Ein Drittel der Wilhelmsthaler Kanäle ist marode

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Mit einer Kamerabefahrung werden Schäden am Kanalsystem offengelegt, ohne dass man die Straße aufgraben muss.Archiv
Mit einer Kamerabefahrung werden Schäden am Kanalsystem offengelegt, ohne dass man die Straße aufgraben muss.Archiv
Bürgermeisterin Grebner vereidigte Listennachrücker Thomas Greser.Michael Wunder
Bürgermeisterin Grebner vereidigte Listennachrücker Thomas Greser.Michael Wunder
 

Zehn Prozent der Wasserrohre in Wilhelmsthaler Ortsteilen haben stärkste Schäden, 20 Prozent weisen starke Schäden auf. Das zeigt die Kamerabefahrung.

Walter Brandner von Büro SRP stellte im Wilhelmsthaler Gemeinderat den ersten Schritt für die Untersuchung des Kanalnetzes hinsichtlich von Fremdwassereinbrüchen mit einer Kamerabefahrung und die daraus resultierende Zustandsbewertung des Kanalnetzes vor. In Steinberg, Wilhemsthal und Hesselbach ist der überwiegende Teil des 23,7 Kilometer langen Kanalnetzes mittlerweile fertig. Rund zehn Prozent haben stärkste und knappe 20 Prozent starke Schäden.

Deshalb sei für rund ein Viertel kurzfristiger Handlungsbedarf angesagt. Vieles könnte in geschlossener Bauweise erledigt werden.

Dazu werden jetzt eine Sanierungsplanung und die Ausschreibung vorbereitet, bevor man dann an die eigentliche Kanalsanierung geht. Noch in diesem Jahr will man in Steinberg die Streckenabschnitte mit besonders hohen Fremdwasseranteilen sanieren.

Massive Schäden gibt es im Bereich der Hofwiese, am Sportplatz und in der Kronacher Straße. Auch dort will man mit Dichtungsmanschetten, Partlinern und Schlauchlinern in geschlossener Bauweise dem Fremdwasser beikommen. Als Gesamtkosten in Steinberg sind rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten für die drei Sofortmaßnahmen sollten maximal 154 000 Euro betragen.

Zugestimmt wurde auch einer Erweiterung der Honorarvereinbarung mit SRP für die Ortsteile Hesselbach und Effelter nach den bisherigen Vertragsmodalitäten. Darüber hinaus wurde das Büro auch mit die Planung der Kanalleitungen im Ortsteil Hesselbach im Bereich der Bühlstraße und Am Plan für 6500 Euro beauftragt.


Streit über den Steg über die Kronach

Eine richtige Diskussion mit unterschiedlichsten Meinungen kam zum Thema Stegbau in Steinberg auf. Dort soll der seit Jahren vorgesehene Steg über die Kronach nun endlich verwirklicht werden. Bis dahin war man sich ziemlich einig.

Über die Vorgehensweise war man sich jedoch überhaupt nicht im Klaren. Während einige erst die Eigentumsverhältnisse geklärt haben wollten, wollte der andere Teil als erstes ein hydraulisches Gutachten in Auftrag geben. Jochen Gleich (CSU) stellte fest, dass man sich diesbezüglich seit 20 Jahren im Kreis drehe. Er vertrat auch die Meinung, dass man das Gutachten unabhängig der Eigentumsverhältnisse benötigt.

"Wir können doch nicht allen Ernstes in die Grundstücksverhältnisse oder Nutzungsrechte eintreten, wenn wir nicht das Gutachten haben", meinte er. Seit drei Jahren habe man die Kosten für das Gutachten im Haushalt. Auf Antrag von Petra Öhring (CSU) wird in der nächsten Sitzung definitiv das Gutachten in Auftrag gegeben, unabhängig davon, ob man dann mit den Grundstückseigentümern eine Lösung gefunden habe.





Thomas Greser (ÜWG-Freie Wähler) wurde als Listennachfolger für den zurückgetretenen Gemeinderat Marcus Buckreus in Wilhemsthal vereidigt. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag wurde Marcus Buckreus, der seinen Lebensmittelpunkt nach Kronach verlegte, verabschiedet. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) dankte dem jüngsten Gemeinderat für seine vierjährige Tätigkeit als Gemeinderat und Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses. Er habe als junger Mann immer gute Ideen eingebracht und ein gutes Miteinander gepflegt. Marcus Buckreus selbst nannte nochmals die Gründe seines Wohnortwechsels und bat bei den Kollegen um Verständnis. Er wünsche sich bei der Wahl in zwei Jahren eine weitere Verjüngung des Gemeinderates.



Kurz aus dem Gemeinderat

Verfahren Der Bauantrag für den Neubau einer Zapf-Garage mit Flachdach in Eichenbühl wurde an das Landratsamt weitergeleitet. Dazu wurden auch einige Änderungen gegenüber dem bestehenden Bebauungsplan gemacht. Im Zug einer Angelegenheit der laufenden Verwaltung wurden zwei Anträge für einen Anbau an bestehende Wohngebäude bereits weitergeleitet.

Satzung Norbert Köhler vom Ingenieurbüro IVS berichtete im Wilhelmsthaler Gemeinderat vom geplanten Bau einer Lkw- Unterstellhalle durch die Firma Wänke in Gifting. Um dort eine Verdichtung der bestehenden Bebauung zu erreichen, sei eine Ergänzungssatzung notwendig. Bisher sei das durch Einzelgenehmigung möglich gewesen, das geht nicht mehr. Es würden deshalb auch Ausgleichsflächen benötigt.

Vergaben Die 21 Tagesordnung umfassende Sitzung wurde durch mehrere Vergaben bestimmt. So beauftragte man die Firma Schill und Geiger mit Asphaltierungsarbeiten beim Brückenbauwerk Mittelkamm in Wilhelmsthal. Die Kosten wurden mit knapp 12 000 Euro veranschlagt.
Die gleiche Firma bekam den Zuschlag für Straßensanierungsmaßnahmen für knapp 62 000 Euro. Schachtregulierungsarbeiten wurden an die Firma Vienna aus Wallhausen zum Preis von 13 000 Euro vergeben. Für die Generalsanierung der Schulsporthalle wurden beauftragt: Die Firma Wachter mit Dachdeckungsarbeiten (135 000 Euro), die Firma Schick mit Metallbau-Fassadenarbeiten (170 000 Euro) und die Firma Hofmann mit Fenstern und Türen (110 000 Euro).

Brandschutz
Der Gemeinderat stimmte zu, die Kinderfeuerwehren zukünftig in der öffentlichen Einrichtung freiwillige Feuerwehr mit anzusiedeln.

DSL Für den Breitbandausbau in Wilhelmsthal wird das Erschließungsgebiet verkleinert. Die Gemeinde folgt der Empfehlung des Bayerischen Breitbandzentrums und plant eine freihändige Vergabe ohne vorgeschalteten öffentlichen Teilnehmerwettbewerb. Man behält sich dabei eine Teilaufhebung des Verfahrens vor, falls die Angebote eine Wirtschaftlichkeitslücke von 1,3 Millionen überschreiten.

Umnutzung Die Gemeinde Wilhemsthal stellt einen Antrag auf Nutzungsänderung, Umnutzung eines Raumes im bestehenden Feuerwehrhaus in Lahm als Dorfgemeinschaftsraum bei der zuständigen Baugenehmigungsbehörde.

Blitzer Der Gemeinderat nahm Kenntnis davon, dass die Polizei auf Anregung der Bürgermeisterin im Bereich der Wöhrleite eine Lasermessung durchführte. In zwei Stunden wurden fünf Verkehrsteilnehmer beanstandet. Es ist vorgesehen, in Zukunft in diesem Bereich weitere Kontrollen in unregelmäßigen Abständen durchzuführen.

Beleuchtung Die Bürgermeisterin informierte über Schaltproblem bei mehreren Straßenlampen. Bayerwerk wolle die Ausfälle in kürzester Zeit beheben.

Strabs Auf Anfrage der Bürgermeisterin Susanne Grebner teilte der zuständige Minister Joachim Herrmann mit, dass der Stichtag für die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung der 1. Januar 2018 sei. Nach jetzigem Stand bekämen die Grundstücksbesitzer der Grieser Straße die bereits gezahlten Vorausleistungen nicht zurück und müssen die zweite Rate noch zahlen. Die Schlussrate wäre allerdings dann hinfällig.