Dackel rennen in Steinwiesen - oder auch nicht [mit VIDEOS]

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In Dreiergruppen ging es in die Vorläufe beim Dackelrennen in Hubertushöhe. Foto: Klaus Klaschka
In Dreiergruppen ging es in die Vorläufe beim Dackelrennen in Hubertushöhe. Foto: Klaus Klaschka
Der stolze Champion aus Thüringen: "Festus-Aik vom Faberwald" mit Claudia Bräutigam. Foto: Klaus Klaschka
Der stolze Champion aus Thüringen: "Festus-Aik vom Faberwald" mit Claudia Bräutigam. Foto: Klaus Klaschka
 
Siegerehrung mit den Kurzbein-Athleten (unten) und deren solzen Haltern. Rechts im Hintergrund Sektions-Vorsitzender Georg Härtel. Foto: Klaus Klaschka
Siegerehrung mit den Kurzbein-Athleten (unten) und deren solzen Haltern. Rechts im Hintergrund Sektions-Vorsitzender Georg Härtel.  Foto: Klaus Klaschka
 
Nach vier Wochen schon ein Herz und eine Seele: Ulrike Jakob-Kraus mit ihrem "Schorschi," der auf Anhieb Sieger in der Baby-Klasse wurde. Foto: Klaus Klaschka
Nach vier Wochen schon ein Herz und eine Seele: Ulrike Jakob-Kraus mit ihrem "Schorschi," der auf Anhieb Sieger in der Baby-Klasse wurde. Foto: Klaus Klaschka
 

Den Titel des Frankenwald-Champions errang "Festus-Aik vom Faberwald" - aus Thüringen. Dackelrennen funktionieren im Übrigen eher unüblich.

"Bärbel" wäre vielleicht der diesjährige Frankenwald-Champion beim Dackelrennen des Dachshund-Clubs Nordbayern am Sonntag in Hubertushöhe geworden. Es scheiterte aber wahrscheinlich an einem Missverständnis. "Bärbel" war zwar die Schnellste in ihrer Vorrunde, hatte sich aber offensichtlich nicht auf die Kurzstrecke eingestellt, sondern auf die Marathon-Distanz. Zumindest schoss sie übers Ziel hinaus und setzte das Rennen konkurrenzlos im angrenzenden Wald fort. Da sie bis zum Endlauf von ihrem Frauchen trotz Nachlaufen, Rufen und Hundpfeife nicht zum Startplatz zurückkomplimentiert werden konnte, ging der Endlauf in der offenen Klasse schließlich ohne sie los.


Bayreuther Dackel auf Rang 2

Der diesjährige Frankenwald-Champion kommt aus Thüringen: "Festus-Aik vom Faberwald" von Claudia Bräutigam aus Schalkau.
Zweiter wurde "Loisl vom Ehrensteiner Feld" von Sarah Fischer aus Bayreuth. Bei den Senioren siegte "Jette vom Nonnenschlag" von Sektions-Vizevorsitzender Rosi Bauersachs aus Rödental. Der Schnellste in der Jugendklasse war "Leopold von Schloss Rosenau" von Siegfried Maier aus Garching.


Ganz begeistert war Ulrike Jakob-Kraus, dass ihr "Schorschi vom Steingarten" der Schnellste Renn-Dackel in der Baby-Klasse war. Vier Wochen hat sie den Hund erst. 15 Jahre lang war sie zuvor mit ihrer Hündin bei den Rennen angetreten, bis sie sich von ihr verabschieden musste. Und nun, mit ihrem ersten Rüden, hat sie auf Anhieb einen Pokal gewonnen, obwohl so gut wie keine Zeit zum Trainieren war.
Großartiges Renn-Training wird mit den Dackeln ohnehin nicht gemacht, sagt Sektionsvorsitzender Georg Härtel. Dackelrennen sind eher ein Spass - für die Hunde und auch für deren Halter.


"Los"?

In diesem Jahr hat die Sektion Coburg des Nordbayerischen Dackel-Clubs bereits zum 40. Mal ein solches Rennen durchgeführt, berichtete der Sektionsvorsitzende in seiner kurzen Einführung den teils von weit her angereisten Mitgliedern. Und genauso viel Dackel wurden dieses Jahr auch zum Wettbewerb angemeldet.



Dackelrennen funktionieren im Übrigen keinesfalls so, wie man das von Leichtathletik-Veranstaltungen gewohnt ist: Der Dackel an sich läuft los, wenn er der Meinung ist, dass er nun loslaufen muss - nicht weil irgendjemand gerade "Los" schreit. Und er sieht auch nicht unbedingt die Notwendigkeit, dorthin zu rennen, wo jemand einen Strich auf die Wiese gemalt hat und behauptet, dass das das Ziel sei.


Der Renndackel möchte so lange festgehalten werden, bis der Starter dem Hunde-Halter das Kommando zum Loslassen des "Athleten" gibt. Ab diesem Augenblick muss sich pro Dackel eine weitere Person an der Ziellinie derart auffällig verhalten, dass sich der Hund animiert fühlt, dorthin zu rennen - falls nicht etwas anderes seine Aufmerksamkeit stärker fordert: der Nachbardackel zum Beispiel, oder auch der Animateur eines anderen Renn-Dackels. Zum Ende der Veranstaltung hatte sich schließlich auch "Bärbel" wieder bequemt, zur Renn-Wiese zurückzukehren - und sie war trotz der Marathonstrecke noch lange nicht außer Atem.