Frühförderstelle haucht Praxis neues Leben ein
Autor: Heike Schülein
Steinbach am Wald, Mittwoch, 10. April 2013
Die Lebenshilfe Kronach hat eine Außenstelle der Frühförderstelle in Steinbach am Wald eingerichtet. Am Samstag, 13. April 2013, lädt die Einrichtung von 14 bis 17.30 Uhr zum "Tag der offenen Tür" ein.
"Es ist schön, dass das Haus wieder mit Leben erfüllt wird und nahezu jeden Tag wieder Kinder hierher kommen", sagt Ursula John-Grafe. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lebenshilfe Kronach, Wolfgang Palm, sowie der Leiterin der Frühförderstelle, Elisabeth Naß, geht die Ärztin durch die Räumlichkeiten ihrer ehemaligen Praxis Im Lehen 13, die neu gestaltet und für die Zwecke der Frühförderung neu eingerichtet wurden.
Die Frühförderung ist ein freiwilliges und kostenloses Angebot für alle Eltern, deren Kinder bei der körperlichen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung Unterstützung brauchen.
Nach 25 Jahren hatte John-Grafe die Tätigkeit in ihrer Kinder- und Jugendarztpraxis aus Altersgründen beendet. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig.
Neuer Rahmenvertrag
"Mit der Schaffung dieser Außenstelle wurde ein Vorhaben in die Tat umgesetzt, das schon seit Längerem angedacht war", strahlt Diplom-Sozialpädagogin (FH) Elisabeth Naß. Bereits seit dem Inkrafttreten des neuen Rahmenvertrags zur "Früherkennung und Frühförderung behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder in interdisziplinären Frühförderstellen in Bayern" im August 2006 habe man seitens der Lebenshilfe überlegt, wie die Erbringung der Komplexleistung (pädagogische und medizinisch-therapeutische Maßnahmen aus einer Hand unter dem Dach der Frühförderstelle) auch im nördlichen Landkreis sichergestellt werden könnte.
Eine wichtige Rolle bei den Planungen spielte auch die Überlegung, den Eltern und Kindern im Norden den Weg zur Frühförderstelle durch ein Angebot vor Ort leichter zu machen. "Bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten begegnete uns ein besonderer Glücksfall in Person der Kinderärztin Ursula John-Grafe, die spontan die Räume ihrer ehemaligen Kinderarztpraxis zur Verfügung stellte. Nachdem wir die Räume besichtigt hatten, stand für uns fest: Hier richten wir unsere Außenstelle ein!", betont Naß.
In die Planungsphase eingetreten
Nachdem geeignete Räume gefunden waren, begann im März 2012 die eigentliche Planungsphase (Personalplanung, Wirtschaftlichkeitsberechnung, Raumprogramm). Auch über die Ausstattung musste man sich vorab schon Gedanken machen. Im April 2012 beantragte Lebenshilfe-Geschäftsführer Wolfgang Palm die Schaffung einer Außenstelle beim Bezirk Oberfranken. "Dort stand man dem Vorhaben sehr positiv gegenüber, und wir konnten mit der Gestaltung und Einrichtung der Räume beginnen", stellt er fest. Möbel, Spielmaterial, Therapiegeräte und die notwendige Ausstattung für die Verwaltung wurden ausgewählt, bestellt und eingebaut. "Mit viel persönlichem Einsatz der Frühförder-Mitarbeiterinnen wurden die Räume ansprechend und gemütlich eingerichtet."
Der Außenstelle stehen nun zwei Zimmer für die heilpädagogische Förderung und die psychologische Diagnostik zur Verfügung. Die Logopädinnen haben einen für ihre Bedürfnisse eingerichteten Raum. Für die Krankengymnastik und Ergotherapie wurden die Räume so gestaltet, dass auch bewegungsorientierte Therapien durchgeführt werden können. Anfang Oktober 2012 erhielt die Lebenshilfe die offizielle Zulassung. Seitdem füllt sich die Außenstelle mit Leben.
Zur Freude aller Verantwortlichen erhält das neu geschaffene Angebot viele positive Rückmeldungen der Frühförder-Eltern. "Zum einen ist vielen Eltern die ehemalige Praxis der Kinderärztin noch in guter Erinnerung. Zum anderen sind sie erfreut, dass sie nicht den weiten Weg nach Kronach fahren müssen", weiß Naß.