Darum steigt 2019 im Kreis Kronach die Müllgebühr
Autor: Andreas Schmitt
LKR Kronach, Montag, 19. November 2018
Die Abfallsatzung des Landkreises wird zum 1. Januar 2019 geändert: Die Gebühren für die Entsorgung erhöhen sich für die Verbraucher um 30 Prozent.
Die Verbraucher im Landkreis Kronach müssen ab 2019 tiefer in die Tasche greifen, um ihren Müll loszuwerden. Der Kreisausschuss folgte am Montag einstimmig einem Beschlussvorschlag, die Gebühren für die Abfallentsorgung um 30 Prozent zu erhöhen.
"Über 2018 sind wir noch hinweg gekommen. Jetzt aber ist die Rücklage aufgebraucht", sagte Susanne Knauer-Marx. Die Sachgebietsleiterin Abfallwirtschaft am Landratsamt Kronach stellte den Ausschussmitgliedern ihre Kalkulation für die kommenden vier Jahre vor.
2014 wurden Beiträge gesenkt
Der Hintergrund ihrer Aussage: 2014 wurde ein neues Gebührenabrechnungssystem für den Landkreis Kronach eingeführt. Im Zuge dieser Neuerung ergab sich eine finanzielle Rücklage von etwa 3,4 Millionen Euro. "Wir müssen immer kostendeckend arbeiten", erklärte Knauer-Marx, warum man sich vor fünf Jahren dazu entschied, die Rücklage trotz abzusehender Defizite in den Folgejahren an die Verbraucher auszuschütten. Um 18 Prozent wurde die Abfallgebühr damals gesenkt.
Nun jedoch ist die Rücklage aufgebraucht - und die zu erwartenden Defizite der kommenden vier Jahre sollen durch die Erhöhung der Beiträge ausgeglichen werden.
Einnahmen und Ausgaben
Die Abfallwirtschaft generiert durch mehrere Posten Einnahmen - zum Beispiel durch Gebühren der Wertstoffhöfe, Zahlungen des Dualen Systems oder Erlöse für Wertstoffe und die Verwertung von Papier. "Dabei gibt es aber große Schwankungen bei den Verkaufspreisen", nannte Knauer-Marx ein Problem der Kalkulationsberechnung.
Dem gegenüber stehen unter anderem Ausgaben für Personalkosten, Kompostierung und Verbrennung, den Betrieb der Wertstoffhöfe sowie Entgelte an die Abfuhrunternehmen. Derzeit sind Remondis (Filiale in Kronach-Neuses) sowie das Unternehmen Simon (Stockheim) mit der Abholung der Mülltonnen beauftragt.
In der Prognose von Knauer-Marx stehen für 2018 Einnahmen von rund 546 000 Euro Ausgaben von knapp 4,9 Millionen Euro gegenüber. Durch die derzeitigen Abfallentsorgungsgebühren nimmt das Landratsamt gut 3,4 Millionen Euro ein. Dies ergibt ein Defizit von 856 000 Euro, das in den Folgejahren durch steigende Personal- und Betriebskosten - zum Beispiel Maut auf Bundesstraßen und Spritpreise - noch größer werden könnte. Das Minus soll nun durch die Gebührenerhöhung ausgeglichen werden.