Darum gibt es im Kreis Kronach mehr Wespen als im Vorjahr
Autor: Marian Hamacher
Kronach, Freitag, 24. August 2018
Klar: Wespen nerven - vor allem in Biergärten oder beim Essen auf der Terrasse. Doch es sind lediglich zwei Wespenarten, die die übrigen 13 in Verruf bringen.
Natürlich sind es wieder die ungebetenen Gäste, die als erste auftauchen: Noch bevor der Besuch auf der Terrasse an der üppig gedeckten Kaffeetafel Platz genommen hat, ist der saftige Pflaumenkuchen auch schon belagert. Und den gelb-schwarz gestreiften Kuchen-Dieben ist es wie immer herzlich egal, dass sie gerade auf frischer Tat ertappt worden sind. Gerade erst verscheucht, fliegen sie im zweiten Versuch wieder zielstrebig das Stückchen auf dem Teller an. "Ende August, Anfang September ist erfahrungsgemäß die schlimmste Wespen-Zeit, denn da haben die Völker die stärkste Population erreicht", erklärt Petra Brehm von der Unteren Naturschutzbehörde im Kronacher Landratsamt.
Die Zeit spielt für den Menschen
;Aber waren vergangenes Jahr nicht deutlich weniger Wespen unterwegs? Das könne durchaus sein, bestätigt Brehm, inzwischen würden sich wieder verstärkt Bürger bei ihrer Behörde melden, weil sie Probleme mit Wespen haben. Allerdings sei die Quote genauso hoch wie in nahezu jedem Jahr. Mit einer Ausnahme: 2017. Die damals stark verregneten Frühlingsmonate hätten dazu beigetragen, dass deutlich weniger Wespenköniginnen überhaupt mit dem Nestbau beginnen konnten.
"Ich nehme an, dass durch das schöne Wetter sehr viele Nester gegründet worden sind und Wespen deshalb wieder verstärkt wahrgenommen werden", vermutet auch Jochen Brauer. Der 50-Jährige ist seit etwa einem Jahr offizieller Schutzbeauftragter für Hornissen und Wespen im Kreis Kronach. Und tatsächlich gilt es eher, die Insekten vor den Menschen zu schützen, als umgekehrt.
In seiner bisher noch recht kurzen Amtszeit habe er noch kein Wespennest beseitigt oder eine Beseitigung in Auftrag geben; deutlich öfter allerdings Anrufer davon überzeugen müssen, dass es das Beste sei, die Füße - oder vielmehr die Hände - still zu halten. Schließlich spiele die Zeit für den Menschen. Im Oktober ist die Wespenzeit nämlich schon wieder vorbei: sie sterben.