Ein Schneepflug für den Norden

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Ein Räumfahrzeug soll fest im Norden des Landkreises stationiert werden, um kurzfristig auf Witterungsbedingungen reagieren zu können. Foto: kdm/Archiv
Ein Räumfahrzeug soll fest im Norden des Landkreises stationiert werden, um kurzfristig auf Witterungsbedingungen reagieren zu können. Foto: kdm/Archiv

Vom kommenden Winter an soll im Kreisbauhof Nord in Ludwigsstadt wieder ein Räumfahrzeug stationiert werden. Die Umlaufzeiten sollen sich verkürzen.

Der gerade zu Ende gegangene Winter soll der letzte gewesen sein, in dem im Norden des Landkreises nicht zeitnah auf Witterungsbedingungen reagiert werden kann. "Wir sind uns einig geworden, dass wir ab der neuen Wintersaison im Bauhof Nord ein Fahrzeug stationieren werden", überraschte Landrat Klaus Löffler (CSU) am Donnerstag die Mitglieder des Ausschusses für Kreisentwicklung und Verkehr. "Von der KC 1 nach unten wollen wir wieder räumen", ergänzte er. Die Mitarbeiter des Winterdienstes würden sehr gute Arbeit leisten, dennoch habe er sich die Frage gestellt, was verbessert werden kann. "Wir wollen dort ansetzen, wo wir Schwierigkeiten haben und merken, dass es Handlungsbedarf gibt."

Ob das Fahrzeug nun eines vom Staatlichen Bauamt Bamberg oder eines vom Landkreis wird, werde man sehen. Denn die seit 2009 bestehende Kooperation mit dem Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamts solle erweitert werden. "Ich kann es nur begrüßen, wenn der Landkreis den Schritt machen möchte", sagte Servicestellen-Leiter Jens Laufmann, der selbst täglich zwischen Kronach und dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt pendelt. "Auch aus Nutzersicht denke ich, dass es sinnvoll ist, wenn man auch am Ort des Geschehens sitzt."

Bereit für einen modernen Dreiachser sei der Bauhof aber noch nicht. Denn während die Fahrzeuge breiter wurden, hätten die Türen im Kreisbauhof noch dieselbe Breite wie in den 50er oder den 60er Jahren. "Da muss man sicherlich was investieren, um die Möglichkeit zu schaffen, sie auch unterzubringen", so Laußmann. Die Finanzen sind aber offenbar keine Hürde. Zwar könne er zu diesen noch nichts sagen, so Löffler, "es wird aber sicher nicht ohne neues Personal gehen".


Ausgleichsrechnung

Derzeit sieht die Kooperation so aus, dass das zu betreuende Bundes-, Staats- und Kreisstraßennetz durch das Landratsamt Kronach und das Servicecenter Kronach des Staatlichen Bauamts betreut wird. Der Salzvorrat wird vom Staatlichen Bauamt bezogen, gegen Ende des Jahres erfolgt dann zwischen den beiden Verwaltungen eine Ausgleichsrechnung. An diesem Vorhaben soll auch weiterhin festgehalten, die Zusammenarbeit zudem intensiviert werden.


"Ein tolles Signal"

Nun sollen alle Strecken neu ausgeschrieben werden. Ganz wichtig sei dabei, dass sich die Umlaufzeiten verkürzen. "Fakt ist, dass die viel zu lang sind", so Löffler. Er habe sich Zeiten für den Januar einmal angesehn, erzählte der zuständige Sachgebietsleiter Gunther Dressel. Dort habe die benötigte Zeit meist unter drei Stunden gelegen. Länger habe es gedauert, wenn ein Fahrzeug mit Salz befüllt oder eine Einmündung von Schnee befreit werden musste. Löffler hofft, dass diese Zeiten mit dem neuen Konzept bald der Vergangenheit angehören.
Bei den Ausschussmitgliedern stieß die Ankündigung auf offene Ohren. "Es ist wichtig, dass der Bauhof Nord erhalten bleibt", meinte etwa Bernd Liebhardt (CSU). Bei kurzfristigen Wetterumschwüngen brauche der Landkreis ein Fahrzeug, das schnell vor Ort ist. "Das ist ein tolles Signal und macht mich zuversichtlich für den nächsten Winter."

Auch Ralf Pohl fand den Vorschlag "sehr begrüßenswert." Er stellte zudem aber noch die Frage, ob es angedacht sei, den Ludwigsstadter Bauhof künftig auch im Sommer wieder mehr auszulasten? Diese Überlegungen gebe es durchaus, sagte Löffler. "Der Winterdienst war mir aber am wichtigsten". Auch weil das Zeitfenster dafür - gerade angesichts der anstehenden Ausschreibungen für die Strecken - recht eng ist.


Verkehrsverbund und -sicherheit

VGN: Im Kreisausschuss fragte Angela Wiegand (CSU), ob es nicht möglich sei, vom Omnibusverkehr Franken (OMV) in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) zu wechseln, da Fahrten in unterschiedlichen Tarifen viele Bürger stören würde. Das müsse in den Gremien diskutiert werden, so Landrat Klaus Löffler (CSU). Der Fokus liege derzeit aber mehr an den Themen Mobilitätskonzept und Schülerbeförderung, an denen mit Hochdruck gearbeitet werde.

Leitplanke: Bereits mehrfach sei er "zu Recht" auf fehlende Leitplanken an der KC 31 zwischen Neuengrün und Wolfersgrün angesprochen worden, sagte Wallenfels' Bürgermeister Jens Korn (CSU). "Als zuletzt saniert wurde, waren die wohl noch nicht vorgeschrieben", vermutet er. Löffler bat den zuständigen Sachgebietsleiter Gunther Dressel, mit Korn einen Ortstermin auszumachen, um eine mögliche Gefahrenstelle so schnell wie möglich zu beseitigen.