Das Projekt "Demografie Pilotregion Oberfranken" geht nach drei Jahren zu Ende. Die Initiatoren resümieren ihre Arbeit und fordern zu mehr Engagement auf.
Drei Jahre lang hat das Projekt "Demografie Pilotregion Oberfranken" (DPO) versucht, Kräfte zu bündeln und Ideen zu entwickeln, um strukturschwache Regionen, wie den Landkreis Kronach, wieder attraktiver zu gestalten. Ende des Jahres endet die Arbeit planmäßig. Dann nimmt auch das Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken seinen Betrieb auf.
Bisher habe es seitens des Zentrums noch keine Anfragen gegeben, sagt Rainer Kober, Vorsitzender von Kronach Creativ, dem Träger des Pilotprojektes. "Aber ich glaube schon, dass man noch auf uns zukommt", fügt er an.
Künftige Aufgaben meistern
Sinnvoll wäre es, schließlich hat die DPO bereits einiges auf den Weg gebracht. Acht Gemeinden haben Leiterin Claudia Ringhoff und ihre Mitarbeiter unterstützt und dabei zahlreiche bestehende Projekte begleitet oder neue initiiert.
Alles unter der Frage, wie sich Gemeinden entwickeln müssten, um für die künftigen Aufgaben im demografischen Bereich gewappnet zu sein.
"Es ging uns darum, die richtigen Hebel zu definieren", beschreibt Kober den Ansatzpunkt. Am wichtigsten sei ihnen dabei das Engagement der Bürger gewesen. "Wir müssen die Selbsthilfe in der Bürgerschaft nach vorne bringen", sagt Ringhoff.
Bei den Bürgern liege viel Potenzial für Veränderungen, erklärt Kober. Dieses müsse man nutzen, "denn die Bürger setzen es auch dort an, wo es notwendig ist". Aus diesem grundsätzlichen Ansatz seien dann konkrete Projekte entstanden mit dem Fokus auf den sozialen Bereich und die Arbeitswelt im Landkreis.
Jede Gemeinde, die sich verändern möchte, brauche eine klare Ausrichtung, sagt Kober.
Leider gebe es so ein Denken nicht überall - auch örtliche Führungskräfte, wie Bürgermeister, müssten ihre Bürger dazu bringen, etwas zu verändern.
Neidische Blicke nach Kronach
"Es gibt drei Projekte, die jetzt weiterlaufen und die benutzen das, was wir herausgefunden haben", freut sich Ringhoff. Zum einen das Kommunalmarketingprojekt, in dem genau solche Führungspersonen lernen, das Potenzial der Menschen zu erkennen und umzusetzen. Dazu die "Mitmachbörse" von "Engagierte Stadt Kronach" und ein Testverfahren zu der von der DPO erarbeiteten Methode, angesiedelt bei der Caritas.
"Ich finde, wir sind ziemlich erfolgreich gewesen", sagt Ringhoff abschließend. Jetzt gelte es, das Pilotprojekt auch andernorts umzusetzen.
Immerhin wurde dort schon bemerkt, was sich in den Kronacher Gemeinden bereits getan hat: "Andere Landkreise schauen schon etwas neidisch auf Kronach", sagt Kober in Bezug auf so erfolgreiche Unternehmen, wie etwa "Kronach leuchtet"
Veranstaltung
Am Donnerstag, 27. Oktober, stellt das Projekt "Demografie Pilotregion Oberfranken" seine Ergebnisse auch öffentlich im Pavillon der Sparkasse in Kronach vor.
Gäste werden unter anderem Landrat Oswald Marr und Staatsministerin Emilia Müller sein.