitbandausbau in Höhe von zu 50 000 Euro in Anspruch nehmen. Entsprechende Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Was war geschehen? Die Tettauer hatten wie viele andere Gemeinden im Landkreis einen Förderungsantrag eingereicht. Dieser wurde aber abgelehnt mit der Begründung, dass das Land Bayern nur solche Gebiete erschließt, in denen keine beziehungsweise nur geringe Maßnahmen von Breitbanderschließungen vorgenommen wurden.
Beziehungsweise wenn eine Bandbreite von weniger als 30 Mbit/s vorhanden ist.
In Tettau wurden Flächen teilweise durch Kabel Deutschland mit Breitband ausgebaut. Tettau war somit "außen vor", was die bayerische Breitbandförderung betrifft. Die Bandbreite von 30 Mbit/s gilt bei Kabel Deutschland grundsätzlich.
Die Ablehnung des Förderbescheides konnte und wollte Bürgermeister Peter Ebertsch nicht akzeptieren, zumal es in seiner Gemeinde "weiße Flecken" gibt. Die Hartnäckigkeit des Bürgermeisters habe dazu geführt, so Manfred Gebhardt von Innovative Kommunikationstechnologien Manstorfer und Hecht GbR (IK-T), dass Kabel Deutschland die Daten herausgegeben habe. Daraus sei ersichtlich, dass es im Gemeindegebiet von Tettau noch Breitbandversorgungslücken gibt. Das, so Gebhardt, sei wiederum die Basis, ins Förderprogramm einsteigen zu können.
Wie von Bürgermeister Ebertsch zu erfahren war, würde die flächendeckende Breitbanderschließung rund 400 000 Euro Kosten bedeuten. Er und seine Gemeinderäten hoffen auf eine 90-prozentige Förderung durch den Freistaat Bayern, damit langsames Internet in seiner stark industriell geprägten Gemeinde Geschichte wird. Wie Ebertsch weiter ausführte, werden die Ortsteile Langenau und Schauberg derzeit im Zuge des Breitbandausbaus der Gemeinde Steinbach am Wald, speziell in den Ortsteilen Buchbach und Kehlbach mit ausgebaut. Hier ist der entsprechende Verteiler in Sattelgrund angebracht.
Einstimmig gab das Gremium grünes Licht, zusätzlich 3800 Euro in das neue Mehrzweckfahrzeug der Kleintettauer Feuerwehr zu investieren. Insgesamt sollen für 7500 Euro "zusätzliche Dinge" für das Fahrzeug angeschafft werden.