Elf Interessenten für die "Kreuzbergklause"

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Ob die Gaststätten-Laterne der Kreuzbergklause im Schatten des Glockenturms hängen bleibt? Die Chancen stehen eher schlecht. Foto: Marco Meißner
Ob die Gaststätten-Laterne der Kreuzbergklause im Schatten des Glockenturms hängen bleibt? Die Chancen stehen eher schlecht. Foto: Marco Meißner

Die Kreuzbergklause zwischen Kronach und Marktrodach soll verkauft werden. Für die künftige Nutzung gibt es verschiedene Ideen.

Die Kreuzbergklause ist vielen als Ausflugsgaststätte oder als Zwischenstopp beim Wandern ein Begriff. In den vergangenen Jahren haben allerdings verschiedene Pächter vergeblich versucht, dort wieder eine Gastronomie zu etablieren. Nun soll das Gebäude verkauft werden. Elf Interessenten haben sich bereits gemeldet.

Auf 69 000 Euro hat die Kreuzkapellenstiftung als Eigentümer das Mindestgebot für die Klause festgelegt. Der Grund soll in Erbpacht vergeben werden. Wie das Gebäude künftig genutzt wird, darüber kann momentan bloß spekuliert werden. Eines ist allerdings klar, eine umfangreiche gastronomische Nutzung zeichnet sich zurzeit nicht ab. "Es gibt Leute, die wollen dort oben wohnen", erklärt Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber in einem Pressegespräch. Andere wollen das Wohnen mit einem Gewerbe, zum Beispiel einer Praxis, verbinden.
Es gibt auch Ideen für eine Gastronomie, "aber nicht im großen Stil". Wieder andere Bewerber haben sich noch gar nicht zu ihren Vorstellungen geäußert.


Nutzung muss mit kirchlichem Leben kompatibel sein

Für Teuchgräber und Kirchenpfleger Wolfgang Simon steht allerdings fest, dass sich die künftige Nutzung nicht mit den Interessen der Kirche beißen darf. So muss weiterhin der Zugang zur Kapelle gewährleistet sein - auch falls der Biergarten mit gepachtet wird. Am Glockenläuten und Orgelklang darf sich ein künftiger Nutzer ebenfalls nicht stören. Und die traditionellen Veranstaltungen im Umfeld der Klause - Johannisfeuer, Sebastiani-Oktav oder Pfingstwallfahrt - bleiben ebenso fest im Jahresprogramm der Kirche erhalten.

Auch auf Grund der "sehr sachlichen Berichterstattung" in unserer Zeitung sei das Jammern der Menschen über den drohenden Verlust der Gaststätte gering gewesen, erklärt Teuchgräber. Die Leute hätten Verständnis gezeigt. "Man hat gesehen, dass es mit einer Gaststätte nicht mehr funktioniert", stellt er fest.

Weil die Kapelle heute - anders als noch vor 50 Jahren - vom Wald zugewachsen und von der Stadt aus nicht mehr wahrnehmbar sei, sei die Klause zu einer Art "Insider-Tipp" geworden. Für einen gastronomischen Haupterwerb reiche die Kundschaft nicht mehr aus. "In Erinnerungen zu schwelgen nutzt da nichts", betont Simon, der einen gastronomischen Nebenerwerb allerdings nicht ausschließen möchte. Das Verhalten der Gäste habe sich mit der Zeit einfach gewandelt. Und Teuchgräber erinnert: "Die Kapelle ist 450 Jahre alt. Nur 80 Jahre gab es eine Wirtschaft, 370 Jahre nicht."


Möglichkeiten zur Besichtigung

Am 6. und 13. August von 10 bis 12 Uhr besteht für Interessenten nach Voranmeldung im Pfarramt die Möglichkeit, die Klause zu besichtigen. Bis Mitte September müssen alle Angebote vorliegen, damit ein Verkauf eventuell noch heuer abgeschlossen werden kann.