Die Tettauer Festhalle soll saniert werden

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Der "Zahn der Zeit" ging auch an der Festhalle Tettau nicht vorüber. Die einst größte Veranstaltungshalle der Region muss sich einer Generalsanierung unterziehen. Michael Wunder
Der "Zahn der Zeit" ging auch an der Festhalle Tettau nicht vorüber. Die einst größte Veranstaltungshalle der Region muss sich einer Generalsanierung unterziehen. Michael Wunder

Ein Architekturbüro soll ein "Grobkonzept" zur Erneuerung der in die Jahre gekommenen Veranstaltungsstätte in Tettau erstellen, beschloss der Gemeinderat.

Der Markt Tettau ist fest bestrebt und sich im Gemeinderat auch einig, dass man die in die Jahre gekommene Festhalle einer Generalsanierung unterziehen möchte. Nur über das Wie gibt es noch viele Fragezeichen. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) schlug deshalb in der Gemeinderatssitzung am Montag vor, ein Architekturbüro zu beauftragen, um zunächst ein "Grobkonzept" zu erstellen.

"Wir brauchen in erster Linie halbwegs belastbare Zahlen", meinte der Bürgermeister. Bisher kann niemand sagen, was die geplante Sanierung kosten wird, insbesondere beim Brandschutz habe man nichts Greifbares. Fest steht, dass man bisher die feste Zusage des Innenministeriums hat und mit einen Zuschuss von einer Million rechnen kann.

Zusammen mit den Nutzern, vor allem den Vereinen will man ein Konzept erarbeiten, so der Rathauschef. Johannes Güntsch (SPD/ZMT) hätte es lieber gesehen, wenn man erst interne Überlegungen angestellt hätte und mit einer gewissen Strategie an die Architekten herangetreten wäre. Man einigte sich schließlich darauf, ein Architektenbüro einzusetzen und mit diesem die ersten Schritte zu gehen. Ein entsprechender Durchführungsbeschluss werde erst gefasst, wenn die Zahlen und das Konzept auf den Tisch liegen, war man sich einig.

Haushalt unter Dach und Fach

Der Markt Tettau hat auch seinen Haushalt unter Dach und Fach. Die wesentlichen Punkte dafür wurden in einer Klausurtagung festgezurrt. Der Bürgermeister meinte, Corona werde die Gemeinde noch lange fordern, was auch am Haushalt erkennbar sei. Sein ausdrücklicher Dank galt der bayerischen Staatsregierung, welche plant, die Gewerbesteuerausfälle zu kompensieren. Um die angestoßenen Projekte weiter voranzubringen, ist ein Ausgleich dringend notwendig, sagte er.

Als wichtige Punkte nannte er die Erneuerung der Zeiterfassung und des Servers sowie die Außensanierung am Rathaus. Fertig gestellt werden muss die bereits begonnene Unterstellhalle der Feuerwehr in Langenau. Für die Schule ist über den Digitalakt die weitere Ausstattung von zwei Klassenzimmern mit Smartboards und neuer Ausstattung mit Laptops vorgesehen. Im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern und dem Städtebauprogramm habe man neue Objekte in Planung und müsse auch hier begonnene abschließen. Gleiches gelte für den Straßenbau mit Sanierung von Wasser- und Abwasserleitungen. Letztgenannte Maßnahmen seien von der Förderung nach der RZWas abhängig, entsprechende Anträge habe man bereits gestellt.

Ab diesem Jahr kommt erstmals die Investitionsumlage der Frankenwaldgruppe zum Tragen und schlägt mit 313 744 Euro, verteilt auf 20 Jahre, zu Buche. Der Haushalt berücksichtigt Gesamtinvestitionen in Höhe von fünf Millionen Euro, wozu man mit rund vier Millionen an Zuschüssen kalkuliert.

Steuern auf niedrigem Niveau

Ohne jegliche Wortmeldung wurde die Haushaltssatzung, die im Verwaltungshaushalt 6 097 460 Euro und im Vermögenshaushalt 6 288 674 aufweist und eine Kreditaufnahme von einer Million vorsieht, einstimmig genehmigt. Bei den Steuern bleibt Tettau weiterhin auf niedrigem Niveau, so beträgt der Hebesatz bei der Grundsteuer 330 v.H. und bei der Gewerbesteuer 300 v.H.. Beim Stellenplan, der zwei neue Stellen vorsieht, gab es eine Gegenstimme von Willi Güntsch (SPD/ZMT).

Tettau soll digitaler werden

Kämmerin Doris Neubauer berichtet, dass man sich für das Projekt "Smart Cities Smart Regions" beworben hat. Um alle wichtigen und aktuellen Informationen im Markt Tettau in komprimierter Form zu erhalten, wird die Installation einer "Tettau-App" beabsichtigt. Durch die Vernetzung der Unternehmen, Institutionen, Bürger, Vereine und der Gemeindeverwaltung kann sich der Nutzer mit einem Klick über alle Angebote im Markt Tettau informieren. Aufgrund der hohen Industriedichte werden immer wieder Fachkräfte gesucht, es wäre deshalb auch möglich, einen "Stellenmarkt" zu integrieren. Durch die Einrichtung der "Tettau-App" soll eine nachhaltige Informations- und Kommunikationsplattform für alle Akteure geschaffen werden, meinte Doris Neubauer.

Fraktionssprecher Michael Müller (CSU/FW/BfT) zeigte sich nicht abgeneigt, vor der Zustimmung sollte der Mehrwert gegenüber der Homepage ausführlich erklärt werden. Johannes Güntsch meinte, man müsse dies "ganzheitlich" sehen, die Kosten seien schon happig. Man sah die Bewerbung deshalb als Information an. Sollte der Markt Tettau von der Jury ausgewählt und vom Staatsministerium bezuschusst werden, will man sich des Modellprojekts annehmen und dann auch einen Umsetzungsbeschluss fassen.

Aus dem Gemeinderat

Bauhof Ersetzt wird auf Empfehlung des Bauhofleiters das 30 Jahre alte Salzsilo. Das neue kostet rund 27 000 Euro.

Gemeinschaftshaus Das Anwesen Talstraße 7 in Schauberg soll nach Meinung der Schauberger Bürger zu einem Gemeinschaftshaus umfunktioniert werden. Bei einem Treffen sprachen sich alle 24 anwesenden Bürger dafür aus. Mit Zuwendungen aus der Nordostbayerninitiative soll zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, sie kostet 9496 Euro.

Vergaben Bürgermeister Peter Ebertsch informierte über Beschlüsse der nichtöffentlichen Sitzung. Demnach wurde der Ausbau des Straßenzuges "Am Seifengrund" in Kleintettau für 259 333 Euro vergeben. Ebenso die Sanierung des Kanals in der "Christian-Müller-Straße" in Tettau für 99 106 Euro. Zugestimmt wurde einem Nachtragsangebot für die "Freizeitanlage Tettau" über Mehrkosten von 36 850 Euro. Dabei handelt es sich um belastete Böden, die einer Schadstoffbehandlung unterzogen werden müssen. Vergeben wurde die Planung für den Kurvenbereich Alexanderhütte mit Kosten von 3375 Euro. Die Ingenieurleistungen für die Erneuerung von Mischwasserbehandlungsbauwerken kosten der Gemeinde 38 467 Euro. In die Sanierung der Rosengasse wird man für Ingenieurleistungen 15 284 und für nachträgliche Bauleistungen 50 353 Euro investieren.

Rohrbruch Ebertsch informierte, dass für einen schlecht eingesandeten Wasserrohrbruch in der Alexanderhütte über 20 000 Euro bezahlt werden mussten.

Mobilitätskonzept In wenigen Tagen startet das lange angekündigte Mobilitätskonzept. Im ersten Monat sei es kostenlos, die Bürger sollten das Angebot annehmen. Positiv sei, dass verschiedene Systeme, die bisher parallel gelaufen sind vereint werden. In einem weiteren Schritt werde die Anbindung in Richtung Thüringen angestrebt.

Licht Die Straßenlampen wurden auf LED umgerüstet, damit leiste man einen aktiven Beitrag zur Energieeinsparung und den Umweltschutz.