Die Scheitelpunkte des Hochwassers wurden an den Flüssen im Landkreis Kronach bereits am Donnerstagnachmittag erreicht.
Zwei Dutzend Beine holen Schwung, springen in die Höhe, und es macht platsch! Die Schüler der Montessori-Schule Mitwitz haben auf der überschwemmten Straße ihren Spaß. Und dabei lernen sie noch. "Die Phänomene des Wassers stehen auf dem Lehrplan", erklärt Manja Kämpf, die gemeinsam mit den Kindern am sicheren Rand des Hochwasserbereichs experimentiert. Drei Kilometer weiter wecken die Wassermassen der Steinach weniger Freude. Auf der Staatsstraße 2208 zwischen Mitwitz und Wörlsdorf macht ein Auto nach dem anderen kehrt. Gerade wurden Sperrschilder aufgestellt.
Die Flüsse sehen an diesem Donnerstag mächtig aus, wenn sie sich, wie in Unterrodach, mit Wellen und Gischt unter den Brücken hindurch drängen oder, wie in Küps, ihr Bett in ganzer Breite ausfüllen. Dort blickt ein Mann auf die beeindruckende Rodach. Er macht sich Gedanken. "Das soll noch mehr werden, wenn bei der Ködeltalsperre erst noch das Wasser abgelassen wird", habe er gehört.
An Spekulationen um die Talsperre ist nichts dran
Aus Sicht des Wasserwirtschaftsamtes ist diese Befürchtung Unsinn. Dennoch tauchen solche Spekulationen alle Jahre auf. "Die Trinkwassertalsperre Mauthaus speichert im Winterhalbjahr Wasser, um im Sommer davon zu zehren", heißt es seitens der Behörde. Dadurch reduziere sie sogar die Hochwasserbelastung. 12 500 Liter flossen zuletzt in der Spitze sekündlich hinein, lediglich die vorgeschriebenen 70 Liter pro Sekunde wurden abgegeben. 20 Millionen Kubikmeter Wasser kann die Talsperre aufnehmen. Bis zum Stauziel fehlen noch 3,6 Millionen - und selbst dann wäre sie nicht randvoll.
Ein Grund zur Aufregung ist laut Wasserwirtschaftsamt also nicht gegeben, zumal es sich momentan um ein ganz normales Hochwasser handele (HQ 1 bis HQ 2). "Es ist nichts Besonderes, es lag eben Schnee und hat geregnet", heißt es. Und am Donnerstag seien die Scheitelpunkte bereits erreicht worden.