Erklärung und Kritik: Reaktionen auf die Wiederaufnahme der B 173-Baustelle bei Zeyern
Autor: Andreas Schmitt
Zeyern, Dienstag, 06. November 2018
Nach rund einem Jahr des Stillstands wird wieder an der Zeyerner Ortsumfahrung gearbeitet. Die Gewährleistung liegt nun bei der zuständigen Firma.
"Sobald die Baufirma ein schlüssiges Konzept vorlegt und wir dieses absegnen, können die Bauarbeiten im Oktober weitergehen." Diesen Satz sagte Uwe Zeuschel, stellvertretender Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg, am 12. September - nach einem Krisengespräch zwischen seiner Behörde und der Baufirma Leonhard Weiss. Nun, acht Wochen später, sind die Ergebnisse der getroffenen Vereinbarung zu sehen. Seit Montag rollen wieder Bagger und Spezialfahrzeuge über die größte Baustelle im Kreis Kronach.
So verlief das Krisengespräch zwischen Bauamt und Baufirma im September
Vorher herrschte auf dem Terrain der zukünftigen Zeyerner Ortsumfahrung der Bundesstraße 173 rund ein Jahr lang Stillstand. Das Bauamt hatte der Baufirma im Herbst 2017 den Vertrag gekündigt. Stein des Anstoßes waren Rüttelstopfsäulen, die den Untergrund festigen und damit Grundlage für weitere Bauarbeiten sein sollen.
So jedenfalls war es vertraglich vereinbart worden. Die Baufirma Leonhard Weiss mit Hauptsitz im baden-württembergischen Satteldorf wollte aber ein anderes Bauverfahren anwenden, als im Schriftstück vereinbart.
Im Sommer 2018 einigten sich beide Seiten auf einen unabhängigen Gutachter, der Messungen vornahm. Das Ergebnis: "Es wird eine zweistufige Lösung geben", sagte Uwe Zeuschel nach dem Krisentreffen. Leonhard Weiss soll die Erdarbeiten zwischen den bereits errichteten Brücken über die Rodach und die Straße nach Roßlach weiter ausführen. Der andere Teil soll neu ausgeschrieben werden.
"Grundlage der Vereinbarung ist das Angebot der Firma, das Baugrundrisiko zu übernehmen", erläutert Uwe Zeuschel am Dienstag. Normalerweise liege dieses beim Auftraggeber. Bei Leonhard Weiss jedoch ist man sich sicher, auch mit einem anderen Bauverfahren die Vorgabe des Bauamts, eine garantiert mängelfreie Leistung, zu erreichen. Zeuschel: "Die Firma legt eine geprüfte Erdstatik vor, die von einem Sachverständigen abgenommen wird."
Nach der grundsätzlichen Einigung im September mussten noch vertragliche Feinheiten geklärt werden, die jetzt festgezurrt sind. Freude darüber, dass es weiter geht, herrscht im Marktrodacher Rathaus. Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD) findet es ärgerlich, dass ein Jahr verloren wurde: "Wir bedauern das, die Straße ist für uns eminent wichtig. Und das Wetter hätte dieses Jahr für Tiefbau auch super gepasst."