Der Garten der Familie Birkner ist ein grünes Paradies, in dem sie aus dem Vollen schöpfen kann. Auch fürs Fleisch sorgen die passionierten Jäger selbst.
Die Familie Birkner in Burggrub ist außerordentlich naturverbunden und schöpft nicht nur aus ihrem eigenen Garten unglaublich wertvolle Nahrungsmittel, sondern nutzt auch noch weitere Möglichkeiten zur Selbstversorgung. Die Birkners beeindrucken dabei durch mehrere Besonderheiten. Vater Klaus, Mutter Ruth und Sohn Victor sind alle drei passionierte Jäger. Viel Beschäftigungspotenzial bietet aber auch ihr etwa 4000 Quadratmeter großes Gartengrundstück, in dem es nahezu alles gibt, was das Herz begehrt.
Die Studienrätin Ruth Birkner erläutert uns ihre Lebenseinstellung zur Wertschöpfung aus Garten, Wald und Flur. "Sehr gerne nutzen wir die Schätze und Kostbarkeiten, die uns die Natur im jahreszeitlichen Wechsel zur Verfügung stellt. Oberste Priorität haben dabei die sofortige und frische Verwertung. Die Fülle der zu verarbeitenden Früchte, Kräuter und Pilze eröffnet kreative Variationen beim Kochen und Backen. Sie macht aber auch eine Konservierung erforderlich. In unserem Garten gedeihen beispielsweise 25 verschiedene Apfel- und 16 Birnensorten. Aber auch Steinobst, wie zum Beispiel Kirsche, Zwetschge, Pflaume, Pfirsich, Pfirsikose, Mirakose, Mirabelle oder Ringlo liefern Obst im Überfluss. Mehrere Walnuss- und Esskastanienbäume bereichern die Vielfalt."
Auf einer kleinen Plantage findet man neben Brombeersträuchern auch Himbeeren in den unterschiedlichsten Farben und Sorten. Auch Schwarzer Holunder, Felsenbirne, japanische Wein-, Mai-, Tay-, Aronia- sowie Johannis-, Stachel-, Heidel-, Josta-, Goji- und Erdbeeren werden geerntet. "Ihren Vitamin- und Mineralstoffgehalt wissen wir besonders zu schätzen", sagt Ruth Birkner und führt weiter aus: So besitzen insbesondere die auch von den Vögeln sehr gerne heimgesuchten Aroniabeeren eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Anthocyane, die antiviral, antioxidativ, entzündungshemmend und blutdruckregulierend wirken. Um die wertvollen, bioaktiven Inhaltsstoffe bestmöglichst zu erhalten, konsumieren die Birkners die meisten Beeren vorzugsweise "von der Hand in den Mund" oder bereichern damit das Müsli. Aufgrund der Menge jedoch wird das Obst im Hause Birkner nicht nur in Marmelade, Saft, Wein oder Likör verwandelt, sondern auch durch Einwecken oder Trocknen haltbar gemacht.
Eine Spezialität des Hauses ist der aus getrockneten Beeren hergestellte Holunderlikör. Die im Herbst gesammelten Pilze werden ebenfalls gedörrt und in großen Schliffgläsern aufbewahrt. "Ein köstlicher, selbst hergestellter Beerenwein und getrocknete Waldpilze stellen für mich unverzichtbare Ingredienzien dar, wenn es um die Zubereitung von Wildbret und die Verfeinerung aromatischer Soßen geht", so Ruth Birkner.
Da Vater, Mutter und Sohn aktive Jäger sind, steht Wildbret auf dem Speiseplan der Familie an oberster Stelle. Es bereitet größtes Vergnügen, selbst erlegtes Wild von höchster Bioqualität für Familie und Freunde zuzubereiten. Für die Beilagen werden Gemüsearten wie Tomaten, Gurken, Kürbis, Karotten, Sellerie, Lauch, Kohlrabi, Rosen-, Spitz-, Grün- und Blumenkohl, Wirsing, Brokkoli, Mangold, Salat, Bohnen, Erbsen und Kartoffeln im Garten angebaut. Ihren letzten Schliff erhalten die Gerichte durch die nahezu fünfzig Kräuter des Gartens.
Gerade in Corona-Zeiten gewinnen in der Familie Birkner die Wildkräuter an Bedeutung. Im Vergleich zum "Kulturgrün" liefern sie wesentlich mehr Vitamine, Mineralien und wertvolle Vitalstoffe. Somit sind sie perfekte und zudem kostenlose Nahrungsergänzungsmittel, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Da Brennesseln besonders viel vom Körper leicht aufnehmbares, pflanzlich gebundenes Silizium enthalten, fehlen sie in kaum einer ihrer Salatkreationen. Auch junger Giersch, der basisch ist und somit einer Übersäuerung des Körpers entgegenwirkt, findet Verwendung.
Erfolge mi "Terra Preta"
Ehemann Klaus Birkner, Diplomingenieur Maschinenbau Konstruktion und Diplomökonom, bereitet es große Freude, wenn ein wesentlicher Anteil des täglichen Lebensmittelbedarfs aus eigener Produktion stammt. Er geht ins Detail der Bodenkunde und erklärt: "Terra Preta, eine von uns selbst hergestellte Komposterde mit hohem Kohlenstoffgehalt, trägt wesentlich zu einer üppigen Ernte bei, da sie sehr große Mengen an Stickstoff und Phosphor speichern kann. Somit bietet diese Erde unseren Pflanzen eine nachhaltige, ausgezeichnete Versorgung und verhindert ein Auswaschen der Nährstoffe ins Grundwasser. Für die Wasserversorgung des Gartens stehen vier Regenwasserzisternen und ein historischer, acht Meter tiefer, gemauerter Brunnen zur Verfügung".