Der Landrat und seine Verwaltung arbeiten an einer Verbesserung des Schulweges. Erste Ergebnisse wurden nun vorgestellt.
In der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport am Dienstag im Landratsamt Kronach informierte Landrat Klaus Löffler über den aktuellen Sachstand der Schülerbeförderung im Landkreis Kronach. Dabei schickte er voraus, dass man weiter an Verbesserungen arbeiten werde und man noch nicht am Ende des komplexen Sachverhaltes sei.
Um auf Beschwerden oder Anfragen besser und schneller reagieren zu können, wurde seitens des Landkreises Kronach ein aktives Beschwerdemanagement (Ansprechpartnerin Barbara Meyer, Telefon 09261/678430) eingerichtet. In diesem Zusammenhang wurden zum Beispiel auch die Busfahrer angewiesen, bei Verspätungen, Busausfällen, wetterbedingten Störungen etc. sofort direkt mit den Schulen zu kommunizieren. Eine weitere Verbesserung ist die Verstärkung des Verkaufsbüros Coburg der OVF durch einen Mitarbeiter aus der Mobilitätszentrale Nürnberg. "Das ist ein erster Ansatz zur Vernetzung mit dem Mobilitätskonzept", stellte der Landrat heraus.
Klaus Löffler sprach auch einige Verbesserungen bei der Schülerbeförderung mit der Bahn an, die durch Zugverlegungen bereits zum Fahrplanwechsel 2016 erreicht werden konnten. Um mittags den vorverlegten Schülerzug besser erreichen zu können, wurde ein zusätzlicher Zubringerbus vom Schulzentrum zum Bahnhof eingerichtet. Insgesamt wurden die Busse an die geänderten Zugzeiten angepasst. "Insofern wurde eine Verkürzung des Schulweges um elf Minuten für Schüler aus dem Norden des Landkreises erreicht", so Löffler. Der Landrat betonte ausdrücklich, dass die Schülerbeförderung alle angehe und nicht nur Sache des nördlichen Landkreises sei.
Vor diesem Hintergrund wurde auch der Zubringerbus für FOS-Schüler vom Bahnhof Kronach nach Kulmbach entsprechend angepasst. Hier muss der Fahrer auf die Ankunft des Zuges warten.
Die Schulsicherheit konnte im Bereich der Rodacher Straße erhöht werden, wie Löffler erklärte. Die Schüler der Maximilian-von-Welsch-Realschule wurden bisher morgens in der Rodacher Straße an den beiden Bushaltestellen (Lucas-Cranach-Haus und Gabelsberger Straße) von den Bussen abgesetzt und liefen anschließend weiter in Richtung Gabelsberger Straße zur Realschule. Da die Schüler die viel befahrene Rodacher Straße überqueren mussten, bestand eine zu große Gefahr für die Sicherheit der Schüler. Nun werden in einer Probephase die Schüler direkt zum Schulzentrum (Haltestelle Innerer Ring bzw. Schulzentrum oder Haltestelle Kaulanger-Gabelsberger Straße gebracht).
Auch die Situation im Bereich Mitwitz wurde laut Landrat verbessert. Zunächst bis April werden wieder direkte bzw. kürzere Fahrzeiten realisiert werden.
"Für den Landkreis Kronach wird derzeit ein neuer Nahverkehrsplan erstellt, der den bisherigen Plan aus dem Jahr 1995 grundlegend erneuert und ablöst", erklärte Löffler. Im Rahmen der neuen Planung solle auch der Schülerverkehr insgesamt neu geordnet werden. Für die Erarbeitung des neuen Nahverkehrsplanes wurden alle Verbindungen analysiert. Einbezogen waren auch der ÖPNV sowie die jeweiligen Schulleitungen. Demnächst sollen die bisherigen Schritte dem Ausschuss für Kreisentwicklung und Verkehr vorgestellt sowie weitere Planungen mit dem Kreisgremium abgesteckt werden, so Landrat Klaus Löffler.
3,6 Millionen Euro werden in diesem Jahr in die Bereiche Schule und Kultur investiert
Der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport des Landkreises befürwortete einstimmig den Haushaltsplan 2017 für die Bereiche Schule, Kultur und Sport.
Auf Nachfrage von Kreisrat Dietmar Schmidt (SPD) nach dem Sachstand der FOS am Rennsteig in Ludwigsstadt sagte Landrat Klaus Löffler, dass die staatliche Anerkennung erwartet werde und man alles versuche, um dieses zarte Pflänzchen zu erhalten.
Schülerzahlen rückläufig
Kreiskämmerer Günther Daum ging zunächst auf die Schülerzahlen ein. Der Landkreis Kronach ist unter Einbeziehung der Schüler der Pestalozzi-Schule (128) und der Berufsfachschule für Musik (57), für die der Landkreis anteilig den Schulaufwand finanziert, Sachaufwandsträger für 4401 Schüler (Vorjahr 4494). Hinzu kommen Gastschulbeiträge für circa 600 Schüler, so dass vom Landkreis der schulische Sachaufwand für rund 5 000 Schüler geschultert werden muss. An den Kreisschulen hat sich die Schülerzahl auf 4216 vermindert (Vorjahr 4308). An Gymnasien sind es 1508, an Realschulen 1183 und an den beruflichen Schulen 1525 Schüler. Insgesamt sei bei den Schülerzahlen der Kreisschulen seit dem Schuljahr 2011/2012 eine deutliche Trendwende nach unten feststellbar. Für nächstes Jahr prognostiziert der Kreiskämmerer erneut einen Rückgang.
Im Haushaltsplan Schulen sind Ausgaben von rund 7,6 Millionen Euro vorgesehen. Alleine für den Unterhalt der Gebäude und den Schulbetrieb werden 2,57 Millionen Euro benötigt. 2,4 Millionen Euro betragen die Kosten für die Schülerbeförderung. Einen gravierenden Rückgang an Schülerzahl hat die FOS am Rennsteig zu verzeichnen. Derzeit sind es noch 21 Schüler. Um die Schule zum erhofften Erfolg zu führen, wurden zusätzlich zur Anschubfinanzierung in Höhe von 300 000 Euro vom Landkreis Kronach ein weiterer Zuschuss in Höhe von 100 000 Euro bereitgestellt und bereits ausbezahlt.
Im Kulturhaushalt wurden für 2017 rund 1,396 Millionen Euro an Ausgaben angesetzt. Größte Posten sind hierbei die Volkshochschule (358 000 Euro), der Kreiskulturring (341 000) und die Kreisbibliothek (311 000). Für die Sportförderung bleibt der Aufwand mit 14 000 Euro faktisch unverändert.
Investitionen
Das Investitionsvolumen weist für Schulen 2,26 Millionen Euro und für Kultur 1,33 Millionen Euro aus. Investiert werden soll in die Schulausstattungen mit 531 000 Euro. In den Folgejahren müssen die Sportanlagen am Schulzentrum generalsaniert werden. Die Erneuerung der Heizzentrale der Berufsschule steht an, und für die KZG-Sanierung sind 2017 rund 850 000 Euro eingeplant. Als Zukunftsprojekte nannte der Kreiskämmerer die Sportstätten der Realschule I inklusive Mensa, die Turnhallen am KZG und den Hauptbau der Berufsschule.
Die Planungen für die Volkshochschule sind weit fortgeschritten. Ob noch im Jahr 2017 begonnen werden kann, muss laut Daum abgewartet werden.
"All die Einrichtungen und hohen Standards heben die Lebensqualität im Landkreis spürbar und bereichern unser Dasein in vielfältiger Weise", sagte Daum und sprach damit auch im Sinne des Landrates.
Auf die Frage von Jens Korn (CSU) nach gerechter Lastenverteilung bei der Berufsfachschule für Musik (BfM) und nach dem Einwand von Dietmar Schmidt (SPD), man solle die Trägerschaft durch den Bezirk überprüfen, schlug der Landrat eine Besichtigung der BfM vor, um die Diskussion in einer Sitzung zu vertiefen. Kreiskämmerer Daum wies darauf hin, dass Synergieeffekte bei der Lastenaufteilung zwischen Bezirk und Landkreis zu sinnvollen Einsparungen führten, was man nicht außer Acht lassen dürfe.