Der Planfeststellungsbeschluss für die Lerchenhoftrasse bei Küps ist erlassen. Der Bund Naturschutz überlegt nun, ob er dagegen vorgeht oder nicht.
In der Stimme von Elisabeth Hoffmann schwingt eine spürbare Enttäuschung mit, wenn man sie auf ein Schreiben anspricht, das dieser Tage ins Haus geflattert ist. Die Regierung von Oberfranken informiert darin, dass der Planfeststellungsbeschluss zur Lerchenhoftrasse zwischen Küps und Johannisthal erlassen wurde. Der Bund Naturschutz (BN), dessen Kreisgruppenvorsitzende Hoffmann ist, hatte sich gegen das Bauvorhaben in dieser Form gerichtet. Nun denkt man über weitere Schritte nach.
"Wir sind noch in der Entscheidungsfindung", erklärt die Vorsitzende. Vier Wochen währt die Frist, in der Klage eingereicht werden kann. Mit etwa 1300 Einlassungen zu dem Projekt wäre der BN wohl der erste Kandidat, sollte ein Bedenkenträger diesen Weg beschreiten wollen. Ob es dazu kommt, werden erst die nächsten Wochen zeigen, wie Hoffmann feststellt. "Es ist schwierig, aber wir prüfen die Möglichkeit einer Klage", sagt sie.
An der Sichtweise des BN auf die Lerchenhoftrasse hat sich nämlich nichts geändert. "Wir halten die Planungen nach wie vor für überdimensioniert."
Kleinere Lösung erhofft
Den Naturschützern hätte eine flächensparende 2+1-Lösung mit eventuell einem Kreisverkehr besser behagt als der nun vorgesehene Trassenneubau. Für den Verkehrsfluss wäre das nach Ansicht des BN ausreichend gewesen. Enttäuscht ist Elisabeth Hoffmann daher, dass nicht nur von ihr erhoffte Nachbesserungen in der Planung ausgeblieben seien, sondern dass alternative Ausbauvarianten gar nicht erst geprüft worden seien.
MdB Hans Michelbach (CSU) wünscht sich derweil, dass das Projekt ohne weitere Verzögerungen verwirklicht werden kann. Das Bauvorhaben mit einer Klage noch aushebeln? Dafür sieht er nach Gesprächen mit Juristen keine realistischen Chancen.
Seiner Aussage nach wurde intensiv an der jetzigen Lösung gefeilt, damit sie wasserdicht ist. "Wir haben uns große Mühe gegeben, auf die Interessen der Bevölkerung einzugehen", betont Michelbach.
Der Klageweg wäre jedoch die einzige Möglichkeit, die Planung noch zu ändern, wie stellvertretender Pressesprecher Thomas Wich von der Regierung von Oberfranken betont. Die Regierung wird nun erst einmal abwarten, ob jemand diese Option zieht. So lange lässt sich auch kein zeitlicher Horizont für die Verwirklichung des Projekts festlegen, da noch unklar ist, ob eine Klage behandelt werden muss und was deren Inhalt wäre. "Eine Klage hätte aber keine aufschiebende Wirkung", stellt Wich klar. "Theoretisch könnte man bauen."