Dackel Dax von Artgenossen totgebissen: Warum trugen die Hunde keinen Beißkorb?
Autor: Veronika Schadeck
Steinbach am Wald, Dienstag, 07. Januar 2020
In Steinbach am Wald wurden zwei Vierbeiner von Artgenossen angegriffen - Dackel Dax überlebte das Drama nicht. Jetzt ist die Gemeinde gefordert.
Sammy hat Glück gehabt. Der zehnjährige "Kleine Münsterländer" wurde im Mai 2019 beim Spazierengehen von einem größeren Hund aus dem gleichen Ort angegriffen. Er trug tiefe Bissverletzungen im gesamten Halsbereich davon, sein Auge wurde stark beschädigt.
Ihre Tochter stand hilflos daneben, der Hundebesitzer benötigte eine gewisse Zeit, um sein Tier von Sammy loszureißen, berichtet Susanne Neubauer, die Besitzerin von Sammy. Mehrmals wurde Sammy in der Tierklinik behandelt. Über drei Monate hatte der kleine Hund mit den Verletzungen zu kämpfen, so beschreibt Susanne Neubauer die Situation im vergangenen Sommer.
Nach gefährlichem Angriffen: Gassi gehen immer mit Hundeabwehrspray
Seitdem meidet die Steinbacherin Wege mit ihrem Hund, auf denen sie den Peiniger ihres Hundes vermutet. Auch habe sie seit dem Vorfall immer Hundeabwehrspray mit dabei. Sie und ihre Tochter haben jedes Mal ein mulmiges Gefühl, wenn sie mit Sammy spazieren gehen. "Ich habe jetzt wirklich Angst, wenn wir unterwegs sind!"
Noch heute kann Susanne Neubauer die Reaktion des Hundehalters nicht nachvollziehen. Es gab kein Wort der Reue. Sie habe daraufhin Anzeige bei der Polizei erstattet, auch die Kommune wurde eingeschaltet. Sie habe sich mehr davon erhofft.
Reicht der Leinenzwang aus? Hundehalter sind von Gemeinde enttäuscht
Susanne Neubauer vertritt ebenso wie Marlene Gabrich die Auffassung, dass der verhängte Leinenzwang nicht ausreichend sei. Auch deren Hund sei mehrmals attackiert worden. Ein Beißkorb wäre schon angebracht, zumal der Hund oft von einem Kind ausgeführt werde. Das könne so einen großen Hund nicht an der Leine halten.
Kein Glück hatte dagegen Dax aus dem Nachbarort Hirschfeld. Der Dackel erlag kurz vor Weihnachten seinen Verletzungen, den ihm zwei größere Nachbarshunde zugefügt hatten. Die Familie Sünkel verlor somit nicht nur ihren Hund, sondern auch ein Familienmitglied, das seinen Herrn oftmals mit zur Jagd begleitete.
Familienhund Dax totgebissen: Ein Loch in der Lunge
"Das Ganze hätte nicht sein müssen", meint Claudia Sünkel. Schon vor diesem Fall sei sie zweimal bei der Polizei gewesen und habe Anzeige gegen die Hundehalter erstattet. Am 28. November schließlich sei ihr Ehemann mit Dax auf einer öffentlichen Straße spazieren gewesen. Die Hundehalterin habe die Tür geöffnet, mit beiden Hunden an der Hand.