Digitale Medien sollen Unterricht an Schulen im Landkreis Kronach verbessern
Autor: Marco Meißner
Kronach, Mittwoch, 12. Dezember 2018
An den Grund- und Mittelschulen sollen neue Medien Einzug halten, ohne Bewährtes zu verdrängen. Die Schulen sollen ihre Vorstellungen in die Konzepte einbringen.
An jedem Platz liegt ein Tablet-PC, das ganze Zimmer ist mit Hightech aufgemotzt, selbst Grundschüler kennen schon lange keine Bücher, Hefte und Tafeln mehr - eine Horrorvorstellung für manche Eltern. Doch dieses Szenario ist weit von dem entfernt, was die vom Freistaat geförderte Digitalisierung der Klassenzimmer erreichen soll.
"Dass man jedem Grundschulkind ein Tablet in die Hand drückt, ist kein Allheilmittel, der Gedanke verängstigt die Eltern eher", weiß Veit Schott. Mit diesen Ängsten werde in den Medien leider zu oft gespielt, fügt der medienpädagogisch-informationstechnische Berater für den Bereich der Schulämter Kronach, Coburg (Stadt/Land) und Lichtenfels hinzu. Bei der Digitalisierung gehe es darum, jeder Schule einen individuellen Weg zu moderner Technik und neuen Unterrichtsmöglichkeiten zu ebnen. Tablets? Die könnten vielleicht ganz am Schluss mal ein Thema werden.
Schulrätin Kerstin Zapf stellt klar: "Nur weil ich eine grüne Tafel durch ein Whiteboard ersetze, ist mein Unterricht nicht anders." Die Hardware im Klassenzimmer sei die eine Seite, viel wichtiger sei jedoch, wie der Unterricht mit den modernen Hilfsmitteln abläuft und was davon bei den Kindern ankommt.
"Schüler und Lehrer müssen das immer wieder reflektieren", fügt Melanie Simon (Koordinatorin digitale Bildung) an. Sie erinnert weiter daran, dass anfangs auch die Einführung der Whiteboards zu Unkenrufen geführt habe, die sich am Ende nicht bestätigt hätten. "Wichtig sind Ehrlichkeit und Offenheit. Wir machen das nicht im Nähkästchen", stellt Kerstin Zapf fest, beim Thema "Digitales Klassenzimmer" vor allem auch die Eltern ins Boot zu holen. Eine Politik, die offenbar Früchte trägt. Zapf betont: "Bisher habe ich noch keine Beschwerden darüber gehört, dass die Schulen digital werden."
Doch nicht nur die Eltern sollen diese Entwicklung auf Augenhöhe verfolgen können, sondern vor allem auch diejenigen, die sie umsetzen müssen - die Lehrer. Darum ist es Zapf, Simon und Schott wichtig, dass die Lehrkräfte alle mitgenommen werden. In fünf verpflichtenden Modulen erhalten sie zunächst Basis- und Zusatzwissen.
Grundkompetenzen bewahren
;Doch wohin soll danach die Reise im Unterrichtsalltag führen? Das kann von Schule zu Schule anders aussehen. 16 Bausteine hat das Schulamt abgefragt, auf deren Basis unter anderem bedarfsorientierte Fortbildungen für die Lehrer organisiert werden sollen.
Was die technische Ausstattung und deren Einsatz an den einzelnen Einrichtungen betrifft, sieht Zapf die Schulleiter in der pädagogischen Verantwortung - und die würden sie sehr gut annehmen. "Sie wissen am besten, in welcher Form die Digitalisierung für ihre Schule gut ist", sagt die Schulrätin.