"Ein Traum wird wahr"

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Die neue Straße auf der bayerischen Seite Foto: Veronika Schadeck
Die neue Straße auf der bayerischen Seite Foto: Veronika Schadeck
Fränkische und thüringische Politiker und Kinder bei der gestrigen Verkehrsfreigabe Foto: Veronika Schadeck
Fränkische und thüringische Politiker und Kinder bei der gestrigen Verkehrsfreigabe Foto: Veronika Schadeck
 
Fränkische und thüringische Politiker und Kinder bei der gestrigen Verkehrsfreigabe Foto: Veronika Schadeck
Fränkische und thüringische Politiker und Kinder bei der gestrigen Verkehrsfreigabe Foto: Veronika Schadeck
 
Bürger beobachteten die Verkehrsfreigabe - im Hintergrund die bayerische Seite der neuen Straße. Foto: Veronika Schadeck
Bürger beobachteten die Verkehrsfreigabe - im Hintergrund die bayerische Seite der neuen Straße.  Foto: Veronika Schadeck
 
Hubert Steiner (rechts) war ein großer Verfechter für die neue Straße - mit den Bürgermeistern Peter Ebertsch (l.) und Albrecht Morgenroth. Foto: Veronika Schadeck
Hubert Steiner (rechts) war ein großer Verfechter für die neue Straße - mit den Bürgermeistern Peter Ebertsch (l.) und Albrecht Morgenroth. Foto: Veronika Schadeck
 
Thüringens Landtagspräsident Christian Carius Foto: Veronika Schadeck
Thüringens Landtagspräsident Christian Carius Foto: Veronika Schadeck
 

Die Straße zwischen Schauberg und Judenbach über den ehemaligen Todesstreifen wurde Jahrzehnte nach der Grenzöffnung doch noch gebaut.

Der Ausbau der Landesstraße 1152 (thüringische Seite) und Staatsstraße 2201 (bayerische Seite) war seit Jahren ein Anliegen vieler Bürger des Landkreises und der Unternehmer im Tettauer Winkel. Denn die Straße war seit der deutschen Teilung nicht oder kaum zu befahren. Es war ein maroder Forstweg, der im Winter gesperrt und im Sommer nur eingeschränkt befahren werden konnte. Die Freude bei der Verkehrsfreigabe war groß. Gut gelaunte Bürger und Politiker, strahlende Gesichter, die "vereinigten Musikvereine" bestehend aus Musikern der Vereine Schauberg, Buchbach, Heinersdorf und Tettau spielten unter anderem das Deutschlandlied, um die Zusammengehörigkeit zwischen den beiden Gemeinden zu unterstreichen.


"Die schönste Straße Thüringens"

Der Judenbacher Pfarrer, Thomas Freytag, der zusammen mit seinem katholischen Kollegen, Pfarrer Cyriac Chittukulam, die kirchliche Weihe vornahm, sprach gar von der "schönsten Straße Thüringens".
Gerold Kirchner, Leiter des Straßenbauamtes Südwestthüringen, sprach von zahlreichen, langjährigen Gesprächen und Verhandlungen. Er erinnerte an die Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses und an das von vielen Bürgern nicht mehr erwartete Signal des Thüringer Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, endlich die Finanzmittel bereitzustellen.
Bei der Verkehrsfreigabe wurde aber auch an die 40-jährige Teilung erinnert, an damals vor 1990, als an dieser Stelle die Welt sowohl für die Judenbacher, als auch für die Schauberger zu Ende war."Ein Traum wird nach 20 Jahren wahr", so der Staatssekretär im thüringischen Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, Klaus Sühl.


"Herausforderung"

Er erinnerte daran, dass sich einst kaum jemand hat vorstellen können, dass an diesem ehemaligen Todesstreifen einmal eine neue Straße Bayern und Thüringen verbinden könnte. Den Bau der L 1152 bezeichnete er als Herausforderung. Auf einer 3,5 Kilometer langen Strecke mussten im Rahmen des Ausbaus zwei Brücken mit saniert werden.
Zusätzlich war der der Hang zu sichern. Rund 4,3 Millionen Euro investierte Thüringen in den Ausbau dieser Straße, die täglich von knapp 1000 Einpendlern in den Tettauer Winkel genutzt wird.
Der ehemalige thüringische Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr und jetzige Landtagspräsident, Christian Carius, sprach davon, dass die vielen Klagen der betroffenen Bürger und Politiker für ihn ein Ansporn gewesen seien, sich für die Beschaffung der Finanzmittel einzusetzen.
"Ich bin überrascht, wie viele Menschen hier sind", so Ministerialrat im bayerischen Staatsministerium des Innern für Bau und Verkehr, Oberste Baubehörde, Peter Weywadel.
Der Judenbacher Bürgermeister Albrecht Morgenroth erinnerte an die Grenzöffnung zwischen Schauberg und Judenbach am 1. Januar 1990. Und er lobte den Schauberger Hubert Steiner für seine Beharrlichkeit - Steiner hatte nie locker gelassen. Vehement habe er sich für den Ausbau eingesetzt. Deshalb bekam er im Nachhinein auch einen Spaten geschenkt.


"Das war überfällig"

"Du hast sehr genervt!" richtete auch der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch sein Wort an Steiner. Ebertsch betonte die Wichtigkeit dieser Trasse. Schließlich gehe es dabei um eine Vernetzung des Wirtschaftsraums Franken/Thüringen und um eine schnellere Anbindung der Rennsteigregion an die A 73. Peter Ebertsch erinnerte auch daran, dass das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr in Vorleistung ging, um den Verantwortlichen in Thüringen klar zu machen, wie wichtig diese Straße ist.
Sein Dank galt in diesem Zusammenhang MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Gerhard Eck und Innenminister Joachim Herrmann, die sich für diese Ausbaumaßnahme stark machten. Wenige Wochen danach kam grünes Licht aus Thüringen. Somit konnte im April 2015 der Spatenstich getätigt werden. Einig waren sich alle Redner, dass der Lückenschluss längst überfällig war.
Hubert Steiner sprach von einer schönen Straße. Er nutzte aber auch die Gelegenheit, um die politische Prominenz auf Gefahren hinzuweisen. Auf dieser Strecke funktioniert kein Handy. Und es fehle der Unterfahrschutz. Er hoffe, dass sich diese neue Straße nicht als Rennstrecke erweisen werde. Steiner appellierte an die Verantwortlichen, in diesem Bereich auch Verkehrskontrollen durchzuführen und für eine verstärkte Sicherheit zu sorgen.