Auf den letzten Drücker sind nun noch zwei Ortsumgehungen aus dem Kreis Kronach in den Bundesverkehrswegeplan hineingerutscht.
In Zeyern rollen die Bagger für die Ortsumgehung. Die Abschnitte Sonnefeld - Johannisthal, Johannisthal - Kronach und die Ortsumfahrung Pressig waren ebenfalls schon im Bundesverkehrswegeplan verankert. Auf den letzten Drücker sind nun noch die Ortsumgehungen Stockheim/Gundelsdorf (weiterer Bedarf) sowie Unterrodach (weiterer Bedarf mit Planungsrecht) hineingerutscht.
"Wir haben nochmal einen Nachschlag durchsetzen können", freute sich MdB Hans Michelbach (CSU) am Freitag nach der abschließenden Sitzung, in welcher der Bundesverkehrswegeplan mehrheitlich verabschiedet wurde. Bis zum Schluss sei es eine Zitterpartie gewesen, dann seien Stockheim/Gundelsdorf und Unterrodach noch aufgenommen worden. "Damit sind wir der absolute Investitionsschwerpunkt im Bereich Nordbayern", betonte Michelbach. Für die Region Coburg/Kulmbach seien somit 240 Millionen Euro für den Fernstraßenbau durchgesetzt worden - "eine Rekordinvestitionssumme".
Dass sich gerade der Kronacher Raum so gut positionieren konnte, machte Michelbach an mehreren Faktoren fest. Im Kern steht für ihn die Effizienzrechnung. Was das Verkehrsaufkommen angehe, sei die Region nicht in der Lage, sich mit den Ballungsräumen zu vergleichen, wenn es allerdings um den Anschluss der Wirtschaftsregion am Rennsteig und den Schwerlastverkehr gehe, dann habe man sehr wohl überzeugende Argumente. Natürlich habe es in der entscheidenden Phase auch geholfen, gut vernetzt zu sein und Nervenstärke in den Verhandlungen zu zeigen.
"Dieses Ergebnis ist eine große Chance für den heimischen Wirtschaftsraum", ist Michelbach überzeugt, auch wenn die Planung ehrgeizig sei, die Projekte bis 2030 umzusetzen. Doch nur wenn irgendwann die Bagger kämen, habe sich der Aufwand wirklich rentiert. "Das Geld dafür steht zur Verfügung", betonte der Abgeordnete, dass alles durchfinanziert sei. Jetzt schwebt ihm noch ein Beschleunigungsgesetz vor, um künftig schneller Baurecht erreichen und Klage-Marathons verhindern zu können.
MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) erinnert sich an schweißtreibende Überzeugungsarbeit in Berlin wie auch in München. Doch letztlich hätten Michelbach - für Baumgärtner die Schlüsselfigur in den Verhandlungen - und er damit Erfolg gehabt. Die Zeiten, in denen Kronach vom Fernverkehr abgeschnitten sei, neigten sich nun dem Ende entgegen, meinte er. "Was wir auf den Weg gebracht haben, wird man in einigen Jahren als historisch bezeichnen".
Muß man das verstehen, wenn hier tolle Straßen gebaut werden - die Leute hier aber abwandern!?
Sind die Straßen dann dazu da, um schneller weg zu sein??
Und was glaubt Ihr, wenn die AB-Maut kommt und wir hier schöne Straßen haben, was dann hier los ist!?
Wer glaubt, dadurch mehr Industrie ansiedeln zu können, oder es hier mehr lebenswert dadurch zu gestatlten, der irrt.
Nett ist auch der Ausdruck von billy1 " Durchgangslandkreis" !!! Das trifft es absolut auf dem Punkt.
Jetzt muss ich auch einmal eine Stange für den immer wieder als mit 67 Jahren zu alt (denkt an das künftige Rentenalter !) betrachteten MdB Michelbach brechen: Es ist doch lobenswert, aber auch seine Aufgabe, dass sich unser Wahlkreisabgeordneter nachweislich u.a. sehr für die 4 Maßnahmen B 173 (Lichtenfels-Zettlitz, Zettlitz-Oberlangenstadt und Johannisthal-Kronach) sowie B 303 Sonnefeld-Johannisthal eingesetzt hat und hoffentlich auch weiterhin einsetzt, auch wenn er sich dadurch nicht nur Freunde gemacht hat. Auch deshalb sind diese Maßnahmen - und das ist für den Landkreis Kronach wichtig - "im vordringlichen Bedarf" des neuen Bundesverkehrswegeplans, was für eine Realisierung - neben dem planungsrechtlich gesicherten Baurecht und der haushaltsrechtlich gesicherten Finanzierung - Voraussetzung ist. Alleine diese Maßnahmen werden die personell keinesfalls überbesetzte Straßenbauverwaltung die nächsten 15 Jahre, also bis zum nächsten Bundesverkehrswegeplan, fordern und auslasten. Die Ortsumgehungen Unterrodach, Pressig und Gundelsdorf/Stockheim sind nur im "weiteren Bedarf", das heißt nichts weiteres, als dass man diese weiterhin im Auge behält und somit mittel- bis langfristig prima Alibis gegenüber der Bevölkerung hat.
Noch einmal wegen des Ausbaus der Staatsstraße zwischen Haig und Kaltenbrunn: Dies ist Aufgabe des Freistaats Bayern und damit ist primär unser Stimmkreisabgeordneter Baumgärtner gefordert.
Sehr geehrter Dunnekeil,
mit einem "Feuerdunnekeil" als Unterrodacher Flößer möchte ich auf Ihre Beiträge antworten:
Ein bedeutender CSU-Mandatsträger hat, in den Printmedien veröffentlicht, darauf hingewiesen, dass der Landkreis Kronach "der zweitkleineste Landkreis" in Bayern sei. Gemeint hat der CSU-Würdenträger, dass der Landkreis Kronach die zweitniedrigste Einwohnerzahl ("schlechter ist nur Lichtenfels") in Bayern hat. Dementsprechend wird im großen Deutschland von der zuständigen Organen (Bundesregierung, Bundestag, Bundesministerien usw.) die Lage im "Durchgangslandkreis" Kronach gesehen. Wir sind für die in Berlin und München "kleine Lichter" auch wenn sonst das Gegenteil von der Politikerkaste behauptet wird. Um es auf den Punkt zu bringen: "Viel Lärm um nichts".
.... Michelbach ....... 67 Jahre alt ..... da kann man schon mal was verwechseln oder durcheinander bringen ......!
Bitte nicht so streng mit ihm sein .....!!!!!
Die Ortsumgehung "B 85 Gundelsdorf/Stockheim" war schon zu Zeiten Otto Regenspurgers im damaligen Bundesverkehrswegeplan. Getan hat sich seitdem überhaupt nichts. Denn auch in Stockheim haben weder die Geschäftsleute noch der Bürgermeister mit seinem Gemeinderat ein Interesse an einer Ortsumgehung, obwohl dies die einzige Möglichkeit wäre, die Verkehrsprobleme im B 85/B 89-Bereich in Haßlach zu lösen. Noch wichtiger wäre jedoch der Ausbau der Staatsstraße von Haig nach Kaltenbrunn, um eine vernünftige Ost-West-Verbindung zu schaffen Aber auch da fehlt der Gemeinde Stockheim der Mut, Dampf zu machen, weil man ja einigen Grundstückseigentümern auf die Füße treten müsste.