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Corona Kronach: Frankenwaldklinik zieht erste Bilanz nach Reihentest - 22 neue Fälle


Autor: Marco Meißner

Kronach, Mittwoch, 18. November 2020

Die Helios-Frankenwaldklinik Kronach führte eine umfangreiche Reihentestung auf das Corona-Virus durch. Eine erste Bilanz der Auswertung.
Die Klinik verzeichnet nur noch wenige Neuzugänge auf der Liste der Covid-Infizierten.  Foto: FT-Archiv


Mit einer Reihentestung will die Helios-Frankenwaldklinik Kronach der Ausbreitung des Corona-Virus im eigenen Haus einen Riegel vorschieben. Nach den Tests am Wochenende warteten die Verantwortlichen gestern Nachmittag noch auf ein abschließendes Ergebnis, wie eine Anfrage unserer Zeitung ergab. Gegen 17.30 Uhr wurde dann eine fast finale Zahl vorgelegt.

Etwa 660 Personen, davon über 500 Mitarbeiter und über 160 Patienten, hatten an der Reihentestung am vergangenen Sonntag teilgenommen (wir berichteten). Die Klinik hatte diese Maßnahme ergriffen, nachdem erste positive Corona-Befunde festgestellt worden waren. "Hiermit erhalten wir zügig einen verlässlichen Überblick über die gesamte Infektionslage im Haus", teilte Pressesprecher Stefan Studtrucker am Montag auf Anfrage den Grund für die groß angelegte Testung mit.

Corona-Reihentestung an der Frankenwaldklinik: Erste Einschätzung der Lage

Am späten Mittwochnachmittag hatte das Warten für die Klinikleitung schließlich ein Ende. Auch wenn ein paar Dutzend Ergebnisse noch ausstanden, konnten doch schon aussagekräftige Zahlen auf den Tisch gelegt werden. "Generell ist unser Bild der Infektionslage am heutigen Mittwoch, dass wir gegenüber den letzten Tagen nur wenige zusätzliche Covid-Krankmeldungen erhalten haben", zog Studtrucker eine erste Bilanz. "Unter unseren Patientinnen und Patienten ist ein weiterer Fall hinzugekommen, womit wir nun bei insgesamt 32 Fällen im Hause stehen, davon zwei auf der Intensivstation. 43 unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen uns aufgrund von häuslicher Isolation - bei bestätigten Fällen - oder Quarantäne - bei Kontaktpersonen ersten Grades - nicht zur Verfügung."

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Im Rahmen der Reihentestung vom vergangenen Sonntag wurde dem Gesundheitsamt die Zahl von insgesamt 619 durchgeführten PCR-Tests übermittelt, wie Studtrucker mitteilte. Hiervon waren 22 Tests positiv (sowohl Mitarbeiter als auch Patienten) zusätzlich zu denen, die der Klinik vorher bereits bekannt waren. "Alle Betroffenen wurden zwischenzeitlich vom Gesundheitsamt persönlich benachrichtigt." Der Pressesprecher meinte hierzu: "Wenn wir Glück haben, haben wir den Ausbruch gerade noch eingedämmt, ehe er ein kritisches Niveau erreicht hat."

Im pflegerischen Bereich stehe die Ampel beispielsweise noch nicht auf Rot. Diese Arbeiten seien momentan noch aus eigenen Kräften zu schultern.

Selbst größte Vorsicht bietet keinen 100-prozentigen Schutz

Bereits am Samstag war dagegen die Station 5 geschlossen worden. Diese sogenannte Wahlleistungsstation war für Studtrucker von vorneherein der wahrscheinlichste Gefahrenherd für Infektionen. Aufgrund der medizinisch breiten Ausrichtung dieser Station gab es dort die meisten personellen Überschneidungspunkte. Wer von dieser Station noch einsatzbereit ist, kommt auf anderen Stationen zum Einsatz. Wie bisher schon, so achtet die Klinik aber aus Sicherheitsgründen weiter darauf, möglichst wenig Personal zwischen den Stationen rotieren zu lassen.

Auch die ausgefeilten Hygienemaßnahmen im Klinikbetrieb werden natürlich weiter befolgt. Dass es dennoch zu Infektionen kommen kann, liegt nach Studtruckers Einschätzung auch daran, dass sich Patienten wie Personal natürlich immer noch anderswo anstecken können. Und wenn eine Person erst einmal das Virus trägt und zwei, drei weitere Personen ansteckt, dann fallen mit der Zeit unvermeidlich die Dominosteine. Insofern hofft die Klinik nun aber, der Ausbreitung der Krankheit erst einmal einen Riegel vorgeschoben zu haben.