Am kommenden Samstag findet in Kronach zum elften Mal das Festival "Festung rockt" statt.
Wenn am Samstag internationale Hochkaräter wie Millencolin aus Schweden oder Russkaja aus Wien Kronachs Festungsmauern erbeben lassen, geht das mittlerweile größte Festival im Raum Oberfranken und Südthüringen an den Start. Alle 2600 Tickets für "Festung rockt" gingen im Vorfeld weg wie warme Semmeln - sogar ins Ausland bis nach England, Tschechien, Österreich oder in die Schweiz. "Unglaublich, Wahnsinn! Mit einem solchen Ansturm hat niemand gerechnet", sagt Samuel Rauch, der als Leiter des Jugend- und Kulturtreffs "Struwwelpeter" das Festival organisiert.
Die Gründe für die große Nachfrage liegen auf der Hand: Eine Wahnsinns-Atmosphäre, musikalische Top-Acts, eine hervorragende Organisation - und das alles für einen günstigen Ticketpreis, wofür man anderenorts weitaus mehr bezahlen müsste. "Ohne Sponsoring kein Festival - jedenfalls nicht zu solchen Preisen", verdeutlicht Samuel Rauch. Erfreulicherweise konnte man erstmalig mit der Maschinenfabrik Weber einen Hauptsponsor gewinnen, der das Festival auch in den kommenden Jahren unterstützen wird.
"Wir unterstützen ,Festung rockt', weil es ein Festival für alle Menschen in dieser Region ist. Es ist großartig, wenn internationale Bands in Kronach spielen. Früher musste man für solche Festivals teilweise mehrere hundert Kilometer fahren; heute hat man eines direkt vor der Tür", freut sich Ludwig Weber, Mitglied der Geschäftsleitung der Maschinenfabrik Weber. "Die Veranstaltung hat eine riesige Entwicklung genommen. Was hier geleistet wird, kann man nicht hoch genug wertschätzen", merkt Ludwig Weber an.
Laut Samuel Rauch sind es über 100 ehrenamtliche Jugendliche und Erwachsene, die sich im Vorfeld wie auch am Haupttag selbst - von der Bandauswahl über die Plakatgestaltung bis zur Bandbetreuung - engagieren. "Festung rockt" sei zugleich auch ein groß angelegtes kulturpädagogisches Projekt, betont der "Struwwel"-Leiter. Wie er ausführt, wurden die Tickets zu einem Drittel ins Ausland verkauft; rund zwei Drittel gingen nach Oberfranken und Südthüringen.
In Zeiten von Fachkräftemangel hofft Weber natürlich auch, junge Menschen fürs Unternehmen begeistern zu können. Andreas Ehnes, bei Weber für das Marketing hauptverantwortlich, betont jedoch, dass man sich mit Werbung vor Ort zurückhalten will. Das Festival solle im Mittelpunkt stehen, ergänzt Weber.
Sicher zeigt er sich, dass Kronach grundsätzlich viel zu bieten habe. Das beziehe sich zum einen auf das kulturelle Angebot, wobei man sich - proportional zur Größe des Landkreises beziehungsweise zur Einwohneranzahl - keineswegs hinter größeren Städten zu verstecken brauche. Hier denke er beispielsweise an das vorhandene Konzertangebot, aber auch an "Kronach leuchtet", "Crana Historica" oder das Freischießen. Besonders hervorzuheben sei dabei, dass sehr vieles aus Eigeninitiative und ehrenamtlichem Engagement heraus entstehe.
"Ich finde es toll, dass unser Festival von der Wirtschaft derart wertgeschätzt wird", freut sich Samuel Rauch. Das Festival sei ein Aushängeschild weit über die Region hinaus", stellt er heraus. Dies werde aber leider nicht immer in dieser Form so wahrgenommen. Die Vorfreude bei ihm und seinem Team auf das Spektakel ist riesig. "Wir sind startklar und brennen darauf, dass es endlich los geht", strahlt er und hofft dabei auf ein gigantisches und ebenso friedliches Festival wie in den vergangenen Jahren.
Alle Besucher werden darauf hingewiesen, dass am Samstag bei der Festung keine Parkmöglichkeiten bestehen. Vielmehr sollen die Parkplätze in der Stadt und in den Parkhäusern angefahren werden.